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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich und alle meine Kollegen überrollt.
    Als das entgleisende Bollwerk zuletzt noch zwei Faktorelemente in Terrania-Süd und Kalkutta-Nord ausspuckte, da wußte ich, daß die Chance wieder lebte. Diese Aktion war nicht geplant. Da war etwas ganz und gar schiefgelaufen. Die Sache war oberfaul.
    Ich klemmte mich hinter die Sache, doch zunächst war an keines der Faktorelemente heranzukommen.
    Informationen waren so gut wie keine zu kriegen.
    Also begann ich die Sache von einer anderen Seite aufzurollen. Und ich wurde fündig. Ich brauchte dazu nur die normalen Pressemeldungen zu sichten und stieß auf eine Anhäufung seltsamer Zwischenfälle, seit das Faktorelement Terrania-Süd aufgetaucht war.
    Die Sache mit dem massakrierten Welsch und dem verschwundenen Tierwärter war mein Aufhänger.
    Aber auch die anderen, auf den ersten Blick unbedeutenden Vorfälle, ergaben in Summe einen Knüller. Ich mußte die Statistik über die Anhäufung mysteriöser Vorgänge in Terrania zwar etwas frisieren, doch glaubte ich an die Sache. In der Megalopolis Terrania tat sich seit dem Auftauchen des Faktorelements Terrania-Süd Unheimliches. Ich hatte meine Story: PHANTOME IN TERRANIA!
    Auf einmal war Sen-Net in aller Munde. Alle wollten meine Berichte in Wort, Bild und Ton. Unser Netz verzeichnete in wenigen Stunden allein in Terrania-City eine Zuwachsrate von 400 Prozent. Verschiedene andere Medienagenturen aus verschiedenen Teilen der Milchstraße meldeten sich. Das war für unsere Verhältnisse sensationell. Und es ermunterte mich, mit verstärktem Engagement weiterzumachen.
    Ich begab mich nach Kalkutta, doch das Faktorelement Kalkutta-Nord war unergiebig. Was aus ihm herauszuholen war, hatten örtliche Reporter längst schon herausgepreßt. Es ließ sich auch nichts mit ungewöhnlichen Vorfällen rekonstruieren, weil solche nicht auftraten. Das bestätigte jedoch meine Meldung, daß das Faktorelement Terrania-Süd anders, etwas Besonderes eine Bedrohung war.
    Als ich erfuhr, daß die Erste Terranerin Diplomaten und Wissenschaftler in die beiden Faktorelemente schicken wollte, versuchte ich vergebens, mich unter sie zu mischen. Die Kontrollen waren zu streng, schließlich verfolgte ganz Terra das Ereignis. Ich baute jedoch vor und verstärkte meine Kontakte zu den militärischen Kreisen, die für die Absicherung der Faktorelemente verantwortlich waren. So eroberte ich, indem ich ihnen schöne Augen machte, in Terrania-Süd einen Offizier und in Kalkutta-Nord ebenfalls einen.
    Es bereitete mir ziemlichen Streß, zwischen beiden Städten hin- und herzupendeln. Doch Streß ist mein Erfolgsrezept und Lebenselixier. Immer am Puls der Ereignisse bleiben und den richtigen Riecher zu haben.
    Und der Einsatz lohnte sich.
    Ich war gerade zu Gast bei meinem Offizier in Kalkutta, als er mich wegkomplimentierte, weil die Delegation aus dem Faktorelement zurückgekommen war. Ich überlegte nicht lange und setzte alles auf eine Karte.
    Ich sagte mir, die Tatsache, daß die Delegation wohlbehalten zurückgekehrt war, würde das Sicherheitsdenken lockern und die -maßnahmen entschärfen. Ich „borgte" mir im Namen „meines" Offiziers einen Gleiter, und es gelang mir, in das Faktorelement einzufliegen. Ich wußte nicht, was mich erwartete, und als ich das stufenartige und flachgedrückte Pyramidenbauwerk sah, da empfand ich es als Sensation.
    Ich konnte meine Aufnahmen der einsamen und verlassenen Anlage in aller Ruhe machen. Denn niemand war mir ins Faktorelement gefolgt. Doch die erste Begeisterung war bald verflogen. Was hatte eine solche Anlage, die inaktiv in der Gegend herumstand, dem Zuschauer schon zu bieten? Ein erstes Aha, aber wenn nicht noch einer draufgesetzt wurde, würde man sich wieder dem Alltag zuwenden.
    Auch als ich einen Zugang fand und Aufnahmen der endlosen leeren Korridore machte, blieb der Kick aus. Doch gerade als ich zurückkehren wollte, kam Besuch. Ein großer Transportschweber kam hereingeflogen.
    Roboter luden einen gut 200 Quadratmeter großen mobilen Bungalow ab, mit eigener Energieversorgung und allem Drum und Dran. Nachdem der Bungalow bezugsbereit war, entstiegen der Kanzel eine Frau und ein Fremdwesen.
    Es war Bré Tsinga mit dem von seinen Artgenossen ausgesetzten Nonggo! Ich produzierte aus meinem Versteck eine Bildserie, bis die beiden in dem flachen Pyramidenbauwerk verschwunden waren. Während der Transporter aus dem Faktorelement flog, überlegte ich mir, ob ich Bré Tsinga nicht einen Besuch abstatten

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