1879 - Phantome in Terrania
erfahren. Du siehst, es ist alles im Lot. Damit wollen wir allein fertig werden."
„Ich will ja nicht als Bittsteller auftreten, aber meinst du, daß diese ablehnende Haltung richtig ist, Khan?"
„Nein, der Meinung bin ich nicht. Mir sind jedoch die Hände gebunden. Ich kann dich als Cameloter nicht offiziell um deine Mitarbeit bitten."
„Haben sie dich entmachtet?" fragte Atlan heiter. Er wurde ernst und wechselte das Thema. „Was ist mit dem Nonggo, den ihr im All aufgefischt habt?"
„Er steht unter Schock. Bré kümmert sich um ihn. Vielleicht läßt sich in diesem Zusammenhang etwas in Sachen Zusammenarbeit machen."
„In der Tat würde ich Bré gerne wiedersehen."
„Das sollte keine Schwierigkeit sein. Ich werde jedenfalls einen zusammenfassenden Bericht über alles, was wir über die Nonggo und die Faktorelemente herausfinden, zur GILGAMESCH schicken. Das sind keine Staatsgeheimnisse. In Ordnung?"
„Danke."
„Ich melde mich wieder."
Nach diesem Gespräch fühlte ich mich wohler, wie von einem Schuldkomplex befreit.
Attacke 7 Zia Perpetto traute ihren Augen nicht, als sie an diesem Morgen ihr Geschäft betrat. Alle Waffen waren geplündert. Auch jene schweren Kaliber, die im Tresor untergebracht gewesen waren. Die schwere Tresortür war einfach aufgeschmolzen worden. Das konnte nur ein schweres Geschütz vollbringen.
Die Einrichtung hatten die unbekannten Täter völlig demoliert. Die Alarmanlage dagegen war völlig intakt und fachmännisch desaktiviert worden. Zia stellte fest, daß die Überwachungskamera immer noch lief.
Es schien fast so, als ob die Einbrecher absichtlich Spuren hinterlassen wollten.
Nachdem Zia die Polizei verständigt hatte und auf ihr Eintreffen wartete, sah sie sich den Film aus der überwachungskamera an.
Sie sah von den Tätern nichts. Sie blieben die ganze Zeit über unsichtbar, während die Waffen bündelweise wie von Geisterhand bewegt durch die Hintertür des Geschäfts wanderten. Nachdem das Geschäft bis auf die letzte Vibratorklinge ausgeräumt war, hausten die Unsichtbaren wie Vandalen und machten aus der Einrichtung Schrott und Trümmer.
Diese Einbrecher mußten einen unbändigen Zerstörungsdrang besitzen, wenn sie sich nach gelungenem Coup derart abreagierten.
7.
Clara Sex ist für mich bedeutungslos. Ich setze ihn bloß als Mittel zum Zweck ein. Wenn es dafürsteht, dann programmiere ich meinen Körper wie eine präzise Lustmaschine.
Mir ist auch Geld egal. Ich giere nicht nach Reichtümern, sondern gebrauche Geld bloß zur Erreichung meiner Ziele. Wenn es nötig und zielführend ist, lasse ich den Galax rollen. Man könnte das unter Bestechung zusammenfassen.
Mir ist, das gebe ich aber nur vor mir selbst zu, fast nichts heilig.
Alles, was ich anstrebe, sind Ruhm und Macht. Dafür ist mir nahezu jedes Mittel recht. Es verschafft mir höchste Sinneslust, Menschen durch meine Bilder und Reportagen zu beeinflussen. Sie zu rühren, ihnen die Tränen aus den Augen zu pressen. Sie zu schockieren und wachzurütteln. Sie auf Mißstände und Bedrohungen hinzuweisen.
Es geht mir dabei eigentlich gar nicht um Manipulation um ihrer selbst willen. Zugegeben, ich greife manchmal zu Stilmitteln, die nicht allen schmecken. Die manche Kollegen als Verstoß gegen die Berufsehre bezeichnen, gegen den guten Geschmack und mitunter auch gegen die Gesetze.
Solche Anschuldigungen kümmern mich nicht. Sie kommen größtenteils aus dem Lager der erfolglosen Neider. Das zwickt mich nicht, solange es mir nur gelingt, mein Publikum am Nerv zu packen. Und das mache ich, unter Einsatz aller Mittel.
Als nächstes Etappenziel habe ich mir gesetzt, richtig fett bekannt zu werden. Und mit den jüngsten Ereignissen bietet sich mir die Chance, es der Galaxis zu beweisen. Noch stehe ich im Schatten bekannterer Kollegen, doch liegt das vor allem daran, daß ich für ein unbedeutendes Netzwerk arbeite. Wer kennt schon Sen-Net? Sen wie Sensationen. Aber jene, die bei uns eingestiegen sind, die habe ich gepackt.
Was hätte ich dafür gegeben, dabeizusein, als mittels des Heliotischen Bollwerks Delegationen zwischen Nonggo und Terranern ausgetauscht wurden. Doch schlechtbeleumdete Reporter wie ich waren dabei nicht zugelassen. Wir wurden auf später vertröstet, wenn das Heliotische Bollwerk ausgetestet und voll im Einsatz war.
‘Doch kam es ganz anders. Das Heliotische Bollwerk explodierte - und wieder mußte ich einer verpaßten Chance nachtrauern. Die Ereignisse hatten
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