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1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt

Titel: 1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich nach einer Menge an. Aber wir haben keine Wälder und auch sonst nichts, womit wir Atemluft produzieren könnten."
    „Glaubst du nicht mehr, daß wir bald zu Hause sind?"
    „Woher soll ich das wissen? - Kalkutta liegt in unseren Händen, Tyra ... Wir sind dafür verantwortlich, daß es auch im ungünstigsten Fall irgendwie weitergeht. Ich will nicht, daß hier auch nur eine Seele zu Schaden kommt, bloß weil wir uns zuwenig Gedanken machen."
    Loura rieb sich müde über die Schläfen. Sie brauchte dringend Kaffee. Aus den Augenwinkeln konnte sie Dimo sehen, der sich an der Maschine zu schaffen machte.
    Ihre Finger zitterten. Sie gestand sich ein, daß es an den Tabletten lag.
    Es wäre ein leichtes gewesen, über die Rohrpost einen neuen Vorrat zu ordern. Aber dann dachte sie an den kleinen Matoto, der in der Klinik gesund gepflegt wurde. Sie hatte versprochen, daß sie aufhören würde.
    Auch wenn es nur ein Versprechen an diesen Mediker war.
    Ijimo brachte den Kaffee.
    Sie schaffte es, eine heiße Tasse hinunterzustürzen, ohne daß sie einen Tropfen verschüttete. Danach ging es ihr besser.
    Tyra Ndoram wechselte das Thema: „Übrigens, ich habe mir erlaubt, mit der Syntron-Fabrik Karabani Kontakt aufzunehmen. Der Personalcomputer zeichnet ein ziemlich düsteres Bild. Kaum jemand kann uns weiterhelfen. Sie haben da drüben wirklich nur Fachleute für spezifische Probleme. Alles Computerpersonal."
    „Wußte ich’s doch", sagte Loura abfällig.
    „Die wenigen Allrounder, die ich finden konnte, treffen sich in einer halben Stunde in der Bürgermeisterei. Ich denke, das ist in deinem Sinn. So stehen die Leute bei Bedarf zur Verfügung."
    „Untersucht das Problem mit der Atemluft zuerst!" forderte Loura. „Nicht vergessen und nicht verschieben!"
    „Natürlich."
    „Und dann untersucht ihr bitte diesen Faktordampf. Vielleicht können wir ja von hier aus irgendwas zu unserer Rettung beitragen. Wir sollten nicht warten, bis man uns von außen hilft."
    „Das haben wir auch nicht vor. Ich habe mich mit den Karabani-Leuten verständigt, daß wir noch mal nach draußen gehen."
    „Durch die Barriere?"
    „Ja." ‘ Loura dachte eine Weile nach. Sie versuchte, Risiko und Nutzen gegeneinander abzuwägen. „Es wäre besser, wenn ihr Forschungsroboter schickt", empfahl sie. „Vielleicht könnt ihr ja was zusammenbasteln. Oder ihr schickt automatische Sonden. Ich will jedenfalls nicht, daß ihr die Rückkehr zur Erde verpaßt."
    „Das geht nicht, Loura ... Sobald wir draußen sind, funktioniert kein einziges syntronisches System.
    Seien wir froh und dankbar, daß wir in unserem Faktorelement gegen das Störfeuer isoliert sind."
    Nach einer Weile sagte die Zweite Bürgermeisterin: „Also gut. Ich begrenze hiermit euren Aufenthalt draußen auf eine halbe Stunde."
    Tyra Ndoram mußte lachen. „Loura, wir tun natürlich das, was wir für richtig halten. Du bist nicht unser Kindermädchen und auch keine Kommandantin. Du bist nur eine Zweite Bürgermeisterin."
    „Es gibt Notstandsgesetze", versetzte Loura Gaikunth scheinbar kalt.
    „Hervorragend! Dann wälze du mal deine Gesetzbücher, wenn du wirklich nichts Besseres zu tun hast.
    Wir kümmern uns in der Zeit um die Luftversorgung."
    Der Sarkasmus traf Loura tief. Mit der eigenen Waffe geschlagen.
    Die beiden Frauen maßen sich mit abschätzenden, unterschwellig drohenden Blicken.
    Loura wußte genau, daß sie beeindruckend wirkte mit ihrem kräftigen Bau und dem Adlergesicht. Aber auch Tyra strahlte eine gewisse Stärke aus. Loura fand, daß die Referentin in wenigen Stunden zu hoch gestiegen war. Blieb zu hoffen, daß die Tatsache sich nicht rächen würde.
    Tyra Ndoram drehte sich um und verließ mit aufreizender Ruhe den Raum.
    Loura hatte nicht den Schimmer einer Absicht, jetzt mit Gesetzen zu kommen. Sie wollte das Beste für Kalkutta, aber sie hatte auch die Pflicht, das Wohl ihrer Bürger im Auge zu behalten. Was Tyra und die Karabani-Leute draußen vorhatten, konnte sich als wertvoll erweisen. Es konnte allerdings auch zum Himmelfahrtskommando werden. Im Ernstfall war es Loura Gaikunth, die für alles die Verantwortung trug.
    „Kaffee, Loura?" fragte Dimo leise.
    Sie schüttelte den Kopf, immer noch aufgebracht. Ihr war nach einer Tablette zumute. Der Druck im Magen brachte sie um.
     
    *
     
    Die Bürger des Stadtteils erwachten aus ihrer Trance. Unruhe kam auf, die Straßen füllten sich. Bald herrschte derselbe Betrieb wie an einem Feiertag.
    Die

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