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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde. Denn es hatte sich schon als sehr vorteilhaft erwiesen, daß die kleinen Footen überallhin gelangen konnten. Etwa wenn Teile der Burg von Feinden besetzt wurden, was gelegentlich vorgekommen war. Wie etwa damals, als die Yngellen, gedungene Söldner aus einer anderen Galaxis, in die Burg eingedrungen waren.
    Was jedoch nicht bekannt war, war die Tatsache, daß die Footen überallhin gelangen konnten - selbst ohne Wissen des Taka in dessen Kommandozentrale.
    Fellokk war nicht schlecht erstaunt, als Seassor ihn an seiner Schlafstelle aufsuchte, ohne daß einer der anderen Krieger etwas davon merkte, und ihm dies im Vertrauen verriet.
    Seassor war gekommen, um ihm die neuesten Nachrichten zu überbringen und ihn zu warnen.
    „Poulones ist außer Rand und Band geraten", berichtete er ihm und unterschlug dabei ganz bewußt den Titel des Häuptlings. „Er hat den Barrasch und alle Serofen zu sich bestellt und verlangt, daß sie Verräter, die gegen ihn opponieren, aufspüren und eigenhändig hinrichten. Barrasch Guulor und der Kriegsserofe Tschoch haben sich gegen solche Exekutionen ausgesprochen und dadurch Poulones’ Zorn auf sich gezogen. Doch wagt er nicht, gegen sie vorzugehen. Poulones ist sich seiner Sache bezüglich ihrer Loyalität unsicher. Auch das zeigt seine Schwäche. Ein guter Taka müßte die herrschende Stimmung, ob für oder gegen ihn, eindeutiger erkennen können."
    „Wie wahr", stimmte Fellokk zu.
    „Durch Guulors und Tschochs Widerstand gestärkt, haben auch Achysch und Zuscherech den Tötungsbefehl verweigert", fuhr der Foote fort. „Dies mit dem Hinweis, daß es Sache des Taka sei, mit seinem untrüglichen Geruchssinn Verräter aufzuspüren. Nur Onkerk und Aggosch haben bereits mit dem Köpferollen begonnen. Aggosch hat uns Footen aufgefordert, ihn zu unterstützen. Er, der Serofe, der für unser Wohlergehen sorgen sollte, mißbraucht uns für seine Zwecke! Wir haben ihm tatsächlich ein paar Namen genannt, die eigentlich Anhänger von Poulones sind. Indem er sie ausschaltet, schwächt er die eigenen Reihen. Onkerk dagegen geht seine eigenen Wege. Er- schickt Killerkommandos aus, die blitzschnell und unerwartet gegen Opportunisten zuschlagen und dann wieder verschwinden. Eines von Onkerks Exekutionskommandos ist auch zu dir unterwegs und dies, obwohl du vor Poulones über jeden Verdacht erhaben bist."
    „Das ist eine persönliche Rechnung zwischen Onkerk und mir", sagte Felloks unbeeindruckt. „Ich kann diesen hinterhältigen Folterer ebensowenig leiden wie er mich."
    „Brauchst du Unterstützung, Felloks?" wollte Seassor wissen.
    „Nicht für diesen Kampf", lehnte Fellokk ab. Er holte einen Mikro-Datenträger aus einem Versteck an der Wand seiner Nische und übergab ihn dem Footenführer. „Ich bitte dich, diese Informationen an den Kriegsserofen Tschoch zu übergeben. Es handelt sich um einen Aufmarschplan gegen Terrania. Tschoch soll schon alles in die Wege leiten, was sich unter diesen Umständen machen läßt. Wenn ich Poulones ausgeschaltet habe, möchte ich sofort mit dem Sturm auf Terrania beginnen. Und noch etwas: Wenn Tschoch einen guten Strategen kennt, dann soll er ihn zum Strategieserofen meines Schattenkabinetts ernennen."
    Der Foote verschwand mit dem Datenträger auf die gleiche Weise, wie er gekommen war: durch ein Mauerloch.
     
    *
     
    Die Krieger der Dscherro bewohnten zu Hunderten große Mannschaftsräume, in denen jeder seine persönliche Nische einrichten konnte.
    Fellokks Nische war mit vier mal sechs Metern größer als die der meisten anderen. Neben seinen persönlichen Waffen, dem Bogantöter, dem Neuro-Pinsel, dem Multifunktionsgürtel mit Antigrav-, Individualschirm- und Deflektoraggregat - eine Meisterleistung in Mikrotechnik der Footen - und dem Ortungshelm, zierten seine Schlafstelle nur wenige Andenken. Die Schlafstellen anderer Krieger waren dagegen oftmals mit allem möglichen Krimskrams überladen.
    Auf einem kleinen Bord war der konservierte Drachenkopf eines Yngellen aufgespießt. Damit ehrte Felloks einen Feind als einen seiner größten Gegner, den er im Kampf getötet hatte. Fellokk kannte nicht einmal den Namen des Yngellen, doch war er ein großer Kämpfer gewesen, der Fellokk fast den Garaus gemacht hätte.
    Das genügte ihm.
    Das mit den Yngellen war eine eigene Sache. Da kein Volk in der Galaxis DaGlausch es wagte, gegen die marodierenden Dscherro-Stämme vorzugehen, hatten sich einige wohlhabende Völker zusammengetan, um die Yngellen

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