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1872 - Vermächtnis der Veego

Titel: 1872 - Vermächtnis der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mißverständnis, mystifizierte Legenden und falsche Interpretationen - was für ein Unsinn. Vor zwei Millionen Jahren war die Lage ebenso wie heute. Unserer Standhaftigkeit ist es zu verdanken, daß die Übergänge geschlossen sind. Die Anstifter unseres Untergangs haben sich zurückgezogen, als sie merkten, daß es nichts mehr zu holen gibt. Die Roboter haben sie als Spione zurückgelassen. Du bist aufsie hereingefallen, weil du ein Dummkopf bist. Du wirst es nie schaffen, die Damurial zur alten Größe zurückzuführen. Das kann nur ich."
    „Fünfzigtausend Ausfälle auf deiner Seite, und es kommt noch schlimmer", entgegnete Dor-Res.
    „Deine GishVatachh ziehen sich zurück, denn sie haben erfahren, daß ihre Völker alle Mitglieder ausstoßen wollen, die noch für die alte Lehre trommeln. Die Vernunft setzt sich durch, Axo-Nochhi. Dein Plan, Diktator der Damurial zu werden, schlägt fehl. Ich bemitleide dich."
    Dor-Res war sich bewußt, daß er den anderen bis zur Selbstaufgabe reizte. Axo-Nochhi schrie wie ein weidwundes Tier und zertrümmerte Armaturen. Dor-Res Thean kommentierte es mit andächtigem Seufzen.
    Plötzlich nahm die Zahl der Schiffe rasant zu. Aus dem Nichts materialisierten die hunderttausend Einheiten, die sich bisher unsichtbar bewegt hatten. Dor-Res sah, daß sie schwerfällig manövrierten. Ihre Energie reichte nicht aus, um den Gegnern standhalten zu können. Axo-Nochhi erkannte es nach einer kurzen Schrecksekunde.
    „Das ist mein Triumph!" verkündete er. „Du wirst sie alle sterben sehen."
    „Nie und nimmer." Es gelang Dor-Res weiterhin, ruhig und gelassen zu bleiben.
    Er gab einen gerafften und kodierten Impuls ab, der zehn weitere Flotten an den Ort der Auseinandersetzung befahl. Gor-Lynd meldete sich mit einem Lagebericht. Er schickte fünf Flotten. Mehr war nicht drin.
    „Alles vorbereiten zum Rückzug in den Taylfing", ordnete der Thean an. Axo-Nochhis Einheiten hatten bereits zwanzigtausend energielahme Raumschiffe zerstört.
    Dor-Res versank in Schweigsamkeit. Wenn der Feldherr nicht mit weiteren Flotten zu Hilfe kam, blieb ihm nur ein einziger Ausweg. Kapitulation. Er würde sich in die Gewalt seines Gegners begeben und versuchen, das Leben der Besatzungen seiner Schiffe zu retten.
    Dor-Res war kein Kriegsfürst. Gewalt war für ihn gleichbedeutend mit Barbarei, und nichts anderes stellte der Kampf um die Zukunft dar.
    „Du hast dich ein wenig zu früh über den Sieg gefreut", spottete Axo-Nochhi „Kommst du freiwillig zu mir, oder soll ich dich ho...?"
    Weit hinter der Front entstand ein greller Lichtblitz. Etwas explodierte dort, und glühende Trümmer rasten nach allen Seiten.
    „Sprich weiter!" forderte Dor-Res den Widersacher hastig auf. „Was wolltest du sagen?"
    Axo-Nochhi blieb ihm die Antwort schuldig. In die Flotten der Angreifer kam Unordnung. Sie stoben auseinander. Die Verteidiger ordneten ihre Formationen und warfen sich zwischen die energielahmen Schiffe und den Gegner. Erneut flammten Gefechte zwischen Tausenden von Einheiten auf.
    „Wir orten eine winzige, flugfähige Einheit hinter dem Explosionsherd", sagte der Kommandant des Zweitschiffes.
    „Fangt sie ein! Wenn dort drüben wirklich sein Flaggschiff explodiert ist, könnte es sich um eine Art Rettungskapsel handeln."
    Dreitausend Einheiten nahmen die Verfolgung auf. Es gelang ihnen, die Metallkugel zu bergen und in Sicherheit zu bringen.
    Die Flotten Axo-Nochhis zogen sich zurück und verschwanden. Scouts nahmen die Verfolgung auf, um die Verstecke ausfindig zu machen.
    Aus dem Innern der Metallkugel trafen erste Nachrichten ein. Den Stoßtrupps war es gelungen, Axo-Nochhi unversehrt in die Hände zu bekommen. Dor-Res ließ es sich nicht nehmen, zu den Trümmern des Flaggschiffes zu fliegen und sie zu begutachten. Eines der Trümmerstücke auf der Ortung erinnerte ihn an die Androgynen von der Baureihe seines verschwundenen Beraters A-Zwölf Thean, und er nahm es als glücklichen Zufall und als vielversprechendes Omen.
    Die Trümmer ließen keinen Zweifel zu, daß das Schiff von innen heraus explodiert war. Eine Tragik des Schicksals, von der sich Axo-Nochhi nie mehr erholen sollte.
    Er, Dor-Res Thean, würde dafür sorgen.
    Eine von allen Schiffen im Umkreis von zwanzig Lichtjahren zu empfangende Meldung an Gor-Lynd führte dazu, daß sich ein Teil der gegnerischen Flotten ergab und der Rest sein Heil in der Flucht suchte. Der Feldherr bedauerte es, daß die Schlacht der Entscheidung vorüber war,

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