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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Standfläche und schaltete dann die Geräte seines Raumanzuges siganesischer Fertigung ein.
    Das Deflektorfeld machte ihn unsichtbar, der Antigravprojektor hob seine Schwere auf, und der Antrieb sorgte dafür, daß Domino Ross sich wie ein unsichtbares Insekt durch die Räume und Kammern der DscherroBurg bewegen konnte.
    Noch immer hallte die GOUSHARAN von den Geräuschen des Daschka wider. Die Luft war erfüllt von Gerüchen, die Ross zum Teil auf den Magen schlugen, zum Teil die Sinne benebelten. Sie erzitterte unter den Schreien der Dscherro, die sich ihrer Leidenschaft hingaben. In diesem Durcheinander von Leibern brauchte Ross keine Angst zu haben, entdeckt zu werden. Er flog dicht unter der Decke. Bei dem allgemeinen Getöse war er nicht zu hören, und hätte er keinen Deflektor benutzt, hätten ihn die Dscherro dennoch. kaum wahrgenommen.
    Auf diese Weise bewegte sich Domino Ross durch die GOUSHARAN, und zwischendurch fragte er sich immer wieder, was in Rhodans Namen er später einmal in seinen Bericht über diesen Einsatz schreiben sollte. Ich kann doch nicht .." überlegte er. Nein, das ist nicht möglich! Es sei denn, der Bericht wird als extreme Geheimsache eingestuft und verschwindet auf Nimmerwiedersehen in den Archiven.
    Ross konnte sich glücklich preisen, diesen Vorstoß in die GOUSHARAN allein durchgeführt zu haben.
    Wäre er in Begleitung anderer Siganesen gewesen, die wesentlich zurückhaltender und prüder waren, hätte es sicherlich Probleme gegeben.
    „Aha!" murmelte Ross zufrieden. „Die Antriebssektion!" .
    Es wurde Zeit, in das Röhrensystem der Footen zurückzukehren. Nur von dort aus ließ sich der Sabotageplan umsetzen, den Domino Ross ausgebrütet hatte. Er warf einen Blick auf die Uhr. Bald war die Zeit für seinen Funkspruch gekommen.
    Ross arbeitete sich zu seinem Ziel vor.
    Wer diese Technik ursprünglich einmal entwickelt hatte, wußte Ross nicht. Bekannt war nur, daß die Footen bei den Raubzügen der Dscherro stets großen Wert darauf legten, modernste Technologie geliefert zu bekommen, mit der sie die GOUSHARAN wieder ein Stück moderner gestalten konnten.
    Die Footen waren auf diesem Gebiet geradezu genial: Sie fanden sich sehr schnell in fremde Denkmuster hinein, durchschauten die Funktionalität fremder Technik und waren Meister darin, Geräte der unterschiedlichsten Hersteller miteinander zu kombinieren und zum Laufen zu bringen.
    In diesem besonderen Fall handelte es sich um eine Gruppe sehr leistungsfähiger Energieerzeuger, die eigentlich fast eine Nummer zu groß waren für ein Gebilde wie die GOUSHARAN. Aus diesem Grund hatten die Dscherro sich von den Footen eine Art Drosselprogramm für die Anlage entwickeln und einbauen lassen.
    Wenn sich die Leistungsabgabe der Energieerzeuger dem Höchstwert dessen näherte, was der’ Antrieb der GOUSHARAN verkraften konnte, sorgte dieses Drosselprogramm dafür, daß prozentual immer weniger Energie weitergeleitet wurde. Drastisch ausgedrückt: Selbst wenn der Dscherro-Pilot Vollgas gab, blieb der Wert der zugeführten Energie immer ein Stück unterhalb des Höchstwertes für den Antrieb.
    Offenbar, so hatte Ross aus den Unterlagen gefolgert, kannten sich die Footen in der Psychologie der Dscherro sehr gut aus. Wahrscheinlich neigten Dscherro-Piloten dazu, auch dann Vollgas zu geben, wenn die Gefahr bestand, daß ihnen das ganze Schiff um die Ohren flog. Anstatt belehrend auf die Dscherro einzuwirken, hatten die Footen einfach diskret und wirkungsvoll dafür gesorgt, daß eine solche Gefahr gar nicht erst eintreten konnte.
    Was die Footen trotz ihrer Genialität offenbar ignoriert hatten, war, daß die Erbauer der Anlage wahrscheinlich mit ähnlich gearteter Kundschaft zu tun gehabt hatten. Sie hatten zu einem sehr ähnlichen Mittel gegriffen; der Unterschied bestand darin, daß die Drosselung der Erbauer mechanisch funktionierte. Bei der Übergabe der Beutestücke, so jedenfalls stellte sich Ross das vor, hatten sie diese mechanische Drosselung desaktiviert. Vermutlich in der tückischen Hoffnung, die abziehenden Dscherro auf diese Weise in die Luft gehen zu lassen.
    Domino Ross hatte beide Mechanismen genau studiert und herausgefunden, daß man bei richtiger Schaltung dafür sorgen konnte, daß sich die Wirkung beider Mittel addierte. Im Klartext hieß das: Die GOUSHARAN beschleunigte bis zu einem gewissen Schwellenwert. Versuchte der Pilot oder Kommandant, weiter zu beschleunigen, stieg die Energieabgabe an den Antrieb nicht

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