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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und müssen entsprechend flexibel darauf reagieren. Und dann ist da noch die Tatsache, daß die beiden Delegationen, die in die Faktorelemente geschickt wurden, seit acht Stunden überfällig sind. Das nährt die Gerüchte über eine Bedrohung aus den Faktorelementen zusätzlich. Was hast du zu deiner Verantwortung zu sagen, Cistolo?"
    Bis jetzt war es immer so gewesen, daß die Daschmagan mir nie in mein Ressort dreingeredet hat. Es hat zwar Absprachen zwischen uns gegeben, doch eigentlich hat sie meine Entscheidungen nie durch ein Machtwort unterbunden. Bis jetzt war sie damit nicht schlecht gefahren, auch wenn manche sagten, ich hätte sie um den Finger gewickelt. Doch seit der Explosion des Bollwerks verhielt sie sich mir gegenüber kritischer und entschied immer öfter gegen mich. Zuletzt war das so gewesen, als es um die Entscheidung ging, wie man sich gegenüber den Faktorelementen verhalten sollte.
    Als sie mir nun diese provokante Frage stellte, platzte mir der Kragen.
    „Ich wollte eine militärische Aktion gegen Terrania-Süd und KalkuttaNord einleiten", erklärte ich mit unterdrücktem Zorn, „doch du hast darauf bestanden, lediglich diplomatische Delegationen zu entsenden. Du kannst mir jetzt nicht die Schuld zuweisen, falls etwas schiefgelaufen ist. Ich lehne jede Verantwortung dafür ab, was auch passiert ist. Denn du hast diese Leute schutzlos ins Ungewisse geschickt, nur um ja eventuell darin befindliche Nonggo nicht zu verstören."
    Paola Daschmagan biß sich auf die Lippen und wich meinem Blick aus. Wahrscheinlich irritierte sie meine heftige Reaktion, aber angesichts ihrer Vorhaltungen mußte sie damit rechnen.
    „Ich bin immer noch der Meinung, daß man nicht wie eine wilde Horde in die Faktorelemente einfallen durfte", sagte sie dann mit fester Stimme. „Wir sind immerhin zivilisierte Leute, die der Friedfertigkeit Fremder ebenso begegnen müssen. Sollte mit den Delegationen jedoch irgend etwas passiert sein, dann gebe ich dir grünes Licht für einen militärischen Einmarsch."
    Warum hast du mich das nicht gleich machen lassen? fragte ich in Gedanken. Die Nonggo hätten sich wegen ein paar Soldaten und Waffen wohl nicht gleich in die Hosen gemacht.
    Laut sagte ich: „Ich werde gleich nach dieser Sitzung die entsprechenden Vorbereitungen treffen. Ich möchte jedoch die Vollmacht, jede mir als sinnvoll erscheinende Aktion vorzunehmen. Ohne Limit, ohne irgendwelche Auflagen. Nur so kann ich, zusammen mit der Exekutive, für die Sicherheit der Bewohner von Terrania garantieren. Ausschließlich unter diesen Bedingungen nehme ich die Verantwortung für die Folgen auf mich."
    Ich sah, wie Paola um eine Entscheidung mit sich rang, aber ich wußte auch, daß sie sich für meine Forderungen entscheiden würde. Es gab keine Alternativen.
    Da kam ein Sekretär herein und übergab ihr eine Meldung. Paolas Miene hellte sich auf.
    „Alexander Erengasts Delegation ist wohlbehalten aus dem Faktorelement von Kalkutta-Nord zurückgekehrt", erklärte sie uns strahlend. „Man hat lediglich ein völlig leeres Bauwerk mit betriebsbereiten technischen Anlagen der Nonggo vorgefunden. Nun wird es Sache der Wissenschaftler sein, diese zu untersuchen und eventuell in Betrieb zu nehmen." Sie sah mir geradewegs in die Augen und fügte hinzu: „Durch diesen positiven Abschluß erübrigt sich ein militärischer Einmarsch natürlich auch für das Faktorelement von Terrania-Süd!"
    Ich war im Moment fassungslos.
    „Du kannst von den Verhältnissen in dem einen Faktorelement doch nicht auf die im anderen schließen", argumentierte ich. „Immerhin ist Pinguards Delegation noch nicht zurückgekommen. Denen kann alles mögliche widerfahren sein."
    „Schlimmstenfalls, daß sie auf Nonggo gestoßen sind", sagte Paola. „Und darum möchte ich nicht, daß du Amok laufende Soldaten hineinschickst. Wir warten noch einige Zeit zu. Wenn Pinguards Leute dann nicht zurückkommen, kannst du ein Erkundungskommando hineinschicken. Aber erst nach Rücksprache mit mir."
    „Ich möchte - nur für alle Fälle - um das Faktorelement Terrania-Süd starke Truppenkontingente aufmarschieren lassen", verlangte ich. „Und wenn nur, um den Menschen ein Gefühl von Sicherheit zu geben.
    Immerhin glauben viele die Mär von den Phantomen."
    „Cistolo Khan hat recht", stimmte mir Arlo zu. „Es hätte auf die Bevölkerung eine positive psychologische Wirkung, wenn sie sehen, daß alles zu ihrem Schutz getan wird."
    „Für die Medien wird das

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