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1896 - Duell der Zwerge

Titel: 1896 - Duell der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor.
    „Geiselnahme ist immer unser stärkster Schutz gewesen. Das beste Beispiel hierfür war Terrania! Ohne die Geiseln hätten wir keine Chance gehabt. Dieses Risiko dürfen wir nicht eingehen!"
    „Außerdem gibt es gewiß lohnendere Ziele", stimmte Hokkun ihm zu. „Wir haben bereits jede Menge Technik von den Terranern erbeutet. Auch ich sehe ein zu großes Risiko für einen zu kleinen Erfolg."
    Zuscherech gab zusätzlich zu bedenken, daß das Daschka kurz bevorstehe.
    Alle Serofen befanden sich in leicht erregtem Zustand, und sie erwarteten von ihrem Taka, daß er bald handelte. Sie spiegelten damit nur den allgemeinen Zustand in der GOUSHARAN wider.
    Fellokk wußte, daß es sehr schwierig werden würde; er hatte ja sich selbst kaum mehr in der Gewalt.
    Doch er mußte sich bezähmen und damit auch die Serofen wieder zur Ordnung rufen. Solange er nicht handelte, konnten auch sie nichts unternehmen. Der Vollzug des Daschka ging allein vom Taka aus.
    Und es ging ihnen bei weitem nicht so elend wie ihm. Momentan hatte er sich dank Seassors Einsatz wieder erholt, aber der nächste Anfall ließ bestimmt nicht lange auf sich warten.
    „Ihr solltet aber bedenken, daß alles, was den Footen hilft, auch uns zugute kommt", sagte er laut.
    Zum ersten Mal meldete sich Seassor zu Wort: „Und ihr dürft nicht vergessen, daß wir uns immer voll in eure Dienste gestellt haben, ohne jemals einzelne Wünsche zu äußern. Sicher, wir sind nur 800 Footen gegenüber 60.000 Dscherro, dennoch beruht der Erfolg der Technik allein auf uns. Und die siganesische Mikrotechnik ist genau auf unsere Größenverhältnisse abgestimmt!"
    Das mußten auch die Serofen einräumen. Dennoch gefiel ihnen das Risiko dabei nicht.
    Fellokk sah sich in der Zwickmühle. Er wollte das Daschka so schnell wie möglich vollziehen, alles. in ihm schrie danach. Andererseits aber gehörten auch die Footen dazu, ihr Engagement war für einen Erfolg sehr wichtig. Und sie waren sehr feinfühlige Wesen" ganz anders als die grobschlächtigen Dscherro.
    Wenn er ihnen ihre Bitte abschlug, wurden sie womöglich krank, und das war das Schlimmste, was passieren konnte. In diesem Fall konnte nämlich überhaupt kein Daschka ..stattfinden, und das würde Fellokk vermutlich in den Wahnsinn treiben. Seine Amtszeit als Taka würde sicherlich nicht lange dauern, und er würde als der größte Versager in die Geschichte eingehen.
    „Bitte bedenkt", sagte er schwer atmig, „daß die Footen in der Vergangenheit alles für uns getan haben.
    Wenn wir ihren Vorschlag annehmen, werden sie sich um so stärker und motivierter für das Daschka engagieren. Und für uns kann es nur von Vorteil sein."
    „Aber können wir denn das Daschka so lange hinauszögern?" rief Hokkun beinahe verzweifelt. „Was sagt der Barrasch dazu?"
    Das hörte Fellok nicht gern. Der hundertjährige, hornlose, ausgemergelte Barrasch Guulor war zwar aus Poulones’ alter Garde zu ihm übergelaufen, aber dennoch wollte er ihm nicht zuviel Einfluß zugestehen. Die Macht durfte ausschließlich er als Taka besitzen; das Agieren aus dem Hintergrund, das ein Barrasch für sich in Anspruch nahm, paßte ihm nicht.
    Er hatte ihn nicht einmal zu dieser Besprechung eingeladen, obwohl er in ihm vermutlich einen Fürsprecher gehabt hätte.
    Unwillkürlich strich Fellokk wieder über sein Stirnhorn. Guulor war so alt, daß er kein Horn mehr besaß. Eine schreckliche Vorstellung! ‘ „Ein paar Tage kann ich das Daschka hinauszögern", antwortete er. „Ich habe Seassor bereits gesagt, daß er nicht viel Zeit hat. Aber wir werden uns diese Chance nicht entgehen lassen und unserem ersten einen noch größeren Triumph hinzufügen. Das wird die Terraner einschüchtern, und die Nachricht wird sich überall in der Lokalen Gruppe ausbreiten. Wir werden danach leichteres Spiel haben!"
    „Du bist der Taka", sagte Zuscherech. „Du hast dich bewährt, und wir werden dir folgen. Doch zögere das Daschka nicht zu lange hinaus, sonst werden die Krieger unruhig, und dir steht die nächste Verschwörung bevor."
    „Es ist beschlossen", wandte Fellokk sich an Seassor. „Wir rauben kurzerhand Siga aus, fliegen davon und vollziehen das Daschka. Alles ganz einfach. Informiere also deine Angehörigen! Wir starten umgehend."
    Der Foote zog sich zufrieden zurück.
    Die Antriebsanlagen der GOUSHARAN wurden aktiviert, der Einsatzbefehl an die Notbesatzungen der 58 NOVARaumer weitergeleitet. Bald darauf nahm die kleine Flotte Kurs auf Gladors

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