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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bereits nach wenigen Sekunden, noch während Korter eigene Nachrichten aussandte. Dort war alles ruhig, doch man beachtete die Warnung und verstärkte die Aktivitäten der eigenen Schiffe.
    Aus dem Mourmalin-System warteten die Außenwächter vergebens auf eine Bestätigung, und nach Minuten ungeduldigen Wartens gab Korter den Befehl für die nächste HyperraumEtappe.
     
    *
     
    Es geschah unmittelbar hinter dem Raumhafen. Aus den Büschen stürmten vermummte Gestalten und umringten die kleine Gruppe. Nach Größe und Gestalt zu urteilen, handelte es sich um Mönche.
    „Ich habe es gewußt", stöhnte Ferenmag. „Der Kerl hat uns hereingelegt."
    Er fuhr herum und starrte den noch immer gefesselten Bontereigg an.
    „Du bist ein Dummkopf!" fuhr ihn der angebliche Außenwächter an. „Nicht genug, daß du deine Sinne vor der Wahrheit verschließt und damit großes Unheil anrichtest. Jetzt versuchst du auch noch, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben."
    Die Vermummten kümmerten sich nicht um das Streitgespräch. Sie schlugen mit Stöcken auf die Mönche ein und entrissen ihnen die Waffen. Ferenmag und seine Begleiter flohen und ließen den Gefesselten zurück.
    Fassungslos beobachtete Bontereigg, daß auch die Vermummten abzogen. Sie verschwanden in Richtung GismerOphur, der Trabantenstadt auf dem Plateau hoch über der Ebene.
    „He!" rief er ihnen nach. „Bindet mich los! Ihr könnt mich doch nicht einfach ..."
    Das Jaulen eines Gleiters übertönte seine Worte. Die Vermummten kehrten zurück. Zwei
     
    *
     
    streckten die Arme aus dem Fahrzeug, packten ihn und rissen ihn von den Beinen. Bontereigg hing übergangslos zwischen, Himmel und Erde und prallte gegen den Seitenschutz des Fahrzeugs. Er stieß einen Schrei aus, weil sein Körper nach unten sackte. Weitere Hände griffen zu und zogen ihn in das Innere des Gleiters. Die Tür schloß sich, und Stille kehrte ein.
    „Danke", hauchte er und bemühte sich, seine Membran unter Kontrolle zu bringen. „Das war knapp."
    „Für dich ist uns keine Anstrengung zuviel", lautete die verzerrte Antwort des Piloten. „Wundere dich nicht, wenn wir dich nicht losbinden. Das erleichtert uns die Arbeit."
    Der Gleiter raste steil in den Himmel hinauf, über das Plateau hinweg und in Richtung der Berge. Er verschwand zwischen den steilen Gipfeln und senkte sich nach einer Viertelstunde Flug in einen engen Felseinschnitt hinab. Ein Tor öffnete sich in der Steilwand. Es nahm den Gleiter auf.
    Bontereigg entdeckte einen Balkon am Rand des Hangars. Zwei Dutzend Mönche in orangefarbenen Schärpen beobachteten die Ankunft des Fahrzeugs. Über ein Funkgerät sprachen sie mit dem Piloten. Die Vermummten banden Bontereigg los.
    „Du wirst erwartet. Sieh zu, daß du auf den Balkon kommst!"
    Sie schoben ihn relativ sanft zur Tür hinaus. Er fiel zwei Körperlängen nach unten und fing sich ungeschickt ab. Über ihm knallte die Tür zu.
    Bontereigg war noch ganz steif von der vielstündigen Tortur. Noch nie in seinem Leben hatte er eine solche Reise unternommen. Die Durchblutung streikte, und sein Kreislauf rebellierte.
    Er wankte und schleppte sich von dem Gleiter weg, der bereits wieder abhob und Richtung Tor driftete.
    Kühle Bergluft streifte den Außenwächter, als sich für zehn Sekunden der Hangar öffnete und der Gleiter hinaus in den Himmel raste.
    Bontereiggs Atemmembran rasselte, aber mit jedem Schritt wurde es besser. Sein Kreislauf stabilisierte sich, und er entdeckte links drüben die Treppe, die hinauf zum Balkon führte. Zwei Außenwächter eilten ihm entgegen und eskortierten ihn.
    „Willkommen im Stützpunkt Gismer", empfing ihn einer der Mönche. „Ich bin Ledenfalt, der hiesige Kommandant. Wir wußten, daß du kommen würdest."
    „Das kann nicht sein. Niemand konnte das voraussehen. Eure Schärpen können mich nicht täuschen. Ihr seid schlecht getarnte Anhänger des Traal."
    Ledenfalt lachte rauh.
    „Geunpach hat dir gesagt, daß du dich an den obersten Hüter auf Tomend wenden solltest. Du hast es getan, denn sonst wärst du nicht hier."
    „Donatil ist tot. Der Traal hat ihn vergiftet. Der Hüter wußte nichts von meiner Anwesenheit. Folglich konnte er nichts dazu beitragen, daß ich nach Gismer gelangte. Ihr habt euch verraten."
    „Falsch. Selbst wenn Donatil bei deiner Ankunft bereits tot war und du heimlich in sein Schiff gelangen konntest, mußtest du Ferenmag begegnen. Er ist einer der Schläfer. Sie wurden wegen der jüngsten Ereignisse aktiviert.

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