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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiter. Tautanbyrk erlebte noch phantastischere Dinge, und bei jedem dieser Prozesse handelte es sich um die Konstruktion eines winzigen Bauteiles für das
     
    18.
     
    Virtuelle Schiff. Tautanbyrk versuchte sich vorzustellen, was dreitausend Jahre dieser hektischen Aktivität bedeuteten - er gab es auf, sein Gehirn weigerte sich.
    Wie großartig mußten da die Virtuellen Schiffe sein, die „schon" fertiggestellt waren.!
    Alles in Tautanbyrk drängte darauf, die Hintergründe zu erfahren, die Gründe für die Erschaffung dieser schier ultimaten Raumfahrzeuge, aber er wußte, daß er sich keine Hoffnungen zumachen brauchte. Und so ergriff nach über zehn Jahren in der Fabrik die Unzufriedenheit wieder von ihm Besitz, und er wurde von Tag zu Tag mürrischer. Er mied seine Kollegen, wurde zum Einzelgänger, besuchte ab und an Kuntherherr zur Berichterstattung und fragte ihn eines Tages, ob er denn nun nicht genug gelernt habe und die Fabrik verlassen dürfe.
    „Das liegt einzig und allein an dir", hörte er vom Dritten Boten, freundlich zu freundlich! - wie immer.
    „Wenn du glaubst, dort nichts mehr für dich erfahren zu können, dann sei mir auf ULTIST willkommen."
    „Auf ... ULTIST?" fragte Tautanbyrk erstaunt. Gelang es dem Alten denn immer wieder, ihn zu überrumpeln? „Soll das etwa heißen, ich muß in kein anderes Kollagen mehr? Ich soll ...ich darf hier bei dir in ULTIST bleiben?"
    „So ist es, ich habe es dir versprochen. Ich werde dich in ULTISTS Geheimnisse einweihen. Doch nicht in deinem momentanen Zustand. Du brauchst dringend eine Erholung. Deshalb gebe ich dir vier Wochen Zeit, in denen du tun und lassen kannst, was du willst. Besuch deine Eltern, eure Wohninsel. Versprich mir nur eins: über alles zu schweigen, was du im Zusammenhang mit der Virtuellen Fabrik und den Virtuellen Schiffen gelernt und gesehen hast. Willst du das tun?"
    „Ich verspreche es", gelobte Tautanbyrk.
    Zwei Stunden später lag er auf einer der Plattformen seiner Wohninsel und dachte an Viviaree und die Verabredung, die er nie eingehalten hatte ...
     
    *
     
    Sie war ihm nicht böse. Sie hatte als sie ungeduldig wurde und wegen ihrer Sessel anfragte, im Design-Kollagen erfahren, daß Tautanbyrk von Kuntherherr angefordert worden war. Roganwerg hatte ihr dann die Sessel geliefert. Doch sie hatte nie zu hoffen aufgehört, daß Tautanbyrk sich eines Tages noch einmal bei ihr melden würde.
    Das nahm dem jungen Baolin-Nda eine schwere Last von der Seele. Einen Tag nach seiner Rückkehr zur Familie hatte er es nicht mehr ausgehalten und sie unter dem - zum Glück nach wie vor gültigen - Kode angerufen. Sie hatten sich verabredet, wie schon vor Jahren geplant auf ihre Insel im Ozean. Und nun lagen sie beieinander, genossen die Aussicht auf das blaue Psi-Meer und machten sich vorsichtig gegenseitig Komplimente.
    „Du mußt ein wichtiger Mann sein, wenn der Hochtechniker dich immer wieder ruft", sagte sie, und er antwortete: „Alles, was mir wichtig ist, das bist du, Viviaree."
    Er konnte es plötzlich so sagen. Es gab keine Hemmungen mehr, keine Barrieren. Er wußte nicht, wann er sie das nächstemal sehen würde, nachdem er erst einmal wieder nach ULTIST zurückgekehrt war. Also mußte er die Zeit genießen, die er mit ihr verbringen durfteimmerhin hatte sie ja auch noch ihre Arbeit.
    In der kommenden Nacht blieben sie zusammen. Zwischen Baolin-Nda gab es keine körperliche Liebe im menschlichen Sinn, die Vermehrung erfolgte eher mechanisch. Aber ihre Geister verschmolzen zu einem und blieben es bis zum Morgen. Da stand für beide fest, daß sie sich liebten und Nachwuchs zeugen würden, wenn die Zeit dazu günstiger war als nun; wenn sie die Zeit dafür hatten. Sie waren beide noch vergleichsweise jung.
    Noch einige Male trafen sie sich, dann waren die vier Wochen vorbei, und Tautanbyrk mußte zurück zu Kuntherherr Der Abschied von Viviaree war ein einziges Versprechen, sich gegenseitig die Treue zu halten und aufeinander zu warten, wie lange es diesmal auch dauern mochte.
    Die Geheimnisse von ULTIST waren lange nicht so phänomenal, wie sich Tautanbyrk das immer vorgestellt hatte. Daß Kuntherherr von hier aus alles im Deltaraum kontrollieren konnte; hatte er bereits geahnt.
    Jetzt hielt der Hochtechniker sein Versprechen und zeigte ihm, wie er von ULTIST aus auf alles und jedes zugreifen konnte, was nur irgendwie steuerbar war: auf jedes einzelne Kollagen, auch wenn diese selbst Unmengen an Steuermöglichkeiten aufwiesen,

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