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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Steugrzentrale ULTIST oder Direktor der Virtuellen Fabrik.
    Tautanbyrk fragte sich, was Kuntherherr auf einmal so gesprächig gemacht habe. Steckte er unter Zeitdruck? Stand etwa das Konstituierende Jahr bevor? Wenn er ihn richtig verstand, sah er in ihm seinen potentiellen Nachfolger oder zumindest Stellvertreter. Oder hatte er einfach nur von seinen Gefühlen für Viviaree erfahren und Angst bekommen, ihn für immer zu verlieren?
    Vor Jahrzehnten hätte ihn Kuntherherrs kaum verstecktes Angebot in Hochstimmung versetzt. Jetzt überlegte er nur, welches Kapital er für sich daraus schlagen konnte, wenn er schon dazu verdammt war, die nächste Zeit seines Lebens wieder für Kuntherherr zu arbeiten.
    Vielleicht war es jetzt an der Zeit, Aufklärung über die Geheimnisse von ULTIST zu verlangen. Oder aber über die Virtuelle Fabrik. Gehört hatte Tautanbyrk davon schon einmal, als Ce Rhioton danach fragte und der Hochtechniker ihn nicht früh genug hinausgeschickt hatte. Es schien ein großes Geheimnis um dieses Kollagen zu geben. Kein Baolin-Nda, den Tautanbyrk bisher getroffen hatte, hatte je davon geredet.
    Also fragte Tautanbyrk zuerst danach, und Kuntherherr bot ihm an, ihn in diese Fabrik zu schicken. Der Dritte Bote schien sehr erleichtert darüber zu sein, daß Tautanbyrk seinen Widerstand aufgegeben hatte.
    „Du wirst dort einige Jahre verbringen und mithelfen, einige Bauteile für die Virtuellen Schiffe fertigzustellen. Das hat diesmal nichts mit Tessma-Design zu tun, du wirst neue Techniken kennen- und verstehen lernen."
    „Und wann erklärst du mir ULTIST?" fragte Tautanbyrk, während er sich über den Begriff der „Virtuellen Schiffe" wunderte. Abermals hatte er das Gefühl, alles gehe zu schnell auf einmal.
    „Sobald deine Zeitinder Fabrik abgelaufen ist", versprach der Hochtechniker. „Ich denke, diesmal wird sie dir nicht lang werden. Die Virtuelle Fabrik und die Virtuellen Schiffe sind wichtiger als alles andere im Deltaraum. Ihnen kommt wahrhaft kosmische Bedeutung zu."
    Jetzt glaubte Tautanbyrk zum erstenmal, daß Kuntherherr es ernst mit ihm meinte. Er stellte keine Fragen mehr, und Kuntherherr bot ihm an, sein Gast auf ULTIST zu sein oder die Zeit bis zum anderen Tag auf der Wohninsel seiner Familie zu verbringen. Überhaupt sollte er von jetzt angehen können, wohin er wollte, wenn er nur seine Aufgaben nicht vernachlässigte und pünktlich zu seinem Dienst zurück war.
    Das gab endgültig den Ausschlag dafür, daß er auch innerlich einwilligte. Er konnte Viviaree weiterhin sehen! Er war und blieb frei, nicht in einem Kollagen eingesperrt.
    Jedenfalls glaubte er das, bis Kuntherherr am anderen Tag mit ihm in die Virtuelle Fabrik ging und ihn dem Direktor vorstellte, einem rund 4000jährigen Baolin-Nda namens Dosdermorg. Aus der Art, wie sie sich unterhielten, ließ sich unschwer erkennen, daß Kuntherherr Dosdermorg bereits über seinen Schützling informiert hatte. Er bat ihn in Tautanbyrks Beisein, Tautaubyrk bei allen wichtigen Arbeiten an den Virtuellen Schiffen teilhaben zu lassen.
    Dosdermorg sagte es ihm zu und behandelte Tautanbyrk, nachdem der Dritte Bote das Kollagen per Transmitter wieder verlassen hatte, höflich und wie einen Mitarbeiter, den er schon seit vielen Jahren kannte und schätzte. Er stellte ihn einigen seiner künftigen Kollegen vor und teilte ihn einem jungen Hypertechniker mit Namen Lautensark zu, der sich in den ersten Monaten seiner annehmen sollte.
    Alles war sehr aufregend, ganz anders als in den anderen Kollagenen, in denen er bisher gewesen war.
    Tautanbyrk ließ sich von Lautensark sein Quartier zeigen. Dann, als er allein war, dachte er noch einmal an Viviaree, diesmal schon flüchtiger.
    Das Entdeckerfieber hatte ihn wieder ergriffen. Was waren die so geheimnisvollen Virtuellen Schiffe?
     
    *
     
    Die Virtuelle Fabrik war in jeder Hinsicht einmalig. Das Kollagen durchmaß 45 Kilometer, war zwölf Kilometer dick und besaß die Form eines Sterns mit zwanzig Zacken. Jede dieser Zacken, das erfuhr Tautanbyrk so ziemlich als erstes, diente zu nichts anderem, als daran jeweils ein einziges Raumschiff zu erbauen. Von den geplanten zwanzig Einheiten waren siebzehn bereits fertiggestellt. Nummer achtzehn befand sich gerade noch im Bau - und „gerade", das bedeutete im Fall der Virtuellen Schiffe eine Zeitspanne von nicht weniger als dreitausend Jahren! So lange dauerte es, bis eine Einheit vollendet war.
    Tautanbyrk und Lautensark waren mit einem kleinen Raumboot

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