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1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkoniden als erster - und schlagartig ging eine Wandlung mit ihm vor. Seine Halskrause richtete sich zu einer aggressiven Mähne auf, sein Kopf duckte sich, seine Augen schlossen sich zu schmalen Schlitzen, und er knurrte und fauchte mit gefletschten Zähnen.
    Atlan, Myles und Cistolo sprangen jeder erschrocken einen Schritt zurück, während Bré den Husslar am Genick packte und sein Fell schüttelte.
    „Spinnst du?" schrie sie ihn an. „Was ist denn los? Benimm dich gefälligst!"
    Jafko drehte den Kopf zu ihr und zog ein Gesicht, das Bré als Zeichen der Verlegenheit interpretierte.
    Dann blickte er wieder Atlan an und knurrte tief aus der Brust heraus.
    „Bring ihn besser hier nach nebenan", sagte Myles, der sich am schnellsten faßte.
    Das Quartier neben Atlan war frei, und Jafko wurde trotz seiner Proteste hineinverfrachtet.
    Da bleibst du, bis ich dich hole, und wehe, du stellst etwas an!" ermahnte Bré ihn wütend. ‘ Er machte sich ganz klein; er schien nicht ganz zu begreifen, weshalb sie so außer sich war.
    Allein kehrte sie in Atlans Unterkunft zurück, ihr Gesicht zeigte eine zarte Tönung, und sie atmete hektisch.
    „Es ... es tut mir furchtbar leid, so hat er sich noch nie benommen", stammelte sie. „Das ist mir schrecklich peinlich, ich weiß gar nicht, was, ich sagen soll ..."
    Atlan hielt ihr die Hand hin. „Wie wäre es einfach mit guten Tag?" fragte er.
    Sie faßte sich augenblicklich, und ihre Haltung straffte sich sofort wieder.
    „Freut mich sehr. Ich bin Bré Tsinga", sagte sie und drückte seine Hand. Sie hatte einen kräftigen, warmen Druck.
    „Und ich bin Atlan", stellte der Arkonide sich vor und forderte sie mit einer einladenden Handbewegung auf, in einem der bequemen Sitzmöbel Platz zu nehmen. Die anderen beiden Männer waren der Aufforderung bereits nachgekommen und griffen nach Gläsern mit Erfrischungsgetränken.
    „Möglicherweise ist er wegen der Philosophengeschichte immer noch ein bißchen durcheinander", fuhr Bré fort.
    „Oder er mag mich schlicht und ergreifend nicht", sagte Atlan gleichgültig.
    „Das kann ich mir einfach nicht vorstellen ... Ich meine, er hat sich wirklich noch nie so benommen ..."
    Cistolo Khan grinste. „Vielleicht ist ihm bisher auch noch keiner begegnet, der ihm unsympathisch war."
    „Dann wundert es mich, daß du noch alle Gliedmaßen besitzt", konterte Atlan gelassen.
    Khan grinste noch breiter. „Das bleibt mein Geheimnis." Er richtete sich auf und stellte sein Glas ab. „Kommen wir zum eigentlichen Thema", schwenkte er um. „Bré, vielleicht stellst du dich einfach selbst vor, bevor wir auf den Grund deiner Anwesenheit hier kommen."
     
    *
     
    „Ich bin am 23. April 1260 auf Sabinn geboren, meine Eltern waren Ariane und Hektor Tsinga, beide im Zoologischen Forschungsinstitut beschäftigt", begann Bré. „Sabinn ist eine Dschungelwelt mit überaus vielfältiger Flora und Fauna. Sowohl meine Eltern wie auch ihre Kollegin, die Tierärztin Roan Miller, setzten sich vor allem für die Erhaltung existenzbedrohter Tiere ein, zu denen leider auch die Husslars gehören."
    „Wodurch existenzbedroht?" wollte Atlan wissen.
    „Durch organisierte Jagdgesellschaften aus der ganzen Milchstraße", lautete die prompte Antwort. „Es gibt so viele reiche Leute, die sich anscheinend unendlich langweilen. Ihr könnt euch vermutlich nicht vorstellen, wie viele Arten auch heutzutage nahezu täglich bewußt aus Trophäengier ausgerottet werden. Das fällt kaum jemandem auf, denn das öffentliche Interesse für Tiere hält sich sehr in Grenzen. Für geborene Sabinner aber bedeuten Tiere so etwas wie Partner, wir haben eine besondere Beziehung zu ihnen. Ohne die Vielfalt der Tiere würde es meiner Ansicht nach doch recht einsam werden."
    Atlan nickte nur.
    „Dieser Ansicht waren wie gesagt auch meine Eltern und einige andere", führte Bré ihre Erzählung fort.
    „Damit waren sie ein Dorn im Auge anderer, und das bezahlten sie schließlich 1275 mit dem Leben. Wilddiebe überfielen unsere Station. Ich war gerade zu Hause, als es passierte. Es wurde gekämpft, ein Brand brach aus, und ich konnte nur noch die Leichen meiner Eltern bergen. Danach kümmerte sich Roan um mich und förderte mich. Ich’war immer mit Tieren zusammengewesen und konnte von Kindesbeinen an gut mit ihnen umgehen; selbst die wildesten Bestien wurden durch mich brav und friedlich. Ich wurde deshalb Tiersprecherin genannt."
    „Aha", machte Atlan nur.
    „Roan entdeckte aber auch,

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