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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solche Gerüche wahrgenommen, erst seit Gousharan auf dieser fremden und reichen Welt erschienen war, hatte er begonnen, die Veränderungen an sich wahrzunehmen, die ihn befähigten, die Stimmungen der anderen Dscherro auszuloten, ganz schwach am Anfang nur, doch in den vergangenen Tagen immer deutlicher. Zuerst hatte er mit Erschrecken reagiert, mit Verwirrung und beinahe Ablehnung, denn zu „riechen", was andere Dscherro empfanden, war dem Taka vorbehalten, und diese Fähigkeit an sich selbst festzustellen war Kurron wie ein Sakrileg erschienen. Allerdings hatte er auch sehr schnell begriffen. Taka Poulones lebte nicht mehr, war von Fellokk im Zweikampf getötet worden, aber Fellokk war der falsche Führer für den Clan.
    Der Geruch von Aggression und Zorn wurde schlagartig intensiver. Kurron, soeben im Begriff, seine wenigen persönlichen Habseligkeiten aus der Nische zu nehmen, fuhr herum, sein an der Spitze gespaltenes Horn, das zu zwei Enden auseinanderwuchs, drohend nach vorne gereckt und bereit, einen Widersacher zu durchbohren.
    Somak hob erschreckt und abwehrend die Arme. „Wen hast du erwartet, Fellokk persönlich?" stieß er halblaut zwischen den kräftigen Reißzähnen hervor.
    „Alles ist möglich", knurrte Kurron. „Solange ich mir nicht ausreichender Unterstützung sicher bin, lasse ich Vorsicht walten."
    „Wo hast du sie?"
    Somak und Kurron waren Kampfgefährten, die einander bedingungslos vertrauen konnten. Sie entstammten zudem demselben Fortpflanzungsakt.
    Kurron zog einen bleichen Totenschädel aus dem Regal. Die Knochen stammten von einer echsenartigen Intelligenz auf einer der ungezählten Welten, die der Poulones-Clan heimgesucht hatte; Kurron hatte die überaus wehrhafte Kreatur mit bloßen Händen getötet - die tiefen Narben in seinem Leib hielten auch heute noch die Schmerzen in ihm wach, die ihm dieser Gegner zugefügt hatte -, hatte ihm die Finger durch die Augenhöhlen ins Gehirn gestoßen und einen unbeschreiblichen Sieg errungen.
    Er zog eine metallisch glänzende Röhre aus der Schädelhöhlung hervor. Sie hatte den Durchmesser eines Dscherrofingers, war aber deutlich länger. Mehrere Tasten am unteren Ende wiesen terranische Schriftzeichen auf.
    „Damit willst du Fellok besiegen?" Somak schüttelte heftig den Kopf. „Entweder das ist ein Sprengkörper von ungeheurer Brisanz, oder ..."
    „Die Terraner sind uns in vielerlei Hinsicht überlegen - das ist eine einfache Waffe, die bei ihnen anscheinend aus lächerlichen moralischen Begründungen nicht eingesetzt wird. Ich sage dir, Somak, wenn sie wirklich losschlagen würden und sich nicht von ein paar lächerlichen Geiseln davon abhalten ließen, es gäbe unseren Clan längst nicht mehr."
    „Du scheinst ihnen Wunderdinge zuzutrauen."
    „Nicht unbedingt, aber ..." Kurron entblößte seine Reißzähne mit einem breiten Grinsen und stieß ein heiseres Bellen aus. Von Somak unbemerkt, hatte er zwei der für seine Krallenfinger unhandlichen Tasten gedrückt und das andere Ende des Stabes auf Somak gerichtet. „Du weißt, daß ich dein Gebieter bin!" stieß er keuchend hervor. „Wirf dich vor mir auf den Bauch!"
    Etwas Ungeheuerliches geschah: Der kräftige Somak leistete leinen Widerstand. Nicht einmal einzorniges Aufblitzen leuchtete in seinen Augen. In einer Demutsgeste ohnegleichen ließ er sich zu Boden sinken und breitete die Arme aus.
    Kurron war selbst erschrocken. Falls zufällig andere Dscherro kamen, hätte er nicht gewußt, wie er diesen Vorfall erklären sollte, er ...
    „Steh auf! Schnell!"
    Keine Reaktion. Somak blieb auf seinem fetten Wanst liegen, als habe er nicht gehört. In dem Moment entsann sich Kurron wieder, daß er die Tasten drücken mußte ...
    Eine phantastische Waffe. Wenn er sie gegen Fellokk und die Serofen einsetzte, konnte er alles haben, wonach sein Herz begehrte. Die Terraner mußten verrückt sein, sich wegen ein paar hunderttausend der Ihren erpressen zu lassen. Mit solchen Waffen ausgerüstet, brauchten sie keinen Gegner zu fürchten.
    „Der Terraner, dem du diese Waffe abgenommen hast ..." Somak starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen ungläubig an.
    Kurrons Geste war unmißverständlich, er hatte dem Menschen die Kehle aufgeschlitzt, als dieser ihm nichts anderes mehr bieten konnte. „Er nannte den Stab einen Psychostrahler, erzählte auch etwas von Nebenwirkungen. Er wollte mich davon abhalten, ihn zu erledigen, und mich gegen die anderen hetzen, aber ich war schneller als

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