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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schuld daran hatten, daß die Größe der Siedler von Generation zu Generation abnahm.
    Er sprach davon, daß die Siganesen vor rund einhundertundfünfzig Jahren beinahe ausgerottet worden wären und daß zuletzt nur noch 327 auf Siga gelebt hatten - zu wenige, um trotz Syntroniken und perfekter Mikrotechnik einen ganzen Planeten funktionsfähig zu halten.
    „Du siehst also", betonte er, als er Bousseors Überraschung bemerkte, „die Footen und wir Siganesen sind einander ähnlicher, als es zunächst den Anschein hatte."
    „Jetzt verstehe ich deine Vorsicht", sagte der Foote. „Ein Volk, das zahlenmäßig so klein geworden ist, muß sich schützen. - Ihr habt eure Heimatwelt also freiwillig verlassen."
    „In der Hoffnung, eines Tages vielleicht zurückzukehren. Vieles ist nur stillgelegt und kann jederzeit wieder in Betrieb genommen werden."
    „Gibt es in dieser Galaxis keine Plünderer, die eine verlassene Welt heimsuchen?"
    „Natürlich haben wir vorgesorgt. Wer immer den Planeten als leichte Beute ansieht, wird sich die Zähne daran ausbeißen."
    Was Domino berichtete, war in sich schlüssig, aber eben doch nur die halbe Wahrheit. Die Tatsache, daß die Siganesen auf Camelot eine neue Heimat gefunden hatten, verschwieg er geflissentlich, ebenso wie er „vergaß", die Algustraner als „große Brüder" zu erwähnen oder die Wachplattform der LFT im Orbit über Siga.
    Er setzte einfach voraus, daß auch Bousseor seinerseits längst nicht alles erzählt hatte, was die Footen anbetraf.
    Auf diese Weise hatte wohl jeder noch das eine oder andere kleine Geheimnis, und erst die Zeit würde zeigen, inwieweit eine Grundlage gegenseitigen Vertrauens und gemeinsamer Zusammenarbeit geschaffen werden konnte.
    „Seassor muß die endgültige Entscheidung treffen", sagte Bousseor. „Nur er kann für alle Footen in Gousharan eine verbindliche Zusage geben. Wenn ihr einverstanden seid, werde ich ihn herbitten."
    „Nein!" widersprach Domino Ross scharf.
    Bousseor blinzelte verwirrt. „Sagtest du nicht, daß wir gemeinsam ...?"
    „Die Dscherro könnten auf Seassors ungewöhnlichen Abstecher reagieren und unseren Stützpunkt entdecken", erläuterte der Siganese. „Was dann geschieht, brauche ich dir wohl nicht zu erklären."
    „Was schlägst du vor?"
    „Du führst uns zu Seassor."
    „Warum nicht? Wir haben die Möglichkeit, von den Dscherro unbemerkt zu ihm zu gelangen. Ich werde ihn verständigen."
    „Nein!" sagte Domino zum zweitenmal. „Und da wäre noch eine Kleinigkeit. Natürlich müssen wir dir wieder die Augen verbinden. Ich bin sicher, daß du nichts dagegen einzuwenden hast."
    „Du mißtraust mir doch?"
    „Sagen wir, ich habe Respekt vor den Methoden der Dscherro. Unter Zwang könnten sie mehr aus dir herausquetschen, als du freiwillig ausplaudern würdest. - Ach ja, noch etwas: Zieh bitte deine Kombination aus."
    „Du willst sichergehen, daß ich keine optische Aufzeichnung anfertigen kann", vermutete Bousseor.
    „Wieso kannst du sicher sein, daß das nicht längst geschehen ist?"
    „Ich bin nicht sicher", sagte Domino. „Aber ich glaube, daß du gegen eine Löschung aller Datenspeicher nichts einzuwenden hast."
    „Falls es dich beruhigt, Domino Ross." Ohne Umschweife schlüpfte der Foote aus seiner Gliederkombination. Es sah ein klein wenig aus, als häute sich eine Schlange, und der High-Tech-Anzug lag danach wirklich da wie eine vertrocknete alte Haut. Nackt erinnerte Bousseor noch mehr an einen mit Gliedmaßen versehenen Regenwurm, seine Haut war am ganzen Körper rotbraun und naß glänzend.
    Arno Wosken hantierte einige Minuten an dem Anzug, und seine Begleiter sahen ihm an, daß er liebend gerne alle Speicherinhalte auf einen Syntron überspielt hätte, aber letztlich beschränkte er sich darauf, nur alle Segmente zu löschen. Zusammengerollt ergab der Anzug ein nicht gerade üppiges Bündel; Wosken warf ihn sich einfach über die Schulter.
    Rosa hatte dem Footen inzwischen die Augen verbunden. Mit einem Material, das sich hermetisch jeder Hautfalte anpaßte und ihn wirklich völlig blind machte.
    Im Schutz der Deflektorschirme verließen sie den Stützpunkt und drangen in das Röhrensystem der Footen ein. Mittlerweile kannten die Siganesen sich in der Umgebung so gut aus, daß sie Bousseor in die Irre führen konnten. Es würde ihm unmöglich sein, Rückschlüsse auf den Weg zu ziehen, den sie genommen hatten.
    Als sie Bousseor die Augenbinde abnahmen, befanden sie sich in einem geradlinig

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