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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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Löffel zum Mund.
    Sobald sie wieder bei Kräften war, würde sie sich auf den Weg machen. Und plötzlich stand der brennende Fels vor ihrem inneren Auge…
    Die Suppenschüssel entglitt ihrer Hand und fiel zu Boden. Seufzend legte Blackdawn den Löffel weg. Der Fels und die Flammen verblassten.
    Ständig widerfuhren ihr solche und ähnliche Ungeschicklichkeiten. Von Stunde zu Stunde zitterte sie heftiger. Ständig glitt ihr etwas aus der Hand, manchmal stolperte sie über ihre eigenen Füße. Zeitweise sah sie sogar Dinge, die sich beim zweiten Blick als Halluzinationen entpuppten. Und immer wieder das Bild des brennenden Felsens…
    So war es auch nicht verwunderlich, dass sie bei dem Überfall auf die Mammutshiips ihren Augen nicht getraut hatte, als sie Commanderdrax zu sehen glaubte.
    Aber er war es tatsächlich. Noch immer fragte sie sich, wie der Kerl es geschafft hatte, hierher zu kommen. Und was hatte er mit diesen Schafsleuten zu schaffen?
    Anscheinend wollte er noch immer zum Uluru.
    »Wie geht es meiner Magica?« Daagson stand auf einmal vor ihr und schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln.
    Blackdawn hatte ihn nicht kommen hören. »Ich bin erschöpft!« Sie wich seinem Blick aus. »Lass mich in Ruhe.«
    Daagson stieg über den Baumstamm. Er legte seine warmen Hände auf ihre Schultern und begann sie zu massieren. Zunächst ließ sie es geschehen, wenn auch nur widerwillig. Doch rasch schwand ihr Widerstand. Es war, als würde eine Kraft durch seine Hände in ihren Körper und bis in ihren Kopf strömen; eine Kraft, der sie nichts entgegenzusetzen hatte. Deutlich sah sie nun wieder den brennenden Fels in ihrem Kopf. Nach einer Weile lockerten sich ihre Muskeln und sie entspannte sich zunehmend.
    »Woher kennst du diesen Commanderdrax?«
    »Cantalic brachte ihn eines Tages ins Village.«
    Blackdawn schloss die Augen. Erinnerungen stiegen in ihr hoch. »Sie hielt ihn für einen Verräter, weil er zum Uluru wollte.« Bereitwillig erzählte sie. »Man warf ihn ins Erdloch, in einen Kerker neben meinem. Am Tag nach seiner Gefangennahme sollte er sterben. Aber meine Mutter…«, der Gedanke an ihre Mutter schnürte ihr die Kehle zu, »… entschloss sich, ihn gegen mich kämpfen zu lassen. Ich glaube, sie war überzeugt davon, dass ich den Kerl besiegen würde…« Ihre Stimme brach. »Sie… sie wollte mich retten.« Kein weiteres Wort wollte über ihre Lippen. Sie weinte leise in sich hinein.
    »Was will er beim Uluru?« Daagson ging vor ihr in die Hocke. »Nun sag es – was?« Von der Trauer um ihre Mutter überwältigt, schluchzte Blackdawn. Daagson packte sie bei den Schultern, sein Geist bohrte sich in das Hirn der Weinenden. »Er sucht er nach einer Frau? Was ist das für eine Frau?«
    Blackdawn stieß seine Hände weg. »Woher soll ich das wissen?«
    Daagson drückte sie gegen den Fels. »Was ist das für eine Frau? Sag es mir!«
    »Eine Gedankenmeisterin«, flüsterte Blackdawn. »Und mit einem Gedankenmeister kam er auch über das Meer. Ein rätselhafter Mann. Seltsame Dinge habe ich in der Nacht im Erdloch in seinem Geist gelesen. Er kommt aus der Vergangenheit und zugleich von oben aus dem Sternensaal.« Sie deutete zum Himmel. »Außerdem kommt er von unten aus einer Wasserwelt.« Sie deutete zur Erde. »Ich wurde nicht richtig klug aus ihm. Ich weiß aber, dass er einen Feuer speienden Stab bei sich trägt. Vielleicht ist er ein Abgesandter des guten Geistes? Er hat mich nicht getötet, als er mich hätte töten können…«
    Daagson ließ sie los. »Was du nicht alles zu erzählen hast…« Nachdenklich betrachtete er sie. »Kannst du mir etwas über diesen Gedankenmeister verraten, mit dem er unterwegs war?«
    »Nein!« Blackdawn richtete sich auf.
    »Zwei meiner Männer sagen, du hättest ihn töten können, hast es aber nicht getan.« Blackdawn sah ihn verächtlich an und schwieg. »Sie sagen sogar, du hättest einen von uns getötet, um ihn zu retten.«
    Sie sprang auf die Beine. »Lass mich endlich in Ruhe!«
    »Nach allem, was du geschildert hast, scheinen meine beiden Kämpfer die Wahrheit zu sagen.« Daagson erhob sich ebenfalls. Der stechende Blick seiner blauen Augen ließ Blackdawns Gesicht nicht los. »Hast du nicht eben selbst erzählt, dass du diesem Fremden dein Leben schuldest?«
    »Lass mich in Ruhe!« Ihre Stimme klang auf einmal bedrohlich leise, und sie betonte jede einzelne Silbe.
    »Lass mich endlich in Ruhe!« Ihre Augen wurden starr, ihre Unterlippe zitterte.
    Sein

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