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1891 - Das Mädchen Siebenton

Titel: 1891 - Das Mädchen Siebenton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschäfte. Es ging den Caliguren von der CZACZYK gut, niemand hatte Grund zu klagen.
    Siebenton lernte nicht nur Zivilisationen kennen, die sie abschreckten, sondern auch solche, die sie bewunderte, weil sie Kraft im Glauben fanden und so lebten, wie Siebenton sich das überall in Shaogen-Himmelreich wünschte: in Harmonie und Frieden, Freundschaft und tiefem Einklang mit dem Sternlicht.
    So gingen weitere Jahre ins Land, und schließlich wußte die Mönchin, daß es an der Zeit war, Abschied zu nehmen.
    Sie sagte es Tseekz und ihren anderen Freunden, bevor die CZACZYK auf einem der bedeutenderen Sauerstoffplaneten - von Shaogen-Himmelreich landete, einer Welt der Mönche. Siebenton war inzwischen 85 Jahre alt geworden. Bis zur Geschlechtswandlung blieben ihr somit minimal 35, maximal 45 Jahre. Die Sehnsucht nach Walyon war wieder größer geworden. Und sie spürte, daß sie in ein normales Leben" zurückkehren mußte, daheim auf Wolkenort.
    Die Vagabundiererei mit den Caliguren durch Shaogen-Himmelreich hatte ihr unendlich viel an neuem Wissen und auch Fähigkeiten beschert. Aber wenn sie noch länger blieb, würde sie den Absprung überhaupt nicht mehr schaffen. Der Abschied mußte jetzt sein, auch wenn es ihr sehr weh tat.
    „Wir sind alle sehr traurig", sagte Tseekz, „aber du hast recht, du mußt jetzt an dich denken. Wir werden dich vermissen und niemals die junge Mönchin vergessen, die wie ein guter Geist an Bord war. Es war auch für uns eine glückliche Zeit. Unsere Gebete werden dich begleiten, Siebenton, wohin du auch gehst. Möge dein Weg sich so gestalten, wie du es dir von der Zukunft erhoffst."
    „Danke", sagte sie gerührt und kämpfte mit den Tränen. „Ich werde versuchen, auf diesem Planeten eine Passage nach Wolkenort zu bekommen oder zu einer Welt, von der ich nach Wolkenort gelange. Ich nehme nicht an, daß wir uns noch einmal Wiedersehen, denn das Universum ist groß, und es gibt viele Milliarden Sonnen und Planeten in Shaogen-Himmelreich. Wißt ihr schon, wohin euch euer Weg nach diesem Auftrag führen wird?"
    „Wir haben ein Angebot aus der äußeren Galaxis", erklärte Tseekz. „Vielleicht nehmen wir es an."
    Als „äußere Galaxis" wurden jene etwa zehn Prozent von Shaogen-Himmelreich bezeichnet, die nicht vom Sternlicht erfaßt wurden. Das waren in der Hauptsache die Spiralarme der galaktischen Ellipse.
    „Dann nehmt euch vor dem Traal in acht", warnte Siebenton.
    Tseekz lachte.
    „Auch der Traal-Gegenkult schätzt und braucht unsere technischen Fertigkeiten. Aber keine Sorge, er kann um uns werben, aber wir Caliguren haben nicht die Absicht, ihn zu stärken."
    Siebenton verließ die CZACZYK auf dem Raumhafen von Garz, einer der großen Städte von Weiler, wie die Mönche ihren Planeten nannten. Bzeebzee brachte sie mit dem Gleiter zum Abfertigungsgebäude, wo sie erfuhr, daß in drei Tagen ein Schiff erwartet wurde, das nach Wolkenort weiterflog. Zum Abschied überreichte die Freundin ihr einen neuen, prall gefüllten kleinen Beutel mit Dozzkraut.
    „Ich danke dir herzlich", sagte Siebenton überrascht. „Ich mußte so lange darauf verzichten, ich weiß gar nicht mehr richtig, wie es in der Pfeife schmeckt."
    Beide lachten. Dann umarmten sich die körperlich ungleichen Wesen, und Bzeebzee hüpfte davon, schwang sich in den Gleiter und raste zum Schiff zurück.
    Siebenton war ihr dankbar dafür. Der Schmerz über den Abschied war groß genug, warum ihn unnötig verlängern?
    Das Shaogen-Sternlicht kam über sie, als ob es die neue Epoche in ihrem Leben mit ihr zusammen beginnen wollte. Siebenton dachte nach dem Gebet an Walyon, und schon sah die Zukunft wieder etwas rosiger aus.
    Nach drei Tagen landete das Mondschiff, und noch einmal zwei Tage danach war Siebenton mit ihm unterwegs zum zwölften der insgesamt siebzehn Planeten der roten Riesensonne Wolk, Tausende von Lichtjahren näher am galaktischen Zentrum gelegen.
     
    5.
     
    Lokhout Siebenton, 115 Jahre Ihre Kinder hießen Silkon und Paturch. Silkon war vier Jahre alt, Paturch fünfzehn. Beide stammten sie nicht von Walyon, sondern von Lokhout. Sie waren so ziemlich das einzige, woran sich Siebenton erfreuen konnte. Mit der CZACZYK hatte sie, wie es schien, vor dreißig Jahren auch vom Glück Abschied genommen.
    Vor dreißig Jahren ...
    Alles fing damit an, daß sie Walyon nicht mehr angetroffen hatte. Der Priester war von einer Mission, wie es hieß, nicht mehr zurückgekehrt. Worin diese Mission bestanden hatte, das

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