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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich kam gerade noch durch die Schleuse, bevor der mächtige goldene Körper gegen die Energieschranke krachte.
    Was war nur in Ringo gefahren, daß er sich gegen mich wandte? Wir waren seit 25 Jahren Freunde, ich kannte ihn von klein auf.
    Als ich mich im Fortgehen umdrehte, war Ringo wieder ganz normal. Er winkte mich mit den Tatzen zu sich, wie er es beim Abschied immer tat.
    „Tut mir sehr leid, Ringo, aber für heute hast du es dir mit mir verscherzt."
    Er klagte weinerlich hinter mir her.
    Ein markerschütterndes Brüllen gellte durch die Nacht. Es kam aus Richtung des Welsch, und es klang nach Schmerz und Wut. Etwas blitzte dort wie schwaches Wetterleuchten auf. Das Brüllen wurde Geiser und erstarb schließlich.
    Als ich zum Gehege kam, sah ich den Welsch auf der Lichtung liegen. Sein halber Hinterkörper war verkohlt. Zwischen den vorderen Pranken hielt er eine formlose Masse. Ich war fassungslos. Der Welsch tot!
    Ich wollte meinen Augen nicht trauen. Was war passiert? Wie konnte das passieren?
    Wie in Trance öffnete ich die Energieschleuse und rannte ins Gehege. Ich umschritt den Kadaver des Welsch, um ihn von allen Seiten zu betrachten. Ich stieß gegen seinen verkohlten Körper und traf auf Widerstand.
    Das war keine Einbildung. Der Welsch war wirklich und wahrhaftig tot.
    Ich näherte mich seinem Kopf, um zu sehen, was er zwischen den Pranken hielt. Er mußte gestorben sein, nachdem er seine Beute gerissen hatte und sie aussaugen wollte. Welche Beute, verdammt noch mal?
    Ich besah mir den formlosen Klumpen Fleisch, der einmal ein lebendes Wesen gewesen war. Es war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, und irgendwo ragte aus der Masse ein fast unterarmlanges, geschwungenes Horn. Aus den Wunden sickerte eine grünliche Flüssigkeit.
    Gerade als ich mich darüberbeugte, um das Ding genauer zu betrachten und um es vielleicht identifizieren zu können, hörte ich hinter mir ein Geräusch.
    Ich drehte mich um - und in diesem Moment traf mich ein lähmender Blitzschlag. Ich sah nur noch undeutlich eine Fratze mit einem Horn auf der Stirn, dann kam der Farnboden auf mich zu. Von dem Aufschlag spürte ich nichts mehr.
    Mein Körper war völlig gefühllos, aber meine Sinne schwanden mir nicht ganz. Mein Kopf lag seitlich im Farn. Dahinter bewegten sich Schatten. Ich hörte gutturale Stimmen, die in einer unbekannten Sprache redeteten. Jemand zog mich an den Beinen über den Boden. Das erkannte ich daran, daß der Farn unter mir fortglitt. Spüren konnte ich nichts.
    Und dann wurde ich in ein schwarzes Loch geworfen. Bald darauf umtanzten mich Lichter, und die plärrenden Stimmen waren um mich. Ich lag auf dem Rücken, über mir eine erdige Decke wie von einem Bergwerkstollen. Mir war, als setzte sich die Decke in Bewegung und rase dann mit irrwitziger Geschwindigkeit über mich hinweg.
    Doch mir war schon klar, daß eigentlich ich mich bewegte.
    Wohin brachten mich die Phantome nur?
    Attacke 2 Rohrbahnstation Garnaru-Mitte.
    In den Mittagsstunden des 5. Oktober herrschte hier ein dichtes Gedränge. Es war ein buntes Gemisch von Vertretern zahlreicher Milchstraßenvölker, die meisten davon allerdings menschlicher Abstammung.
    Tausende von Galaktikern drängten sich auf mehreren Etagen. Sie strömten aus den Rohrbahnzügen, wechselten in andere über, eilten über die Gleitbänder nach oben oder ließen sich von Antigravschächten ins Freie schweben.
    Wenn man bedachte, daß das Kritzelphänomen erst wenige Wochen her war, konnte das bunte Treiben verwundern. Doch die informierten Bürger Aßten, daß nur der massive Einsatz von Psychologen dafür gesorgt hatte, daß Milliarden von Terranern und Extraterrestriern wieder auf der Höhe waren. Millionen von Intelligenzwesen aus dem Solsystem waren noch in Kliniken, Sanatorien und auf Erholungsplaneten untergebracht.
    Über allem toste bei der Rohrbahnstation ein unentwirrbarer Lärm.
    Ein Blue wie Toczor Grysc fiel da nicht weiter auf, und wenn vielleicht doch, dann nur dadurch, daß er keine Eile hatte. Er lungerte scheinbar müßiggängerisch herum, wechselte gelegentlich träge seinen Standort.
    Toczor Grysc’ scheinbare Teilnahmslosigkeit täuschte. In Wirklichkeit taxierte er die an ihm vorbeiströmenden Leute mit Argusaugen.
    Er war auf der Suche nach Touristen, die in das Wohnviertel der Extraterrestrier zum Sightseeing kamen. Er hatte ihnen einiges zu bieten - eigentlich alles, was exotisch und verboten war, vom Alien-Sex bis zum Simusense-Trip.
    Wenn Toczor

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