1895 - Kampf um KONNEX A
Sphäre kann ihr dabei helfen."
Er beschleunigte den Gleiter und raste dicht über dem Dschungel dahin. Zwei Stunden flog der Fothok mit Höchstgeschwindigkeit, und in dieser Zeit geschah nichts. Der gesamte Planet schien den Atem anzuhalten.
Die Außenwächter hatten den Beschuß der Oberfläche eingestellt, und die Traal-Gegenkultler ließen sich nirgends blicken.
Zwischen hohen Schlingpflanzen tauchte das bunkerähnliche Bauwerk auf. Fleissnerrg kommunizierte mit dem diensthabenden Funker und machte ihm klar, daß sich im Innern des Fahrzeugs die beiden einzigen Überlebenden von Fort 1 aufhielten. Er erhielt die Landeerlaubnis, und der Gleiter ging am Rand des Geländes nieder. Die beiden unterschiedlichen Wesen stiegen aus und stapften auf das Gebäude zu.
Bontereigg streckte den Arm aus und deutete auf den Eingang.
Dort wartete ein Jedouine. Die Kapuze schimmerte violett und unterschied sich in ihrer Farbe vom anthrazitfarbenen Umhang.
Es war der Jedouine aus Thenmorven. Er verharrte auf der Stelle und ließ sie herankommen.
„Alles wird durch das Jenseits bestimmt", klang es ihnen entgegen. „Der Traal ist ebenso irdisch wie das Shaog. Allein das Totenreich bestimmt den Lauf des Universums."
„Warum sagst du uns das?" fragte Bontereigg. „Wir sind Anhänger des Traal. Uns hat das Jenseits noch nie interessiert, egal welche Fähigkeiten und Möglichkeiten es besitzt."
„Blick in dein Inneres, und du wirst die Lüge in deinen Worten erkennen, Außenwächter!"
Fleissnerrg reagierte. Er bohrte seine Klauen in die Kutte, doch sie fanden keinen Widerstand. Die Kutte wich zur Seite und flatterte ein Stück empor über ihre Köpfe.
„Willst du töten?" Es hörte sich beinahe belustigt an. „Tu es drinnen! Dort wartet eine Aufgabe auf dich."
Die Kutte verschwand spurlos, und die beiden ungleichen Wesen starrten Löcher in den Himmel.
„Eine Halluzination", sagte Fleissnerrg nach kurzem Zaudern. „Vielleicht werden Kutte und Energiesphäre vom selben System gesteuert."
„Ich glaube eher, daß die Toten erwacht sind und sich anschicken, den Planeten von seinen Besatzern zu befreien."
„Auch möglich. Laß uns gehen."
*
Die Darstellung auf dem großen Wandschirm vermittelte eine viel bessere Vorstellung von der Kugel, als es das bloße Auge vom Boden des Planeten aus vermochte. Eine der Traal-Einheiten näherte sich dem Gebilde und versuchte in es einzudringen. Das Schiff platzte wie eine reife Frucht auseinander, die Einzelteile wirbelten davon. Sie traten in die Atmosphäre ein und verglühten dort.
Die Traal-Gegenkultler an den Terminals beachteten die beiden Ankömmlinge kaum. Sie kommunizierten mit ihren Automaten und lasen die neuesten Erkenntnisse laut vor. Eine Energieform wie die gelbe Sphäre war in ShaogenHimmelreich oder außerhalb der Galaxis noch nie geortet worden.
Undeutlich ließen sich Rückschlüsse ziehen, daß es irgendwo im Bereich des Südpols einen Projektor geben mußte, der gewaltige Energie zapfte. Vermutlich holte er sie aus dem Hyperraum, doch es entstanden keine Emissionen, die man hätte messen können. Ein direkter Zusammenhang mit dem ebenfalls nicht meßbaren Unsichtbarkeitsschirm hoch über dem Planeten drängte sich förmlich auf, und es gab keinen Traal-Gegenkultler, der diesen Gedanken von sich gewiesen hätte.
Über die Bedeutung des Ganzen kursierten jedoch die wahnwitzigsten Gerüchte, und selbst in der Ortungszentrale mit ihrer elfköpfigen Besatzung gab es dazu eine Vielzahl Meinungen. Das Durcheinander der Unterhaltung verstummte erst, als Houcho Maull eintraf.
Die Anführerin des Traal erschien mit einer Eskorte aus vierzig Mönchen und zwanzig Fothok. Sie schirmten sie nach allen Seiten ab, öffneten ihren Kordon jedoch, als die Jedouine an eines der Terminals trat und sich informierte.
„Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Erscheinung und jenem Torpedo der Angreifer, der irrtümlich im Südpolgebiet niederging", verkündete sie. „Alle anderen Vermutungen sind aus der Luft gegriffen. Wir werden versuchen, die Quelle der Energie ausfindig zu machen. Ist ihr Standort erst einmal bekannt, werden wir sie zerstören."
„Dies wäre ein schwerer Fehler", klang es unmittelbar hinter ihr auf.
Sie fuhr herum und starrte auf den Jedouinen.
„Der dritte Abgesandte", keuchte sie. „Du hast mir Schlimmes prophezeit, aber du bist nicht in der Lage, es auszuführen. Weißt du, wie viele Attentate ich in den vergangenen Tagen erlebt und
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