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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des weißen Raumschiffs zu toben anfmgen und aufeinander losgingen. Eine Meuterei brach aus. Brenn Dalee wurde getötet, und die Rasenden setzten einen neuen Kurs: Nach Tribath.
    „Sie wollen zum Tabuplaneten!" erregte sich Doorg Trethen. „Zu den Schwarzen Schiffen!"
    „Laßt mich allein!" verlangte Kaif Chiriatha."Alle!"
    Zögernd und protestierend taten sie es.
    Dann, als nur noch sie im großen Konferenzraum war, ließ sie vom Syntron eine Verbindung nach Tribath herstellen. Sie gab ihm die genauen Koordinaten.
    „KEMPEST?" fragte sie dann. „Kannst du mich hören ...?"
     
    *
     
    Zurück in ihrem Haus, ließ sie sich die Bilder immer und immer wieder vorspielen: wie der feine, gleißende Energiestrahl von Tribath plötzlich ins All zuckte und das weiße Schiff in eine schnell wieder erlöschende Miniatursonne verwandelte. Von der MERMAND und ihrer Besatzung waren nur noch Gase übriggeblieben, nicht einmal Trümmer.
    Knapp zwanzig Minuten hatte es also gedauert, bis die Heimkehrer zu rebellieren begonnen hatten - viel länger also als auf Helter Baaken. Doorg Trethen vertrat die Ansicht, dies könne .am noch aktivierten Schutzschirm der MERMAND gelegen haben. Sicher war er nicht. Er wollte seine Hypothesen erst einmal durchrechnen und eventuell Versuche im Weltraum anstellen.
    Was die anderen Tests anbetraf, für die er mitverantwortlich war, so hatten sie inzwischen die erhofftenpositiven Ergebnisse erbracht.
    Die drei nach Bushtam, Pondor und zum Galornenstern entsandten weißen Schiffe hatten ihre Sonden ausgesetzt und durch diese festgestellt, daß der Raum um diese drei Systeme tatsächlich von der gleichen Aggressionsstrahlung erfüllt war wie die Pentrische Wolke und ihre Umgebung. Auch dort breitete sie sich überlichtschnell aus.
    Alle vier Drachen lagen in isolierten Gegenden von Plantagoo. Doch wenn sich die Strahlung in dem jetzigen Maß weiter ausbreitete, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Welten der Mocksgerger, der Kroogh und der anderen Völker erfaßt wurden. Dann war der Krieg da - auch ohne daß die Schwarze Sternenflotte ihn erst bringen mußte (woran Kaif natürlich weiterhin festhielt).
    Vergleiche der Messungen hatten bestätigt, daß die drei anderen Drachen intensiver strahlten als jener von Helter Baaken.
    Am Abend des Tages hatten die Techniker die Holo-Projektoren so in ihrem Haus installiert, mindestens hundert von ihnen, daß jeder Raum, jede Treppe und jeder Schacht von ihnen bestrahlt werden konnte, jeder noch so winzige Winkel der azurblauen Villa.
    Kaif Chiriatha wartete, bis sie wieder allein war. Dann ging sie zu einem Pult und ließ ein Schubfach herausklappen. Langsam, fast bedächtig nahm sie das heraus, was darin versteckt gewesen war, und wog es in der Hand.
    Sie hatte die Strahlwaffe von Tribath mitgebracht, aus der KEMPEST Nie zuvor hatte sie eine Waffe besessen oder gar benutzt.
    Und jetzt ...
    Die Verlockung war groß. Kaif Chiriatha hatte sich von der KEMPEST erklären lassen, wie sie den Strahler zu gebrauchen habe. Sie sah sich nach einem geeigneten Ziel um, verzichtete dann aber auf einen Versuch.
    Sie legte den kalten Gegenstand in das Fach zurück und ließ es wieder zuklappen. Danach wandte sie sich an den Syntron.
    „Ich will sehen, wozu du tatsächlich in der Lage bist, Pool Tammen", sagte sie und merkte, wie ihr Herz stark klopfte.
    Seit sie an Bord der KEMPEST gewesen war, empfand sie noch mehr Bewunderung für den Kommandanten Erster Klasse, Pool Tammen. Viele hatten dem Schiff ihren Stempel aufgedrückt, aber keiner so wie er.
    Sie war erregt und haßte sich dafür. Sie hatte es doch nie wieder zulassen wollen, daß ein Galorne ...
    Aber es war ja kein echter Galorne. Es war ein Wesen aus reiner syntronischer Energie, aus sich bündelnden Projektorstrahlen; etwas, das sie lenken und formen konnte, wie es ihr beliebte.
    Und wenn er nun doch zu mächtig wurde? Durch seine immense geistige Ausstrahlung?
    Aber was! Sie hatte dem Syntron gesagt, wie sie ihn haben wollte: als Dialogpartner, als Zweifler und Ratgeber, als einen Diener, der ihr half, die selbstgewählte Einsamkeit zu vertreiben.
    Nur in einem würde er ihr nicht helfen können.
    Sie wußte inzwischen ganz sicher, daß sie schwanger war. Galornen hatten sich niemals auch nur mit dem Gedanken befaßt, eine Leibesfrucht abtreiben zu lassen. Aber das Kind mußte weg.
    Manchmal hatte sie sogar daran gedacht, es zur Welt zu bringen und einen großen Feldherrn aus ihm zu machen.

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