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1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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setzte dort sein unruhiges Umhergehen fort. Die Befürchtung, daß die Philosophen doch überlebt hatten, war Realität geworden. Damit maßte er sich zunächst einmal abfinden.
    Aus dem Triumphgefühl und. der Freude über die Befreiung der Galaxis war eine lähmende Furcht geworden: Was stand ihnen nun bevor? Sie hatten noch nicht einmal Zeit gehabt, sich zu erholen, neue Kräfte zu sammeln, sich auf den Angriff der Tolkander vorzubereiten.
    Homer G. Adams’ freundliche Unauffälligkeit, seine ruhige Nüchternheit fehlten ihm. Wenn nur Myles und Dao-Lin schon da wären! Die Leute in der Zentrale gingen ihrer Arbeit nach und kümmerten sich nicht um ihn. Zum ersten Mal seit langer Zeit störte es ihn, daß er außerhalb ihres Lebens stand. Welten trennten sie.
    Welten von Zeit und Raum.
    „In Anlehnung an Horaz sollte ich frei zitieren: Bis repetita non placet. Zweimal wiederholt gefällt nicht", murmelte er. Der Zusammenhang zu dem ursprünglichen Zitat paßte zwar nicht, aber der Satz ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.
    Ein Funker, der gerade an ihm vorübergekommen war, blieb stehen und starrte ihn irritiert an. „Bitte?" fragte er höflich.
    Der unsterbliche Arkonide richtete seine rötlichen Augen auf den jungen Mann, und für einen Moment beneidete er ihn.
    „Nichts", sagte er, und es gelang ihm sogar ein weises Lächeln. „Gar nichts. Ich habe nur laut gedacht."
     
    *
     
    Endlich kamen Myles und Dao-Lin an; gleichzeitig mit ihnen trafen auch Aufzeichnungen über das Geschehen auf Plophos und Ertrus ein.
    Beiden Schiffen war es mühelos gelungen, die nur dreißig bis vierzig Meter großen Hyperraumblasen der Philosophen zu lokalisieren. Alle Versuche jedoch, sie zu zerstören oder wenigstens aus dem Bereich der Systeme zu schleppen, schlugen jämmerlich fehl. Weder der Einsatz aller 26 Transformkanonen noch die Isolation durch Paratronschirme, die Umschließung durch Fesselfelder und anschließendes Abschleppen zeigten irgendeine Wirkung. Es ging alles ins Leere.
    „Man könnte mehr Schiffe hinbeordern", schlug Dao-Lin vor und revidierte gleich selbst: „Aber ich bezweifle, daß das etwas bringt. Wie Myles gesagt hat: Wir kommen nicht an die Philosophen ran."
    „Tja", fügte der Wissenschaftler hinzu. „Wie bisher auch gibt es nur einen einzigen Weg ..."
     
    6.
     
    Erste Begegnung Inzwischen waren die ersten Tage des Augusts vorüber, und Myles hatte sich weiterhin intensiv mit den rhythmischen Herzschlägen der „wiedererstandenen" Philosophen beschäftigt.
    In dieser Phase stellte er fest, daß sich die von den neuen Philosophenwelten empfangenen Hypersignale plötzlich verlagerten: Das rhythmische Pochen wurde schneller und kippte schließlich in ein rasendes Stakkato um.
    Es klang ähnlich wie die enervierenden „Kriegsschreie" der Tolkander, die bei dem ersten Auftauchen der Igelschiffe über Interkom empfangen worden waren.
    Diese Veränderung beunruhigte ihn über alle Maßen.
    „Wir müssen so schnell wie möglich etwas unternehmen", sagte er zu Atlan. „Nach all unseren bisherigen Erfahrungen möchte ich die Behauptung wagen, daß diese Veränderung einen Evolutionssprung der Philosophen bedeutet."
    „Eine Weiterentwicklung?" fragte der Arkonide. „Großer Gott, wohin denn?"
    „Das sollten wir vielleicht besser nicht mehr herausfinden wollen", orakelte Myles. „Sehen wir zu, daß wir sie vernichten, und zwar umgehend!"
    „Und wie stellst du dir das vor? Wir haben den Philosophen nie etwas antun können!"
    „Vielleicht hat Cistolo Khan einen Vorschlag", meinte der Wissenschaftler. „Er ist gerade auf dem Weg hierher. Er hat uns um ein Treffen gebeten."
    „Na schön! Homer kann nicht daran teilnehmen, er wird auf dieser Krisen-Konferenz noch festgehalten.
    Wo ist Dao-Lin?"
    „Hat sich zurückgezogen."
    „Gut. Lassen wir sie. Wir treffen uns in meinen Räumen."
    Atlan hatte sich bereits zurückgezogen, als Cistolo Khan eintraf und von Myles Kantor empfangen wurde.
    Der Wissenschaftler machte ein erstauntes Gesicht, als er bemerkte, daß der LFT-Kommissar von einer jungen Frau mit einer auffallenden Ausstrahlung begleitet wurde.
    Und dann bekam er runde Augen, als er das riesige schwarze, gelbgestreifte, sechsbeinige Katzenwesen an der Seite der zierlichen Schönen entdeckte.
    Normalerweise brachte den Wissenschaftler nichts so leicht außer Fassung; immerhin lebte er schon ein Weilchen und war den verschiedensten Typen begegnet. Aber dieses seltsame Gespann schlug einige

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