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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen.
    „Taschenspieler seid ihr alle. Glaubt ihr im Ernst, ich würde auf eine ferngelenkte Kutte hereinfallen?
    Was willst du?"
    Der Jedouine hob den Arm. Er faßte an die Kapuze und schlug sie langsam zurück.
    Houcho stieß einen Schrei aus. Dort, wo der Kopf sitzen sollte, gähnte Sternenfülle vor absoluter Dunkelheit. Und aus ihr drang die Stimme des Unheimlichen.
    „Höre die Warnung aus dem Reich deiner Vorfahren! Noch ehe der Kalender neu beginnt, wird sich deine Macht in Energie verwandeln."
    „Dummes Geschwätz!" schrie sie.
    Der Jedouine zog die Kapuze über das Sternenmeer.
    „Der dritte Abgesandte wird kommen", erklärte er. „Und du wirst dich an meine Worte erinnern."
    „Natürlich, natürlich." Es gelang ihr unter Einsatz höchster Konzentration, nicht die Beherrschung zu verlieren. „Der dritte Abgesandte kommt, dann der vierte, fünfte und so weiter. Glaubst du, ihr könnt mich auf diese Weise erschüttern?"
    Die Kutte verlor ihren Zusammenhalt und glitt zu Boden. Wie beim ersten Mal eilte Houcho hin und hob sie auf. Sie drehte und wendete den Stoff und zerriß ihn schließlich. Sie fand nichts, was auf eine Manipulation hingewiesen hätte.
    Die Anführerin des Traal fuhr zum Kommandanten herum.
    „Was hast du gesehen, Waringga?"
    „Eine faszinierende Erscheinung. War es wirklich ein Abgesandter aus eurem Totenreich?"
    „Eine technische Spielerei der Außenwächter. Das wird es sein. Aber sie können es versuchen, sooft sie wollen. Sie werden mich nicht dazu bringen, daß ich mir ihren Unsinn zu eigen mache. Es lebe der Traal!"
    „Es lebe der Traal!" antworteten die Mourmalen im Chor. Besonders begeistert klang es nicht.
     
    *
     
    Übergangslos erfüllte ein Energiegewitter das All hoch über Mourmalin, wie es die Bewohner des dritten Planeten vermutlich noch nie erlebt hatten. Viertausend bunt zusammengewürfelte Einheiten des Traal beschossen zweihundertachtzig AußenwächterMonde und den KREUZMOND VON WOLKENORT In dem grellen Licht Tausender von Entladungen verwandelten sich die Darstellungen auf den Bildschirmen in ein einziges Inferno, in dem keine Details mehr zu erkennen waren. Lediglich die Anzeigen der Ortung gaben einigermaßen verläßlich Aufschluß über das Geschehen.
    Bull stöhnte unterdrückt auf. Seine Finger krallten sich in Rhodans Arm.
    „Ein Haufen Verrückter", sagte er. „Sag, daß ich träume, Perry! Die ganze Galaxis ist übergeschnappt."
    „Sie sind dort angelangt, wo wir vor zweitausend Jahren angefangen haben und wo fünfzigtausend Jahre vor unserer Zeit die Lemurer angesichts der Bedrohung durch die Haluter standen", erwiderte Rhodan.
    Der Kreuzmond erbebte. Violette Zungen raste aus dem Schiffsrumpf hinaus ins All und hielten furchtbare Ernte. Wo sie trafen, flammte der Schutzschirm der gegnerischen Einheit grell auf, flackerte ein paar Sekunden und implodierte dann. Die Energien rasten zum Schiff zurück, verstärkten die Wirkung des violetten Strahls und zerrissen den Traal-Raumer. Einheiten in unmittelbarer Nähe gerieten außer Kurs und waren leichte Beute für die Monde der Außenwächter.
    Siebenton stand als ruhender Pol inmitten der Zentrale und gab halblaut Anweisungen. Die Mönche an ihren Terminals setzten sie akustisch und mechanisch um. Gleichzeitig arbeiteten die Automaten und spulten ihr Notfallprogramm für solche Fälle ab.
    „Sonnenfeuer-Geschütze sind einzig und allein den Kreuzmonden vorbehalten", verkündete der Seelenhirte. „Drei Kreuzmonde gibt es in der Galaxis. Ihnen kann kein anderes Schiff widerstehen."
    Auf einem der Schirme erschienen zwei Skalen, markiert von einem Mond-Symbol und einem unförmigen Kasten. Letzterer stand für die Einheiten des Traal.
    Mit jeder violetten Feuerzunge verringerte sich die Zahl der Gegner. Fast ebenso schnell jedoch schrumpfte die Zahl der Außenwächter-Monde. Trotz besserer Geschütze hatten ihre Schiffe der ungeheuren Übermacht nicht viel entgegenzusetzen. Der Gegner war allerdings schlechter bewaffnet. Mehrere Schiffe mußten sich zu kleinen Gruppen zusammenschließen, um den Schirm eines Mondes zu knacken und ihn zu zerstören. Die TraalGegenkultler scheuten dabei kein Risiko und nahmen den Verlust ihrer Einheiten scheinbar ungerührt hin.
    Die Zahl der Außenwächter-Einheiten betrug nur noch hundertachtzig. Mit der überlegenen Unterstützung des Kreuzmonds hatten die Mönche erst knapp dreihundert Schiffe des Gegners zerstört.
    Das allerdings in wenigen Minuten.
    Rhodan

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