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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grad zum ersten Laufsteg hinaufführte, der sich in zwei Metern Höhe befand. Dieses Metallgeflecht aus Leitern, Stegen und Vorsprüngen verwirrte meine Augen so stark, daß mir leicht schwindlig wurde. Dazu kam das düstere rote Licht, das die Szene in die Unwirklichkeit eines Alptraums tauchte.
    Und die Aggressionsstrahlung?
    Entweder wir hatten unwahrscheinliches Glück und standen in einem Superloch der Strahlung, oder sie war hier auf dem Grund plötzlich nicht mehr vorhanden. Dann aber lag ihr „Epizentrum" schon wieder über uns. Es war alles irrational und verworren. Am besten versuchte man gar nicht mehr, etwas verstehen oder gar erklären zu wollen.
    „Warte, Perry!" rief ich. „Ich komme mit!"
    Auch das durfte nicht wahr sein. Reginald Bull, einer der Helden der Menschheit, hatte auf einmal Angst davor, allein zu sein!
    Er blieb weder stehen, noch drehte er sich um oder gab sonstwie ein Zeichen, daß er mich gehört habe.
    Ich spürte, wie der Zorn mich überkam, holte tief Luft und ballte die Hände, bis sie schmerzten.
    „Dann geh", knurrte ich ins Mikro des Helmfunks. „Wenn wir schon nicht fliehen, dann werden wir sehen, wer als erster etwas entdeckt."
    Ich weiß nicht, wie Perry es hielt doch für mich war dies die Parole für die nächsten Minuten. Die Aggressivität wurde wieder stärker. Einen äußeren Feind gab es momentan nicht für uns, und sich den Drachen als einen solchen vorzustellen war angesichts unserer Lage nicht mehr angebracht.
    . Also steckte ich mir ein Ziel - nämlich das, besser und schneller zu sein als Perry Rhodan. Vielleicht ließ sich die Angriffslust auf diese Weise abreagieren.
    Er hatte den Laufsteg erreicht und ging nach links. Auch jetzt hätten wir uns von den Antigrav-Aggregaten tragen lassen können, aber wenn er schon den unbequemeren Weg gewählt hatte, dann wollte ich mir nicht nachsagen lassen, es mir leichter gemacht zu haben.
    Also stieg ich ebenfalls die Leiter hoch. Es war egal, welche Richtung man wählte. Überall gab es nur nackte beziehungsweise von dem rosa Zeug überwucherte Wände.
    Überwuchert? Wirklich überwuchert?
    Ja, das war unser Eindruck von der ersten Minute an gewesen. Ich setzte wie Perry - trotz all meiner Skepsis automatisch voraus, daß die Schicht lebte, daß sie organischen Ursprungs war. Sie bewegte sich nicht, es gab kein Pulsieren oder ein Ausdehnen hier und eine Kontraktion dort. Doch der Schimmer des Materials suggerierte, daß es sich nur um etwas Lebendiges handeln konnte.
    Vielleicht hatten wir auch nur, nichts anderes erwartet. Möglicherweise waren wir bereits verrückt, und zwar beide. Nur eine Probe aufs Exempel konnte die Antwort geben.
    Ich erreichte den Laufsteg und ging nicht einfach nach rechts, sondern nahm noch eine Leiter und tat es dann. Von Perry war kein Muckser zu hören, nur sein hastiger Atem im Helmempfänger.
    Die Metallgitterstege waren maximal zwei Meter breit. Ich blieb stehen und musterte die rosa Schicht aus der Nähe, indem ich den Kopf ganz dicht heranbrachte. Waren das Poren, was ich sah? War das Zeug von einem hauchdünnen, matt schimmernden Film bedeckt, so wie - Speichel?
    „Drachenhort", hatte Rhodan das hier getauft. Ich hatte plötzlich eine bessere Idee.
    Wie wäre es mit „Mundhöhle des Drachen"?
    Ich wollte es ihm hämisch zurufen, doch rechtzeitig fiel mir ein, wie wenig solche dummen Spielchen brachten.
    Es gab überall Geländer in Hüfthöhe. Als ich mich leicht darüberbeugte, um nach unten zu schauen, sah ich Perry Rhodan immer noch auf dem Steg unter mir - und gerade im Begriffseinen Falthelm zu öffnen.
     
    *
     
    Mein erster Gedanke war, daß das Etwas an den Wänden suggestive Kräfte entfalten könne und uns umbringen wolle, indem es die entsprechenden Befehle gab. Dann sagte ich mir, daß es auch mich angreifen müsse, und ich spürte rein gar nichts von einer mentalen Beeinflussung. Gegen meine Mentalstabilisierung hätte sie ohnehin nur höchst geringe Chancen gehabt, sah man von der Aggressionsstrahlung ab, die wie ein allgegenwärtiges Hintergrundrauschen war.
    „Perry!" schrie ich entsetzt. War er noch bei Trost? „Laß das! Der erste Atemzug kann dich umbringen!
    Du weißt nicht, wie hier unten die ... !"
    Es war umsonst. Rhodan sah zu mir auf und winkte. Dann öffnete sich sein Helm und faltete sich im Nacken zusammen.
    Ich hielt den Atem an und dachte, das Herz müsse mir stehenbleiben.
    Was, bei allen Schwarzen Löchern, tat er da?
    Er schnupperte. Ich konnte

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