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1887 - Unsichtbare Siganesen

Titel: 1887 - Unsichtbare Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Linderung zu verschaffen.
    „Beutetechnik", bemerkte Arno Wosken. „So, wie sie Terrania plündern, haben die Gehörnten unzählige Planeten vorher abgeräumt."
    „Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist: Terra wird der letzte Planet sein, den diese ... diese Wilden abräumen!"
    „Noch kennen wir ihre Beweggründe nicht, Rosa. Ihre Mentalität unterscheidet sich grundlegend von der menschlichen."
    „Ach!" empörte sich die Frau. „Haben die Dscherro in deinen Augen Mitleid verdient? Nicht das, Domino, nicht dieser ganze Psychologenquatsch von wegen irregeleitet und andere Mentalität und so ... Mord bleibt für mich immer noch Mord, egal unter welchen Umständen er geschieht. Alles andere ist dummes Geschwätz. Und jetzt will ich, daß wir Cistolo Khan verständigen. Er soll veranlassen, daß der Mann hier abgeholt wird, bevor er stirbt, und wenn das nicht möglich sein soll, kann mich ganz Terrania ..."
    Zu ihrer Überraschung sperrte Domino sich nicht mehr.
    „Paula wird die Position sämtlicher Fallen ebenso wie die Lage des Verwundeten übermitteln. Aber erst, wenn wir die Barriere hinter uns haben."
    Die Siganesin schürzte die Lippen und nickte zufrieden. Das Faktorelement lag fast zum Greifen nahe vor ihnen. In ein paar Minuten würden sie die Barriere durchdringen.
    Zum erstenmal fragte Rosa sich, was aus dem Faktorelement Terrania-Süd mit dem TLD-Tower und dem Stadtteil Alashan geworden war. Ein Austausch hatte stattgefunden; im Zusammenhang mit dem nicht mehr existierenden Heliotischen Bollwerk. Die Dscherro manifestierten sich im Herzen der LFT - stand im Gegenzug zu erwarten, daß die verschwundenen Terraner in der Heimat der Gehörnten angelangt waren? Dann war das Schlimmste zu befürchten. Rosa gab sich keinen Illusionen hin; sie fragte sich nur verzweifelt, wann das Sterben endlich aufhören würde.
    Die Antwort blieb sie sich schuldig.
     
    *
     
    Quer durch den Stollen verlief das halbtransparente, nebelhaft schimmernde Energiefeld, das die Nonggo Faktordampf-Barriere genannt hatten. Dieses Feld verhinderte den raschen Atmosphärenaustausch ebenso wie ein zu schnelles Angleichen von Druckunterschieden.
    Je länger Rosa Borghan in den Nebel starrte, desto unheimlicher erschien er ihr. Jeden Augenblick konnten Dscherro daraus hervorbrechen und ...
    „Paula wird den Kontakt halten, indem sie regelmäßig von einer Seite der Barriere zur anderen wechselt", sagte Domino Ross in dem Moment. „Und sollte sie entdeckt werden, hoffe ich nicht, daß die Dscherro auf Schmetterlinge schießen."
    Dessen war Rosa sich gar nicht sicher. Aber sie schwieg. Funkkontakte, Hyperortungen, Schall, Thermobeschuß alle Energie wurde beim Durchdringen der Barriere extrem gestreut, daß sie ihre eigentliche Bestimmung nicht mehr erfüllte. Cistolo Khan nannte das den „Wischer-Effekt".
    Das Nebelfeld zog sie geradezu magisch an. Das Licht der Scheinwerfer wirkte an der Barriere wie abgeschnitten. Die Photonen durchdrangen das Feld zwar, wurden aber nicht reflektiert.
    So hatte Rosa sich als Kind das Nichts vorgestellt, das Ende aller Existenz. Was liegt hinter dem Universum? hatte sie gefragt. Was wartet jenseits der Zeit?
    Was liegt hinter der Barriere? wollte sie nun wissen.
    „Falls wir getrennt werden, schlägt jeder von uns sich irgendwie durch", sagte Domino.
    „Koste es, was es wolle", war sie versucht hinzuzufügen, doch sie schwieg.
    Ross’ Blick blieb an ihr hängen. Rosa las eine ungeheure Anspannung in seinen Augen, zugleich glaubte sie, einen Anflug von Furcht und Bedauern zu erkennen. Nie hätte sie geglaubt, daß ein Mann wie er auch solche Regungen kannte. Doch vielleicht war es gut so, denn der Furchtlose ließ sich schnell zu Vorgehensweisen verleiten, die sich hinterher als falsch erweisen konnten.
    Domino Ross war die absolute Nummer eins, wenn es um heikle Einsätze für Siganesen ging. Aber er übernahm nicht jeden Auftrag. Den Flug nach Mystery hatte er abgelehnt, weil ihm die Herausforderung nicht groß genug erschienen war. Im Gegensatz zu den Dscherro. Sie zu überlisten, das war nach seinem Geschmack, nicht eine langweilige Reise über Millionen Lichtjahre.
    Rosa streckte einen Arm aus. Sie spürte nichts, als ihre Hand die Barriere durchdrang, auch der SERUN reagierte in keiner Weise. Nicht einmal ein Schatten der eigenen Finger war jenseits der seltsamen Nebelwand zu sehen.
    Die Linke fast bis zum Ellenbogen in der Barriere versenkt, zog die Siganesin ihren Kombistrahler und trat

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