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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstes Kommando als Chefin der Kreuzerflotte. Und sie hatte es mit über einhundert eigenen Schiffen und nur einem einzigen Gegner zu tun, dem Burgschiff der Dscherro. Der Kampf lief jetzt seit kurzer Zeit, und schon jetzt nach Hilfe und Verstärkung rufen? Wie würde sich das in ihren Personalakten ausmachen? Wahrscheinlich trug es ihr sofort einen Ruf als Feigling und inkompetente Kommandantin ein.
    „Wir können uns Verstärkung besorgen", sagte sie schließlich. „Steef, du stellst ein Enterkommando aus Besatzungsangehörigen der OMIKRON zusammen, das gleiche sollen auch andere Einheiten tun. Und dann fliegt ihr mit Space-Jets hinüber zu den NOVA-Raumern, entert sie und macht sie wieder einsatzklar. Mal sehen, was diese Verstärkung unserer Kampfkraft bei den Dscherro bewirkt!"
     
    6.
     
    Die Augen von Domino Ross waren geschlossen, die Lider fest aufeinandergepreßt; dicke Tränen sickerten aus den Augenwinkeln.
    Domino Ross schien einen schweren epileptischen Anfall zu haben und kämpfte in diesen Sekunden verzweifelt darum, dabei keinen Lärm zu machen und sich nicht durch Geräusche zu verraten. Und es gelang ihm. Langsam kam er wieder zu sich, fand sein aufgewühlter Körper wieder zur Ruhe, aber er atmete sehr schwer, und immer wieder schüttelten ihn die Nachwirkungen des unwiderstehlichen Krampfes.
    „Allmächtiger!" hauchte Domino Ross nach einigen Minuten. „Woher hätte ich das auch ahnen sollen."
     
    *
     
    Taka Fellokk tauchte in die Wirklichkeit des Tages auf, halb umnebelt vom Rausch des Daschka.
    Alarm?
    Es fiel ihm ungeheuer schwer, sich auch nur schwach zu konzentrieren. Sein ganzer Körper bebte nach unter der Wirkung des Daschka, und es kostete ihn eine unerhörte seelische Kraft, sich auf das Geschehen um die GOUSHARAN zu konzentrieren.
    Es gelang ihm, wenn auch nur mit Mühe.
    Die GOUSHARAN wurde angegriffen, offenkundig von einigen Flotteneinheiten der Terraner, Schweren Kreuzern, wie Taka Fellokk auf den Anzeigen erkennen konnte. Sie hatten ohne jede Vorwarnung attackiert, aber es hatte ihnen nichts genutzt. Die Schutzschirme der GOUSHARAN waren automatisch hochgefahren und hatten den dreisten Angriffsversuch abgewehrt.
    Taka Fellokk kannte die Leistungsfähigkeit seiner Abwehr; so würden die Terranern die Burg nicht knacken können. Aber es war vorstellbar, daß die Liga Verstärkung herschickte. Und dann konnte es durchaus geschehen.
    Eine Dscherro-Frau drängte sich an Fellokk heran; ihre Ausdünstung stieg ihm in die Witterung und umnebelte seine Sinne. Rüde stieß er sie weg, so schwer es ihm auch fiel. Er maßte sich konzentrieren.
    Hatten die verdammten Terraner etwas mitbekommen? Das Daschka war die gefährlichste Phase in der Geschichte einer Burg, zu dieser Zeit war sie am verwundbarsten. Das lag daran, daß das Daschka die Kräfte, die Konzentrationsfähigkeit der Dscherro derart gründlich absorbierte, daß für anderes nicht mehr genügend Raum blieb.
    Fellokk stieß einen gellenden Wutschrei aus. Es roch nach Verrat, daß die Terraner ausgerechnet jetzt ankamen und die GOUSHARAN beschossen; irgend jemand schien ihnen mitgeteilt zu haben, daß bei den Dscherro das Daschka unmittelbar bevorstand. Wenn Fellokk diesen Verräter zu fassen bekam.
    Aber vorher...
    „Seassor!" schrie Taka Fellokk. „Seassor!"
    Der Footenführer war viel zu alt, um an einem Daschka teilnehmen zu können. Er und ein paar andere maßten in dieser Lage genügen, die Verteidigungsfähigkeit der GOUSHARAN halbwegs zu garantieren.
    Seassor!"
    „Taka?"
    Seassor hielt einen Sicherheitsabstand ein. Einen Dscherro aus dem Daschka zu reißen, war eine lebensgefährliche Angelegenheit, für einen Footen ebenso wie für jedes andere Geschöpf.
    „Sieh zu, daß die Geschütztürme besetzt werden, Seassor! Nimm, wen du kriegen kannst! Ein paar werden ja wohl inzwischen wieder dazu in der Lage sein. Nimm sie, stell sie auf ihre Posten und laß sie schießen, was die Rohre hergeben."
    „Ob das genügen wird, Taka?" fragte Seassor scheu an.
    „Es maß genügen!" gab Fellokk grimmig zurück; er war in eine Hormonwolke gehüllt, die den alten Footen taumeln ließ. „Ich vertraue dir die Burg an. Wehe dir, du schaffst es nicht, wehe dir, Seassor!"
    „Ich verstehe, Taka, ganz gewiß!" winselte Seassor und huschte davon.
    Ach was, Feinde, dachte Taka Fellokk und spürte das Blut in seinen Adern gleichsam sieden. Es war Daschka, das allein war wichtig.
     
    *
     
    „Allmächtiger!" murmelte Domino Ross

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