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1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlangt, immerhin bist du mehr als zehntausend Jahre älter als ich. Aber versuch’s wenigstens, ja?
    Ich kann dir nämlich versichern, daß es dann gar nicht so schwierig mit mir wird. Und bitte glaub mir, ich weiß, welche Aufgabe ich da übernommen habe. Mir ist durchaus bewußt, daß es hier um die Existenz von uns allen geht. Und entsprechend werde ich mein Bestes geben - und das wird nicht wenig sein, das kann ich dir versprechen."
    Sie machte eine Pause, holte tief Luft und fragte: „Soll ich mit der GILGAMESCH weitermachen?"
    „Bitte." Er hütete sich, mehr als dieses eine Wort zu sagen.
    „Wie auf der FARGO auch habt ihr euch Spezialisten zusammengesucht", fuhr sie mit normaler Stimme fort. Sie wirkte wieder entspannt und aufgeschlossen. „Die Leute sind sorgfältig ausgewählt worden, teilweise über bestimmte, gezielt verteilte Büros geradezu rekrutiert. Sie haben eine harte Schule hinter sich und sich in der Teamarbeit bewähren müssen - konnten sich dabei aber auch eine gewisse Eigenständigkeit bewahren.
    Damit sie das Ziel nicht aus den Augen verlieren und mit vollem Einsatz dabei sind. Sie wissen genau, daß es so schnell keinen Schritt zurück gibt. Sie sind bereit, den Wundern oder auch Ungeheuern des Universums zu begegnen, und absolut loyal."
    Sie hat ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht, dachte er anerkennend.
    Brr setzte sich hin und trank ihr bisher unberührtes Glas leer. Dann verzog sie angewidert das Gesicht.
    „Gibt es hier nichts anderes?" erkundigte sie sich.
    „Was meinst du?" fragte er verdutzt.
    „Na, Hochprozentigeres natürlich."
    „Während des Dienstes ..."
    „Quatsch, Dienstes!" unterbrach sie. „Jetzt haben wir keinen Dienst; wir lernen uns kennen, um festzustellen, ob wir miteinander arbeiten können. Den Herreach gegenüber müssen wir als eingespieltes Team auftreten, um sie überzeugen zu können. Richtig?"
    „Richtig", wiederholte der Arkonide mechanisch.
    Die macht dich fertig, alter Narr! setzte der Logiksektor noch einen drauf.
    Atlan mußte plötzlich schmunzeln. „Ich denke, für so eine Gelegenheit habe ich tatsächlich etwas." Er winkte dem Servo und murmelte, ihm etwas zu.
    Bald darauf wurden ihnen zwei Gläser mit einer aromatisch duftenden, purpurfarbenen Flüssigkeit gereicht, die leicht dampfte. Bré Tsinga probierte und nickte anerkennend.
    „So in etwa", meinte sie vergnügt. „Vielen Dank."
    „Deiner Erzählung zufolge", begann Atlan von neuem, „hast du vor allem sehr viel Erfolg im Umgang mit Tieren."
    „Ich bin mit ihnen aufgewachsen", bestätigte sie achselzuckend. „Und?"
    „Es interessiert mich nur, wie du das machst."
    „Genauso wie bei Menschen, Arkoniden oder anderen. Es liegt mir eben im Blut, dazu habe ich eine hervorragende Ausbildung genossen. Was mir jetzt fehlt, sind Informationen. Wenn du erlaubst, werde ich vorher schnell nach Jafko sehen, ob er brav ist."
    Wenigstens hatte der Husslar bisher weder die Kabine verlassen noch randaliert.
    Sie schüttete den Inhalt des Glases in einem kräftigen Zug hinunter, blinzelte vergnügt und verschwand.
    Sie hat nicht mal eine Träne im Auge gehabt, geschweige denn husten müssen, dachte Atlan.
    Er schüttelte den Kopf und wies den Servo an, nachzugießen. Dieser Nachmittag versprach noch sehr interessant zu werden.
    Kurz darauf kehrte die junge Psychologin zurück, bemerkte erfreut, daß das Glas wieder gefüllt war, und plazierte auf dem Tisch ihre Aufzeichnungen, ein Speichergerät und zusätzlich eine Schreibfolie mit Stift.
    „Jafko hat sich entschlossen, zu schmollen und zu schlafen", berichtete sie. „Er hat sich zwar beruhigt, aber als ich ihm vorschlug, mit hierherzukommen, hat er gleich wieder geknurrt. Es tut mir wirklich leid, Atlan, aber aus irgendeinem Grund scheint er dich nicht zu mögen."
    „Ich denke, ich kann damit leben", versicherte er lächelnd.
    „Wir werden uns später der Sache annehmen", schlug sie vor.
    Sie nahm einen tiefen Schluck und wurde wieder dienstlich.
     
    *
     
    Atlan mußte anerkennend zugeben, daß Bré Tsinga tatsächlich eine Expertin war, was die Tolkander betraf. Sie hatte akribisch alle Informationen zusammengetragen, sortiert und in bestimmte Themen eingeteilt.
    Ihr eigener Bericht über den Philosophen war neu hinzugekommen, und der Arkonide war mehrmals beeindruckt von dem, was sie schilderte. Keiner der bisher Betroffenen, auch die terranischen Führungskräfte nicht, hatte bisher so detailreich über das Geschehene berichten

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