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1892 - Als das Sternlicht erlosch

Titel: 1892 - Als das Sternlicht erlosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mission zurückkämst. Nun geh und beeile dich! Sie wartet vielleicht nicht ewig, und schon einmal hast du ein Wiedersehen wegen anderweitiger Beschäftigung versäumt."
    Siebenton verstand die Anspielung und verabschiedete sich. So schnell er konnte, verließ er mittels Antigravaufzügen die Inverse Wache und nahm sich einen Gleiter.
    Den Treffpunkt, den er mit Arratax ausgemacht hatte, bevor sie mit den anderen Frauen von Namwogg fortgebracht worden war, hatte er nie vergessen.
     
    *
     
    Von diesem Tag an trafen sie sich regelmäßig. Arratax war 75 Jahre alt und damit im besten Alter, um eine Partnerbindung einzugehen. „Gefunkt" hatte es, im wahrsten Sinne des Wortes, zwischen beiden schon, als sie sich zum erstenmal sahen. Von dem Tag an waren sie sich immer nähergekommen. Als Arratax mit den anderen Frauen in die KRAHAL gebracht worden war, hatten sie und Siebenton sich versprochen, sich wiederzutreffen, wenn er nach Wolkenort zurückkehren würde.
    Keiner von beiden hatte allerdings erwartet, daß es so lange dauern würde.
    Um so größer war die Freude über das Wiedersehen. Arratax hatte Wort gehalten und auf Siebenton gewartet, ohne eine andere Partnerschaft einzugehen.
    „Ich muß bald wieder fort", klärte er sie eines Tages auf, als sie bereits zusammen am Stadtrand von Bleuht wohnten, in einem hellen, flachen Gebäude inmitten von blühenden Parks. „Meine Weiterbildung als Priester besteht aus der Theorie und der Praxis. In der Theorie bin ich als Schüler von Walyon weitergekommen, aber es wird Zeit, sie wieder in der Praxis zu beweisen."
    „Wann wirst du mich verlassen?" fragte sie enttäuscht. „Und für wie lange?"
    „Ich weiß es noch nicht, aber es wird bald sein. Es gibt da einen Planeten, dessen Bewohner ..." Er unterbrach sich, lächelte und nahm ihre Arme, strich ihr mit den Daumen über die weiche, weißblau schimmernde Schuppenhaut. „Aber das wird dich nicht interessieren. Ich sage dir Bescheid, sobald ich selbst erfahre, wann ich zu dieser Mission aufbrechen soll."
    Arratax schwieg lange. Dann sagte sie: „Ich weiß, es kann wieder Jahre dauern. Ich möchte ein Andenken an dich haben; etwas, das mich ständig an dich erinnert. Ich möchte ein Kind von dir, Siebenton."
    Er war darauf vorbereitet gewesen, sie hatte in letzter Zeit einige entsprechende Andeutungen gemacht.
    Und auch ihn drängte es zur Vereinigung mit ihr.
    In dieser Nacht schliefen sie miteinander, und sie taten es in der nächsten und übernächsten. Tagsüber begab sich Siebenton in die Inverse Wache, wo Walyen tief in dem unterirdischen Komplex ‘auf ihn wartete und ihn immer weiter in die Geheimnisse des Shaogen-Kults einwies. Nachts lag er bei Arratax.
    „Es ist nun bald soweit", sagte Walyon eines Tages zu ihm. „Ich habe dich in den letzten vier Jahren in die Lehren unseres großen Propheten Perschen eingewiesen, der mit ihnen den Shaogen-Sternkult begründet und unsere Galaxis befriedet hat, deren Völker sich vorher in blutigen Kriegen zerfleischt hatten. Nun eint sie alle der Kult - bis auf diejenigen am Rand der Welteninsel, zu denen das Sternlicht nicht kommt und die nicht erleuchtet werden. Du hast ihre Grausamkeit kennengelernt. Der ShaogenAußenwächter-Orden achtet darauf, daß die Philosophie des Traal-Gegenkults nicht in Shaogen-Himmelreich Fuß fassen kann. Gnade uns, wenn das Shaog uns eines Tages nicht mehr leuchten sollte: Die Horden des Traal würden uns mit ihren bewaffneten Schiffen überrennen und niedermachen."
    Das mochte dramatisch klingen, aber Siebenton wußte, daß dem nicht so war. Er hatte sie erlebt, die Kämpfer des Traal-Kults, der nicht an das wahre Leben nach dem Tod glaubte und sich deshalb auch keine Gedanken über eine spätere Vergeltung der heutigen Taten machte.
    Er hatte aber auch die kompromißlose Härte der Außenwächter erlebt, die stark bewaffnet waren, Mund deren Schiffe sich von den gewöhnlichen Monden durch hohe Türme oben und unten an den Spitzen vorne an der Mondsichel unterschieden, in denen ebenfalls schwere Waffensysteme untergebracht waren. Außerdem verfügten die Außerwächter-Schiffe über einen kastenförmigen Heckflansch, der zurr Hälfte im Schiffskörper versenkt war und zusätzliche Triebwerkssysteme für bessere Beschleunigungswerte und bessre Beweglichkeit beinhaltete.
    Außer durch ihre Schiffe unterschieden sich die Shaogen-Außenwächter von den normalen Mönchen durch rote Kapuzen, die sie über dem Kopf trugen, und orangefarbene

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