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1869 - Gesang der Kleinen Mütter

Titel: 1869 - Gesang der Kleinen Mütter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flug mit Jets oder kleineren Schiffen zu wissen.
    Bré verschwendete keinen Gedanken an die zurückbleibende FARGO oder die GILGAMESCH; sie wollte diesen Flug so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    Jafko schlummerte ganz friedlich. Manchmal träumte er, dann zitterten Nase und Lefzen, die Augen rollten unter geschlossenen Lidern, die Zähne klapperten und eine Pfote zuckte. Bré hoffte, daß er schöne Träume hatte.
     
    8.
     
    Abschied Der Flug verlief problemlos, und Bré konnte den versäumten Schlaf nachholen.
    Sie erwachte gerade rechtzeitig, um den Anflug mitzubekommen. Ihr Herz schlug höher, als schließlich Sabinn durch die Klarsichtkanzel in Sicht kam. Vor Freude vergaß sie alles, die Galaxis und Jafko. Die Psychologin konnte es kaum erwarten, auf dem Planeten zu landen.
    Ein blaugrüner Planet, Terra auf den ersten Blick nicht unähnlich. Das Grün dominierte hier allerdings; drei Weltmeere wurden von zwei großen Kontinenten voneinander getrennt. Es gab keine vereisten Polkappen, und auf der gesamten Welt herrschte das ganze Jahr über ein durchgehend gleichbleibendes schwülwarmes Klima.
    Die Sonne war meist von Hochnebel oder dahinziehenden Wolken bedeckt; wenn es aber einmal absolut klar und strahlend war, wurde es unerträglich heiß. Auf solche Sonnentage folgten dann oft zwei Wochen heftigen Dauerregens mit deutlich fallenden Temperaturen in den Nächten.
    Mit Ausnahme von einigen wenigen Savannen und Trockengebieten mit felsigen Gebirgen bis etwa 2000 Metern Höhe an der Äquatorzone entlang gab es nur Dschungel mit einer ungeheuren Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Intelligente Lebensformen hatten sich hier nie entwickelt.
    Sabinn war irgendwann einmal von Prospektoren entdeckt worden. Die erste Forschungsstation war bald eingerichtet worden; nach und nach folgten weitere Wissenschaftler mit ihren Familien, Aussteiger und Siedler.
    Das Leben war sehr einfach und anstrengend, auf die übliche automatisierte Technik wurde weitgehend verzichtet weil irgendwann die Ersatzteile fehlten, zu spät eintrafen oder ebenso schnell kaputtgingen -, aber wer einmal hier Fuß gefaßt hatte, wollte nicht mehr fort. Reichtümer, wertvolle Bodenschätze und natürliche Edelsteine oder Quarze gab es glücklicherweise keine, und so blieb Sabinn nahezu so natürlich erhalten wie zu Beginn der Besiedelung.
    Die Bevölkerung dieser Welt lebte derzeit von der Forschung und dem Export von wertvollen Heilmitteln, rauchbaren, aber nicht gesundheitsschädlichen Kräutern, alkoholischen und nichtalkoholischen Getränkemischungen, exotischem Obst und natürlich Aphrodisiaka und harmlosen „Gesundheitsmittelchen", die ein glückliches und langes Leben versprachen.
    Dazu gab es den ungenehmigten Andenken- und Lebendtierschmuggel und die verbotene Ausfuhr von Kräutern und Früchtekapseln, die als Drogenbasis dienten. Die Welt war groß und nicht dicht besiedelt, den Schmugglern, Wilddieben und Trophäenjägern konnte kaum das Handwerk gelegt werden. Schwarze Märkte gab es zudem überall.
    Brés Eltern hatten dagegen gekämpft und mit dem Leben bezahlt. An ihre Stelle waren andere gerückt; ‘ebenso wie Lücken in den Reihen der Schmuggler und Diebe, wenn denn doch einmal welche erwischt wurden, im Handumdrehen wieder besetzt worden waren.
    Ein ewiger Kampf, der inzwischen einige Tierarten, darunter die ohnehin seltenen Husslars, bis an den Rand der Ausrottung gebracht hatte.
    Ursprünglich hatte Bré vorgehabt, den Husslar nur abzusetzen und gleich wieder zu verschwinden, doch dieser Vorsatz war schon vergessen, bevor sie gelandet war. Wenigstens für ein paar Stunden mußte sie sich umsehen, die Forschungsstation besuchen, mit ein paar Menschen reden. Abstand gewinnen zu dem Ärger der vergangenen Wochen, auf ein normales Niveau kommen. Die kleinen Problemehen des Alltags der anderen erfahren und erkennen, daß eben doch alles relativ war.
    Sie landete auf einer Lichtung, ungefähr vier Kilometer vom Zoologischen Forschungsinstitut entfernt.
    Das war für Jafko wenigstens vertrautes Terrain. Wenn er sich einen Platz in der Wildnis erobern konnte, dann am besten von hier aus. Hier war er aufgewachsen, er kannte alle Wege und konnte entsprechendes Selbstbewußtsein zeigen.
    Ein letztes Mal fuhr sie mit den Fingern durch das seidig glänzende Fell des Tieres und drückte ihm einen Kuß auf die Stirn.
    Mit Hilfe von Antigravstrahlen wurde der schlaffe Körper aus der Jet gewuchtet und etwa 30 Meter von der Jet entfernt

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