1884 - Botschaft des KONT
weitaus zutreffender und unerschütterlicher angesehen wurde als das objektive faktische Wissen.
Der KONT setzte seinen Teil des Begrüßungszeremoniells fort ...
Plötzlich hielt er inne. Während sein Programm fortgesetzt wurde, begann der KONT seine Wahrnehmung zu überprüfen. Etwas stimmte nicht. Er wurde beeinflußt, aber allem Anschein nach auf eine Art und Weise, die seinem Verständnis nicht zugänglich war. Der KONT war imstande, Informationen jeglicher Art und Struktur aufzunehmen und zu verarbeiten; er vermochte auf Reize jeglicher Art angemessen zu reagieren.
Er hatte Kontakt aufgebaut zu einem Volk, das sich ausschließlich durch ein System von Farbsignalen verständigte und dabei zu erstaunlichen philosophischen Einsichten vorgedrungen war. Der KONT vermochte fremde Sprachen und Kodesysteme in Windeseile zu entschlüsseln und selbst perfekt anzuwenden.
Er war technisch darauf vorbereitet, jeder Einwirkung von außen, die ihm nicht genehm war, zu widerstehen. Bisher hatte es kein Waffensystem geschafft, den KONT auch nur zur kleinsten Reparatur seiner Systeme zu zwingen.
Und doch ...
Noch lief das Programm. Der KONT war nicht bereit, die sorgsam ausgetüftelte Zeremonie abzubrechen - es hätte für den Kontakt verheerende Folgen haben können, wenn er jetzt einfach aufhörte und sich entfernte.
Aber gleichzeitig überprüfte der KONT seine internen Systeme. In irgendeiner schwer erfaßbaren Art wurde auf ihn eingewirkt - und er sah sich außerstande, sich dagegen zu wehren. Er kannte natürlich parapsychische Phänomene, hatte sie im Lauf der Jahre kennengelernt, aber dieser Angriff war nicht so richtig damit zu vergleichen.
Er versuchte, seine Wahrnehmung neu zu organisieren ...
Behutsam tastete er sich an den Sachverhalt heran. Währenddessen setze er seinen Abstieg fort und verhielt jetzt über dem Regierungssitz der Blautiden. In einer unerhört eindrucksvollen Darbietung strahlte der KONT jetzt die Wolken an, benutzte sie als Reflektoren und ließ das Licht auf sich selbst zurückstrahlen.
Ungefähr neunzig Meter groß war der KONT, ein Gebilde aus Licht und Reflexen, eingehüllt in eine Wolke aus Klängen und auch Düften; jeder vorhandene Sinn der Blautiden, Gehör, Geruch, Geschmack, Gesicht - alles wurde angesprochen, stimuliert und auf die gewünschte, überwältigende Wirkung hin entwickelt.
Gefühle ...
Es waren Gefühle, die den KONT überfluteten. Er konnte diese ganz besonderen Informationen in seinem System sehr wohl wahrnehmen, aber er begriff nicht, wie es möglich war, diese Daten in ihn einzuspeisen, hatte er sich doch gegen jegliche Einflußnahme von außen perfekt abgeschottet. Und er wußte, daß man nicht versuchte, ihn mit Funkbotschaften anzusprechen, sei es mit Lichtfunk oder überlichtschnellen Verfahren. Niemand versuchte, einen Transmitter gegen ihn einzusetzen oder irgendwelche Waffensysteme.
Und doch spürte der KONT während der pausenlosen Selbstüberprüfung seiner Daten, daß er beeinflußt wurde, von außen her, von den Blautiden. Es war nicht einmal „richtig" parapsychisch - es waren wirklich „nur" Gefühle.
Der KONT startete einen erneuten System- und Datencheck. Seine Systeme arbeiteten einwandfrei, nirgendwo war eine Störung zu bemerken. Aber dann mußte der KONT registrieren, daß gewisse Daten, die er gespeichert hatte, nicht mehr auffindbar waren.
Zu einer vollständigen Kontrolle aller gesammelten Informationen war der KONT plötzlich nicht mehr fähig, wie er erschüttert feststellen mußte. Das, was auf ihn einströmte, mischte und verband sich mit den gespeicherten Werten zu undefinierbaren Neuen, verwirrenden Kombinationen.
Von irgendwoher, seltsam ungeordnet und verwirrend ...
Was geschieht?
War es doch Paraphysik ...
Für den KONT war dieser Begriff nichts Neues, auch wenn er die Wirkungen so gut wie nie kennengelernt hatte. Faktisches Geschehen, Wechselwirkung zwischen Lebewesen und anderen Lebewesen und Dingen und überhaupt ...
Wozu das alles?
Der KONT brach das Programm ab; er sah keinen Sinn mehr darin, die Begegnung mit den Blautiden fortzusetzen. Anderes war jetzt wichtiger ...
Niemals!
Es gab nichts Wichtigeres als den Kontakt. Wenn er daran zweifelte, zweifelte er an der eigenen Existenz. Aber er wußte jetzt, daß er sich auf andereFormen des Kontaktes würde vorbereiten müssen, technisch wie psychologisch ...
Kontakt zu wem? Und wozu?
Die Erkenntnis war plötzlich in seinem Denken vorhanden, von einem Augenblick
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