1888 - Drei gegen Gousharan
beiden Beinen zu.
Bousseor schrie auf, als der Tritt seine Haut aufplatzen ließ und Blut sich mit schleimiger Absonderung vermischte. Gleichzeitig überschlug sich Domino fast schwerelos in der Luft, und die Schüsse der anderen Footen verfehlten ihn um Dutzende von Zentimetern.
„Schutzschirm und Deflektor!" befahl Domino. Der Pikosyn aktivierte die Defensivvorrichtungen.
Wosken war ins Kreuzfeuer mehrerer Footen geraten. Eine flackernde Aura umfloß ihn, als der sich selbsttätig aufbauende Schutzschirm die auftreffenden Energien absorbierte.
Noch verwendeten die Footen lediglich Lähmstrahlen, aber schon lag die Schirmfeldbelastung bei über vierzig Prozent. Die ersten Schüsse vereinigten sich zu Punktbeschuß.
Rosa wollte den am Boden liegenden Bousseor fesseln, doch inzwischen hatte sich um ihn herum ein Schirmfehl aufgebaut; sie wurde von den Energien zurückgeschleudert. Also riß sie ihrerseits den Strahler hoch und begann, das Feuer der Footen zu erwidern.
„Kein Gefecht!" befahl Domino. „Wir müssen verschwinden."
Fünfzehn Meter entfernt waren weitere Footen erschienen. Sie trugen kastenförmige Aggregate mit sich, wollten zweifellos die Röhre abriegeln.
Die volle Beschleunigung ihres Gravo-Paks riß Rosa vorwärts, zwei Footen, die sich ihr entgegenstellten, wurden zur Seite geschleudert, dann war sie hindurch, raste hinter Arno und noch vor Domino den Schacht entlang. Scharf gebündelte Impulsstrahlen schlugen in ihren Schutzschirm ein. Die Temperatur innerhalb der Röhre stieg sprunghaft an.
Anschwellende Energiewerte voraus. Die Aggregate der Footen emittierten ein Strahlengeflecht.
„Schießt!" brüllte Domino. Seine Schüsse vereinten sich mit denen von Rosa und Arno und durchschlugen einen schwachen Schutzschirm. Im selben Augenblick, in dem die Footen sich zu Boden warfen, explodierte das Gerät in einem Feuerball; glutflüssige Ränder weiteten sich aus, ungefähr so, als würde Folie von einer zentralen Hitzequelle zerstört. Ein Loch entstand in der Röhre, fünfzehn, zwanzig Zentimeter durchmessend, bevor der Energiefraß langsamer wurde.
Das zweite Aggregat war nicht mehr angreifbar, die Schüsse wurden von dem stabilisierten Schirmfeld abgewehrt. Außerdem eröffneten nun auch hier die Footen das Feuer.
Düsternis lag jenseits der Röhre, viel mehr war nicht zu erkennen. „Raus!" kommandierte Domino Ross, und ihm war herzlich egal, was sie auf der anderen Seite erwartete; schlimmer als die Konfrontation mit den Footen konnte es kaum werden.
Irgendein Lagerraum. Er wirkte riesig, eine Vielzahl ineinander übergehender Gewölbe, zwischen undefinierbaren Gerätschaften Skelette, Rüstungen, all die bizarren Trophäen, an denen die Dscherro offenbar ihr Herz hängten, falls sie so etwas wie ein Herz im menschlichen Sinne überhaupt besaßen.
Sekunden später verließen die drei Siganesen im Schutz ihrer Deflektorfelder das Höhlensystem. Sie waren nahe dem kugelförmigen Zentrumsbereich der Burg herausgekommen, inmitten einer hochtechnisierten, schier unüberschaubaren Landschaft, die sie längst von den Aufnahmen der „Milben" kannten. Hier ein Versteck zu finden, in dem sie vorübergehend vor Footen und Dscherro sicher sein würden, schien kein Problem zu sein. Gravitationsfelder, Energieleitungen und sogar ein eigenes Schutzschirmsystem überlagerten die Emissionen der SERUNS.
6.
Die Krieger hatten ihre Unterkunft verlassen, um noch einmal mit den Chreschen durch die verwüsteten Straßen der Stadt zu donnern und neue Beute zu machen. Es gab viel da draußen, was das Herz eines Dscherro höher schlagen ließ. Wären die Terraner nicht so schwach gewesen, sie hätten Taka Fellokk ernsthaft Widerstand entgegensetzen können.
Bei dem Gedanken an den neuen Taka ballte Kurron die Hände. Er haßte diesen Emporkömmling, der blind vor Gier einem kurzfristigen Erfolg nachjagte und dabei nicht zurückschreckte, Gousharan aufs Spiel zu setzen. Sonst hätte er erkennen müssen, was Taka Poulones längst gewußt hatte: daß es nicht gut war, in der fremden Galaxis nur die Muskeln spielen zu lassen.
Tief sog Kurron die Atmosphäre der Unterkunft ein, die eine Vielzahl erregender Empfindungen in ihm auslöste. Es roch nach ungezähmter Kraft und Kampflust, die Hitze der Dscherro hing noch in der Luft wie eine zeitlos eingefrorene Identität, aber darin mischten sich leichte Untertöne von Unzufriedenheit ebenso wie die Ausdünstung von Widerstand.
Nie zuvor hatte Kurron
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