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1887 - Unsichtbare Siganesen

Titel: 1887 - Unsichtbare Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Helligkeit gedimmt wurde, setzte Wosken sich mit übergeschlagenen Beinen auf das Brett, den Rücken gegen das Vurguzz-Glas gelehnt.
    Domino Ross hatte sich noch immer nicht von seinem Platz fortbewegt und ließ die Beine baumeln. Die Frau hingegen hantierte mit ihrem Miniaturstrahler, der kaum größer als eineinhalb Zentimeter war.
    Sekundenlang schloß Cistolo Khan die Augen und lauschte dem eigenen Pulsschlag. Das ist verrückt, dachte er. Sie sehen aus wie kleine Puppen, lebendig gewordenes Spielzeug, und ihre Waffen sind kaum mehr als das. Damit können sie den Dscherro bestenfalls Nadelstiche zufügen.
    Er wußte, daß dem nicht so war, daß diese winzigen Waffen ebenso tödlich wirken konnten wie ein Strahlengewehr. Auf subtilere Weise allerdings.
    Atlan kannte die neue Heimat der Siganesen. Das ließ Khan sich nicht ausreden. Aber er konnte nicht weiter in den Arkoniden dringen, vor allem war die Antwort derzeit nicht entscheidend. Er hatte lediglich Probleme damit, elf Zentimeter große Menschen als kampfkräftig einzustufen. Obwohl er selbst Siganesen herbeigesehnt hatte. Aber das war ein Wunsch gewesen, und die Wirklichkeit sah wie immer ganz anders aus.
    Die Größe war nicht die einzige Besonderheit dieses Volkes von Umweltangepaßten. Früher, um das 24.
    Jahrhundert alter Zeitrechnung, waren sie noch gut doppelt so groß gewesen. Und ihre Lebenserwartung hatte sich unglaublichen neunhundert Jahren genähert. Eigentlich beneidenswert.
    Mit den Klonexperimenten während der Herrschaft der Cantaro war die durchschnittliche Lebenserwartung der kleinen Leute auf 250 Jahre gesunken, zugleich hatte ihre Größe sich auf rund elf Zentimeter eingependelt.
    War die Entwicklung wirklich schon zu Ende?
    Müßige Überlegungen. Cistolo Khan konzentrierte sich auf das Hologramm, das Doppelrumpfschiffe der Nonggo zeigte und das Heliotische Bollwerk, das von ihnen im Solsystem installiert worden war. Eine Syntronstimme gab Erläuterungen, erklärte ein gigantisches Transportsystem, gegen das selbst die Großtransmitter von Olymp anmuteten wie steinzeitliche Faustkeile im Vergleich zu einer Transformkanone.
    Am 30. September 1289 NGZ hatte das Heliotische Bollwerk seine Tätigkeit aufgenommen. Beliebige Regionen innerhalb des Sonnensystems konnten ab sofort gegen Faktorelemente aus Systemen in fernen Galaxien ausgetauscht werden, in denen sich eine Gegenstation befand. Ein solches Element maß einheitlich dreißig mal zwanzig mal siebeneinhalb Kilometer, wobei zusätzlich ein Teil des jeweiligen Untergrunds mitbefördert wurde.
    „Die Terraner haben sich auf einen verdammt schlechten Tausch eingelassen", konnte sich Arno Wosken nicht verkneifen. „Vielleicht waren sie ein wenig zu raffgierig."
    „Sabotage bezeichnet die Hintergründe treffender", wandte Atlan ein.
    „Also wurden die Dscherro bewußt nach Terrania versetzt?" fragte Domino Ross. „Von den Nonggo?"
    „Nein", sagte Atlan nur.
    Mit der Explosion des Heliotischen Bollwerks, fünfzehn Millionen Kilometer von Trokan entfernt, endete die erste Wiedergabe.
    „Gibt es Fragen?" wollte der LFT-Kommissar wissen.
    „Jede Menge!" rief Ross von seinem luftigen Sitzplatz aus. „Aber das sind nur Details am Rande. Ich denke, die Antworten ergeben sich aus den nächsten Aufzeichnungen."
    Ein Abbild der Faktordampf-Barriere erschien, jenes halbtransparenten, nebelartig schimmernden Energiefeldes, das den sofortigen Austausch fremder Atmosphären sowie eine Angleichung unterschiedlicher Druckverhältnisse verhinderte. Einzelheiten im Inneren ließen sich optisch nur als extrem grobe Schemen erkennen. Hyperortungen versagten, ebenso erwiesen sich Versuche, mit Laserstrahlen oder Schall Messungen vorzunehmen, als vergeblich.
    Zweihunderttausend Terraner in der Satellitenstadt Alashan und im TLD-Tower - ausgetauscht gegen etwas Unbekanntes. Das Verschwinden einer diplomatischen Abordnung unter Coeru Pinguard, einem von Khans Stellvertretern, bedingte eine erste militärische Aktion. Um Mitternacht des 6. Oktober drangen Soldaten und tausend Kampfroboter in das fremde Territorium ein, aber nur der Reporterin Clara Mendoza, die als einzige, wenn auch übel zugerichtet, das Faktorelement wieder verlassen konnte, war eine erste Beschreibung der Dscherro zu verdanken.
    Sowohl davor als auch danach erschienen immer öfter Gehörnte im Umfeld des Elements, töteten, zerstörten und entführten harmlose Bewohner. Selbst ein Brautpaar wurde mitten aus der Trauungszeremonie

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