1888 - Drei gegen Gousharan
die Terraner werden also ihren Obolus bezahlen müssen", vermutete Rosa. „Was glaubst du, Bousseor, wird Fellokk fordern?"
„Ich weiß es nicht. Alles kann dem neuen Taka wichtig sein: Waffen, eure Transmitter, vielleicht sogar Raumschiffe. Die gesamte Flotte ist auf Thorrim zurückgeblieben."
„Thorrim ist die Welt, die zuletzt überfallen wurde?"
Bousseors Stimme klang entrüstet. „Auf Thorrim hat Gousharan seit Jahrzehnten seinen festen Standort, und von dort gehen die Raumschiffe auf Beutezug. So lange, bis die Burg aufgegeben und einige tausend Lichtjahre entfernt neu aufgebaut wird."
„Wir könnten alle Footen aus Gousharan fortbringen", sagte Rosa Borghan vorschnell.
Domino Ross machte ein paar Schritte, blieb stehen, drehte auf dem Absatz um. Die Arme vor der Brust verschränkt, wirkte er sehr nachdenklich.
„In der Tat", pflichtete er bei, „es gibt eine Welt, die euch gefallen könnte. Etwas mehr als zehntausend Lichtjahre entfernt, mit allem ausgerüstet, was für Wesen unserer Größe ..." Er unterbrach sich, schüttelte den Kopf. „Nein, ich. glaube, Siga ist doch nicht für euch geeignet."
„Eure Heimatwelt?" fragte der Foote interessiert. „Das wäre ..." Zwei Worte voll Begeisterung, aber schon dämpfte er ebenfalls seine Euphorie. „Die Zukunft müßte erweisen, ob wir miteinander auskommen. Wir Footen benötigen nicht viel ‘-Platz - gebt uns ein Stückchen Land oder nurein großes Gebäude." Er zögerte.
„Wie groß sind eure Städte, wie viele von euch leben in den Ballungszentren?"
„Rosa", sagte Ross, ohne auf die Frage einzugehen, „nimm ihm die Fesseln ab."
Achthundert Footen aus Gousharan zu evakuieren, das war eine Sache weniger Minuten, sobald die Kleintransmitter aufgebaut waren. Domino Ross begann verhalten zu grinsen. Wenn das durchzuführen war, würden die Dscherro eine arge Schlappe einstecken müssen. Vielleicht ließ sich Erpressung gegen Erpressung arrangieren, und wenn die Footen dabeimitspielten, sogar höchst effektiv.
Wie schnell doch aus vermeintlichen Gegnern Freunde werden konnten.
„Ich biete dir an, zu uns überzulaufen", sagte Domino. „Jeder kann ein freies und eigenständiges Leben an der Seite von uns Siganesen führen."
„Niemand macht ein solches Angebot, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Was erwartest du von uns?"
„Nichts." Domino winkte ab. „Keine Bedingungen."
„Das bedeutet vielleicht, uns Footen von einer Abhängigkeit in die andere zu führen. Ich kann die Entscheidung nicht allein treffen."
„Und du wirst verstehen, daß ich diesen Stützpunkt nicht für mehr Footen öffnen kann. Auch ein Funkkontakt ist von hier aus nicht möglich, sonst könnte ich gleich nach den Dscherro rufen."
Bousseor verzog die Mundwinkel. „Du mißtraust mir", stellte er fest. „Sicher, ich an deiner Stelle würde kaum anders denken. Wenn du deshalb glaubst, Sicherheitsvorkehrungen treffen zu müssen, triff sie; ich werde dir nichts in den Weg legen."
*
„Ich bin mir nicht schlüssig, was ich von ihm halten soll", sagte Rosa Borghan.
Dominos Blick wanderte hinüber zu dem Footen, der beide Armpaare über dem Leib verschränkt hatte und die Augen geschlossen hielt. Mitzuhören, was die Siganesen redeten, war Bousseor unmöglich, denn Arno Wosken hatte ihn mit einem schallabsorbierenden Energiefeld abgegrenzt.
„Wir müssen eine Entscheidung treffen. Wie sie auch ausfällt, sie wird unser weiteres Vorgehen in Gousharan entscheidend beeinflussen. Stellt euch vor, Blues oder Maahks oder ein anderes Volk hätten unsere Vorfahren einst von Siga entführt, um sie in ihre Dienste zu pressen ... Zweifellos wären wir heute nichts anderes gewohnt, aber würden wir uns wirklich frei fühlen?"
„... und würden wir nicht auch die erste sich bietende Gelegenheit nutzen, diesem ungeliebten Zustand ein Ende zu bereiten?" fügte Rosa hinzu. „Immerhin hätte er uns von Anfahg an verraten können."
„Er hat Paul und Paula zerstört", erinnerte Arno Wosken.
„Da hielt er die Roboter noch für Erzeugnisse der Terraner."
„Ich glaube, für Bousseor ist unsere Größe ausschlaggebend", sagte Domino. „Das schafft mehr Vertrauen als hundert Beteuerungen, und seien sie noch so perfekt formuliert."
„Das heißt doch, Domino, deine Entscheidung steht längst fest", bemerkte Wosken. „Worüber diskutieren wir eigentlich noch?"
„Meine Meinung steht fest, nicht meine Entscheidung."
„Wortklauberei!" Wosken lächelte schief. „Ich
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