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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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In sechzig Millionen Kilometern Entfernung stand die kleine rote Sonne im All, ein unscheinbarer Himmelskörper unter Hunderten des Kugelhaufens GK.
    Plötzlichbei fünf Millionen Kilometernwar es, als zöge jemand einen Vorhang zur Seite. Die Instrumente maßen nichts an, keine Energieemission, keine Verzerrung des Raum-Zeit-Gefüges einfach nichts. Übergangslos stand aber der Himmelskörper vor ihnen.
    Die Ortungsgeräte in den Monden liefen an und informierten die Besatzungen. Korter blickte überrascht auf Displays - er bevorzugte altmodische Technik, zumindest in solchen Fällenwo die Daten als Zahlenkolonnen abgebildet wurden.
    Bei dem Planeten handelte sich um eine Dschungelwelt mit dreizehntausend Kilometern Durchmesser und einer Sauerstoffatmosphäre. Für einen alten Zwergstern war ein derart junger, von Leben strotzender Planet äußerst urgewöhnlich, aber immerhin denkbar. Auf ihm hatte sich das Leben erst zu einem sehr späten Zeitpunkt entwickelt. Auf der Oberfläche existierten vier Städte mit Raumhäfen und Industrieanlagen.
    Ansonsten wirkte der Planet unberührt.
    Überall murmelten die Mönche überrascht durcheinander; alle starrten auf die Displays und Holowürfel.
    Auch Korters Erleichterung war überall in der Zentrale der TAUWAN zu erkennen. Geunpach hatte also doch verläßliche Daten geliefert.
    „Zehn Raumstationen in niederem Orbit schützen den Planeten", meldete die Ortung. „Ein paar Dutzend Schiffe befinden sich auf Werftpositionen. Ihre Energieemissionen sind gering."
    „Annäherung bis auf zehntausend Kilometer", entschied Korter.
    Die Flotte flog ein erneutes Synchronmanöver und igelte den Planeten ein. Smillav meldete den Beschuß durch planetare Forts.
    Der Anführer der Außenwächter hatte damit gerechnet.
    „Alle Schirme auf Vollast!" sagte er.
    „Sind auf Vollast."
    „Feuer erwidern! Zerstört die Bodenabwehr!"
    Nachdenklich musterte er die Anzeigen der Ortung. Die einzelnen Schiffe auf ihren Werftpositionen erweckten nicht den Eindruck, als seien sie zu einer Gegenwehr fähig. Ansonsten war der Raum um den Planeten ebenso wie die Oberfläche von Raumfahrzeugen leer gefegt. Daß die Traal-Gegenkultler für Tausende von Schiffen unterirdische Hangars gebaut hatten, erschien Korter unwahrscheinlich. Hinter dem Schutz des unbegreiflichen und nicht meßbaren Schirms war die Gefahr einer Entdeckung so gering, daß es keines weiteren Schutzes bedurfte. Wo also steckte die Flotte des Traal?
    Vom Planeten stachen grelle Lichtfinger hinaus ins All. Die Instrumente erkannten über ein Dutzend kleiner, aber schwerbewaffneter Bodenstationen. Diese feuerten aus allen Rohren. Auf die geringen Distanzen waren es verheerende Energien, die sich in den Schutzschirmen brachen.
    Mehrere Monde der Außenwächter, die den Zehntausend-Kilometer-Abstand zur Oberfläche deutlich unterschritten, gerieten in das Kreuzfeuer der Abwehrforts. Gleichzeitig erwachten die zehn Raumstationen zu unheilverkündendem Leben.
    Die Schiffe erwiderten das Feuer, und erste Schüsse trafen ihr Ziel. Für acht Monde kam jede Hilfe zu spät. Die Bodenforts und Raumstationen knackten mit gemeinsamem Punktbeschuß ihre Schirme. Die acht Einheiten explodierten, ohne Zeit für einen Notruf zu finden.
    Gebannt hingen Korters Blicke an den Bildschirmen und den Anzeigen der Bodenortung. Die Außenwächter drehten sofort den Spieß um und vernichteten das erste und dann das zweite Abwehrfort auf der Oberfläche.
    „Nehmt keine Rücksicht!" feuerte er die Mitglieder seines Ordens an. „Bodenabwehr und Raumstationen reagieren automatisch. Sie scheinen keine Besatzungen zu haben."
    Bisher ließ sich auf der Oberfläche und im Orbit kein einziger Funkspruch der Traal-Gegenkultler feststellen. Ein einzelner Gleiter flog durch ein Tal und verschwand in der Deckung eines Felsmassivs. Das war alles.
    Die erste Raumstation explodierte. Beinahe gleichzeitig entstanden fünf winzige Sonnen im All. Die Waffen des Traal hatten weitere Monde vernichtet.
    Die Außenwächter wichen dem Beschuß durch die Bodenforts so gut wie möglich aus und zerstörten gleichzeitig eine Orbitstation nach der anderen. Das Feuer von der Oberfläche wurde zeitweise heftiger, aber mehr als ein paar Zufallstreffer kamen nicht dabei heraus.
    Und noch immer rührte sich auf GK 876 nichts. Mit Ausnahme der automatischen Abwehr schien der Planet wie ausgestorben.
    „Etwas ist ganz und gar nicht in Ordnung", murmelte Korter. „Beim Shaogen-Sternlicht! Wo

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