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1872 - Vermächtnis der Veego

Titel: 1872 - Vermächtnis der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weg?"
    Philip hörte mit mißmutigem Gesicht zu und kratzte sich mehrfach am Kopf.
    „So geht das nicht", murmelte er. „So geht das wirklich nicht."
    Keiner hörte ihm zu, und der Ennox mit dem von ES verliehenen Aktivatorchip zog sich in eine Ecke der Zentrale zurück.
    Die Stunden des Wartens gerieten zu einem nervenaufreibenden Disput. Überall in den Hallen und Lagerräumen keiften die Ennox vor sich hin. Am liebsten wären sie nach Mystery zurückgekehrt und nach ein paar Stunden wiedergekommen. Doch keiner verstieß gegen Philips Anweisung, mit den zur Verfügung stehenden Kurzen Wegen sparsam zu haushalten und die Kraft des Sonnengeflechtsorgans für wichtige Dinge aufzubewahren. Als endlich der Funkspruch von der Oberfläche eintraf, daß alles in Ordnung sei, drängelten die Ennox durch die Korridore und rannten fast die Hangarschotte ein.
    Die Androgynen sperrten die Zugänge und versuchten gleichzeitig, den fassungslosen Raunach das Verhalten dieser merkwürdigen Wesen näherzubringen. Mit der Information, daß es sich bei den Ennox in Wahrheit um Energiewesen handelte, gaben sie den Artgenossen von Dor-Res eine Nuß zu knacken, mit der sie Monate oder sogar Jahre beschäftigt wären.
    Lediglich Philip blieb in der Zentrale des Athuerisken zurück. Er benutzte die Funkanlage des Schiffes und erteilte seinen Mannen Anweisungen. Irgendwann schaltete er resigniert ab.
    „Es hat alles keinen Sinn!" rief er mit gewohnt schriller Stimme. „Sie gebärden sich, als seien sie nicht mehr bei Verstand."
    A-12-98 widersprach. „Es kann nicht sein. Wir haben den Planeten und seine Umgebung mit Psi-Spürern vermessen. Wenn es um Charon so etwas wie ein mentales Abwehrfeld gäbe, hätten die Instrumente des Schiffes es entdeckt."
    „Ja, ja, aber das meine ich nicht. Sie gebärden sich, als stünde in den nächsten Jahren bereits eine Teilung bevor. Es kann nicht sein, hörst du?"
    „Natürlich höre ich."
    Der Androgyne kannte die Daten und Zusammenhänge zwischen den alle fünfzig Jahre auftretenden Sprüngen des Magnetfeldes von Mystery und der damit einhergehenden Teilung der alten Veego, die dann jeweils einen Nachkommen in die Welt setzten.
    Philip verzog sein Gesicht zu einer regelrechten Leidensmiene und sank in sich zusammen.
    „Ich habe Angst um jeden einzelnen von ihnen. Versprecht uns, daß ihr euch Charon Zwei mit aller denkbaren Vorsicht nähert. Vielleicht ist da doch etwas, und es reagiert auf unsere Annäherung."
    „Was weißt du mehr als wir?" fragte der Androgyne. „Deine Worte klingen, als würdest du dich vor etwas Bestimmtem fürchten."
    „Nein, nein - vergiß es! Da ist nichts."
    „Du sagst nicht die Wahrheit." Die drei Kugeln von A-12-98 begannen zu rotieren, die oberste und unterste im Uhrzeigersinn, die mittlere dagegen. „Wir wissen, daß ihr Veego euch Gedanken darüber macht, wieso ihr eure Aufgabe ausführt. Besitzt dein Volk wirklich keine Informationen über den Auftraggeber oder wenigstens darüber, ob die Vermessung des Kosmos in eurem Genprogramm enthalten ist?"
    „Nein und nochmals nein!" schrie Philip den Roboter an. „Selbst wenn du es tausendmal fragst, wirst du keine andere Antwort erhalten. Wir wissen nichts darüber, und das Größte Kosmische Rätsel ist längst gelöst."
    „Bis auf Charon Zwei. Ihr habt längst gelernt, daß hinter jeder Veränderung eine wichtige Information stecken kann."
    „Ja. Natürlich. Das ist überall im Universum so."
    Der Ennox floh aus der Zentrale und erwischte das letzte Beiboot. Gedrängt zwischen nervösen Artgenossen und speziell für die Planetenerkundung gebunkerten Androgynen, ließ er den Transfer über sich ergehen. Selbst die Meldung, daß die ersten Beiboote wohlbehalten auf der kahlen Welt landeten und die Ennox auf Erkundung gingen, machte ihn nicht ruhiger. Seine Lippen bewegten sich lautlos und unablässig, und als ein kaum spürbarer Ruck andeutete, daß das Fahrzeug aufsetzte, zuckte er wie unter einem elektrischen Schlag zusammen.
    Dann richtete er sich zu seiner ganzen Länge auf.
    „Freunde, ich spüre nichts, was mich beeinträchtigt. Bleibt dennoch wachsam! Beim ersten Anzeichen von Gefahr verschwindet ihr nach Hause. Nicht auszudenken, was geschehen könnte, wenn uns auf diesem toten Felsbrocken etwas widerfährt, was sich zum Nachteil für unser ganzes Volk auswirkt. Glaubt mir, ich könnte mir das nie verzeihen." Er musterte die Androgynen. „Was ist mit euch? Seid ihr festgewachsen?"
    „Wir warten auf

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