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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedrohung durch die LFT-Schiffe für die Dscherro ernsthaft gefährlich wurde. Und danach sah es erst einmal nicht aus.
    Ross hatte festgestellt, daß die gesamte Technologie der GOUSHARAN von den Footen in Gang gehalten wurde, auch wenn sie sich immer wieder ins Daschka zurückbegaben. Hinzu kamen einige, sehr wenige Dscherro, die sich offenbar schon ausgetobt hatten. Aus dem Blickwinkel der Schiffssicherheit war es eine extreme, geradezu winzige Nottruppe, die den Betrieb der GOUSHARAN aufrechterhielt.
    Solange diese Zustandsbeschreibung galt, hatte Domino Ross eine gute Chance, irgendwo an Bord einen Sabotageakt anzubringen, der die Dscherro in tatsächliche Schwierigkeiten bringen konnte. Ross hatte auch schon eine ziemlich präzise Ahnung, wo er zuschlagen wollte.
    Beim Antriebssystem sah der Siganese die besten Chancen.
    Wenn es ihm gelang, dort wirkungsvoll zuzuschlagen, saßen die Dscherro in der Falle. So stark die Abwehr der GOUSHARAN auch sein mochte - den derzeit laufenden Angriffen hatte die fliegende Burg fast beiläufig getrotzt -, irgendwann war die Belastbarkeitsgrenze der Schirmfelder erreicht. Dann waren die Dscherro ernsthaft bedroht. Waren sie in diesem Augenblick noch flugfähig, konnten sie sich mit der GOUSHARAN absetzen und irgendwo anders ihren Plünderzug durch die Milchstraße weiterführen.
    Wenn sie aber im System von Gladors Stern festhingen, weil ihr Antrieb nicht mehr funktionierte, konnte die LFT weitere Verstärkungen herbeirufen. Irgendwann mußte dann ein Zustand erreicht werden können, bei dem die LFT den Dscherro mindestens gleichwertig, wenn nicht überlegen war.
    Theoretisch war auch eine Sabotage der Schutzschirm-Aggregate im Bereich des Möglichen. Domino Ross schreckte davor zurück; üblicherweise waren diese Aggregate dezentral angelegt: Selbst wenn er einige davon zerstören konnte, waren die anderen noch intakt. Es blieb nur die Antriebssektion.
    Aber vom Stützpunkt Kaktusblüte aus war eine solche Sabotage nicht möglich. Ross hatte keine andere Wahl: Er mußte die Sicherheit dieses Stütz-, punktes aufgeben und sich durch das Getümmel zu seinem Ziel bewegen und leicht würde das ganz bestimmt nicht werden.
    Ross studierte die Pläne und erarbeitete sich eine Route, bei der das Risiko, von einem Dscherro oder Footen entdeckt zu werden, möglichst gering war. Dafür allerdings fiel der Weg ausgesprochen lang aus - für einen 11,21Zentimeter-Mann war die GOUSHARAN nicht nur ein riesiges, sondern ein gigantisches Gebilde.
    Theoretisch hätte Ross auf die Ausrüstung zurückgreifen können, die er und seine Freunde in den kleinen Stützpunkt geschafft hatten. Aber das erschien Ross im Augenblick zu gefährlich. Er vertraute darauf, daß er den Weg auch so schaffen würde.
    Aber etwas anderes konnte er noch tun.
    Daß die GOUSHARAN von einer Flotte Schwerer Kreuzer der LFT beschossen wurde, hatte Ross der internen Kommunikation entnehmen können - auch daß die LFT-Einheiten bereits einige Verluste hatten einstecken müssen. Ross formulierte einen Funkspruch an den Kommandanten des Kreuzergeschwaders, speicherte ihn in dem Funkgerät und berechnete die Zeit, wann es günstig war, den Funkspruch abzusetzen.
    Wenn er Pech hatte, wurde der Spruch entdeckt und der Sender geortet; in einem solchen Fall war es besser, nicht in der Nähe zu sein.
    „Fertig!" murmelte Ross nach einer weiteren Stunde.
    Der Siganese hatte seine Ausrüstung beisammen. Es konnte losgehen.
    Vorsicht war geboten beim Wechsel aus dem Versteck Kaktusblüte in das Röhrensystem der Footen.
    Zum Glück waren die Footen zur Zeit derartig beschäftigt ...
    Ross bewegte sich weiter.
    An einer Stelle, an der das Footen-System in den Bereich der Dscherro überging, verließ er die Gänge und suchte nach einem passenden Versteck für seinen Sender. Auch große Terraner benutzten sehr kleine Sender, aber wenn man das Funkgerät tief im Inneren des Footenbereichs entdeckt hätte, wäre es offenkundig gewesen, daß sich mindestens ein Siganese an Bord der GOUSHARAN herumtrieb. Diesen Hinweis wollte Ross den Dscherro freiwillig nicht geben. Deswegen das Versteck außerhalb der Footenröhren.
    Ross huschte einige Meter durch den Raum, eine muffige Abstellkammer, angefüllt mit veraltetem Dscherro-Zierat: Waffen, Knochen, Schädeln, bunt durcheinandergemischt, angestaubt und willkürlich aufgehäuft. Ross kletterte daran hoch, benutzte einen Schädel mit eingeschlagener Decke und beeindruckend großen Eckzähnen als

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