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1887 - Unsichtbare Siganesen

Titel: 1887 - Unsichtbare Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terrania City." Cistolo Khan zerbiß die Worte wie einen Fluch. In dem Moment wirkte er hilflos, starrte auf die dreidimensionale Wiedergabe und hätte am liebsten mit bloßen Händen in das Bild hineingefaßt und jeden Dscherro einzeln erwürgt.
    „Wenn wir nicht bald von den Siganesen hören ...", er schloß die Augen" fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht, „... werden wir sie wohl abschreiben müssen. Deine Leute, Atlan, sind ebenso gescheitert wie unsere Technik vor ihnen. Ich wollte, ich wäre in der Lage, einen Feuerschlag aller Raumer zu befehlen; dann hätten wir die Situation sehr schnell unter Kontrolle."
    „Warum gibst du den Befehl nicht?"
    „Weil ..." Khan schüttelte den Kopf. „Ich muß mich nicht vor dir rechtfertigen!" brauste er auf. „Halt dich mit solchen Bemerkungen zurück, Atlan, oder ich ..." Welche Drohung er auch gegen den Arkoniden ausstoßen wollte, er brachte nur ein gequältes Stöhnen über die Lippen.
    Weil zwei Shifts zu lodernden Glutbällen wurden. Vergeblich der Versuch, die Dscherro mit Flugpanzern am weiteren Vordringen zu hindern.
    „Das waren syntrongesteuerte Shifts." Irgendwie fühlte Khan sich veranlaßt, das zu sagen. Aber auch Menschen starben dort unten, jetzt, in dieser Sekunde, nur ein halbes Dutzend Kilometer vom Tower entfernt - Menschen, die auf den Schutz der Technik vertraut hatten; auf Individualschutzschirme und auch darauf, daß Terrania City der sicherste Ort in der Milchstraße war. Nichts würde mehr so sein, wie es einmal war, das Vertrauen der eigenen Bevölkerung in die Macht und die Schlagkraft der LFT war ins Wanken geraten.
    Auf einem Dutzend Frequenzen gleichzeitig wurde versucht, Cistolo Khan zu kontaktieren. „Zu NATHAN umleiten!" befahl er der Syntronik. Und im Selbstgespräch, aber dennoch für Atlans Ohren bestimmt, fügte er hinzu: „Die Dscherro lassen mir keine andere Wahl. Ich werde den Einsatz schwerer Impulsgeschütze befehlen müssen."
    „." und damit das Leben von mindestens einer Million Geiseln aufs äußerste gefährden", sagte Atlan.
    „Wie viele Bewohner halten die Dscherro wirklich in den Straßen und Häuserruinen gefangen?"
    Eine zweite Angriffswelle jagte, aus allen Rohren feuernd, dem Raumhafen entgegen. Das Gelände zwischen Saturn Hill und dem Raumhafen wurde im wahrsten Sinne des Wortes umgepflügt.
    „Wo sind die Nonggo, die uns das eingebrockt haben?" stieß Khan hervor. „Warum müssen wir auf Terra die verdammte Suppe allein auslöffeln?"
    „Wir lassen niemanden in der Not allein", sagte Atlan.
    Der LFT-Kommissar winkte ab. „Camelot ist weit weg vom Schuß."
    „Deine Erregung verstehe ich, Cistolo, aber die Unterstellung entbehrt jeder Grundlage."
    „Ach ... Warte, Atlan, wohin gehst du? Atlan!"
    Wortlos hatte der Arkonide sich abgewandt. Erst vor dem Schott hielt er inne, drehte sich langsam um.
    „Schön, wenn wir uns gegenseitig mit Vorwürfen beharken", sagte er sarkastisch. „Das macht die Sache erst so richtig interessant; vor allem nutzt es den Dscherro."
    Der LFT-Kommissar winkte ab. „Ich bin auch nur ein Mensch." Das klang wie eine Entschuldigung, obwohl es gewiß keine sein sollte. „Wir haben wieder wertvolle Zeit verloren. Deine Siganesen sind gescheitert, Atlan, sonst hätten wir längst von ihnen gehört."
    Der Arkonide schwieg dazu. Durch die Panoramascheibe erkannteer an der Peripherie des Raumhafens zuckende Lichtblitze und aufsteigenden Rauch. Noch weiter im Osten brannten mehrere Wohnblocks.
    Eine Staffel Raumjäger raste über den Tower hinweg, auf den Feuerstrahlen der Impulstriebwerke reitend. Augenscheinlich begann das Flottenkommando, sich die Methoden der Dscherro anzueignen und ebenfalls archaisch aufzutreten.
    Thermostrahlen hämmerten in die Reihen der Angreifer. Doch schon nach Sekundenbruchteilen zogen die Jäger auseinander und verschwanden im wolkenverhangenen Dunst. Das Abwehrfeuer der Gehörnten verpuffte wirkungslos.
    „Zwei Schourchten wurden zerstört", meldete der Syntron. „Die nächste Welle der Jäger greift an."
    Aus dem-,Zenit stießen sie herab. Wie ein Schwarm angriffslustiger Hornissen. Zielsicher schlugen ihre Thermoschüsse zwischen den Korvetten ein, die sich längst in Paratronschirme gehüllt hatten.
    Die Zeit des Zögerns schien vorbei zu sein, denn was gab es inmitten ausgebrannter Ruinen noch zu zerstören? Nur das Wissen um die Geiseln hinderte Cistolo Khan daran, den Befehl zu geben, Terrania dem Erdboden gleichzumachen und mit der Stadt

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