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1899 - Katastrophe im Deltaraum

Titel: 1899 - Katastrophe im Deltaraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermessen und die Positionen aller darin befindlichen Objekte zu überprüfen.
    ULTIST blieb hinter ihnen zurück. Sie schienen frei im Raum zu schweben, in einer großen Schleife um die Ultimate Steuerzentrale herumzufliegen.
    „Sicher hast du dich schon oftmals gefragt, warum wir Baolin-Nda nicht im Normaluniversum existieren können", begann der Hochtechniker. „Die Antwort ist einfach, wenn man sie kennt. Im Deltaraum herrscht ein anderer, ein höherer psionischer Druck, den wir brauchen, um zu leben und uns auf die nächste Stufe der Entwicklung vorzubereiten. Sieh in das Äolentor, wir fliegen noch darauf zu. Durch das Tor entweicht aus dem Hyperraum, in dem die Baolin-Nda der nächsten Stufe leben, ständig psionischer Druck zu uns, zusammen mit großen Mengen von Psi-Materie. Diese Psi-Materie befindet sich anfangs, nachdem sie als Funkenhagel in den Deltaraum gekommen ist, in einem gasförmigen Aggregatzustand und ist mit unseren Sinnen nicht wahrzunehmen. Damit unser Deltaraum davon nicht aufgeblasen wird wie ein Ballon, entweicht der Großteil der PsiMaterie mit dem überschüssigen psionischen Druck durch das Standardtor in den Standardraum - deshalb die Bezeichnung. Ein geringer Teil hat sich aber seit Jahrzehntausenden immer wieder an den Grenzen des Deltaraums niedergeschlagen. Er wechselte dort seinen Zustand und wurde zu einer dicken, hellblauen Flüssigkeit."
    „Der Ozean", sagte Tautanbyrk andächtig. „Er besteht also aus verwandelter, niedergeschlagener Psi-Materie. Und unsere Wohninseln schwimmen darauf, wir blicken von unseren Plattformen auf ein Meer aus flüssig gewordener Psi-Materie hinab ..."
    Kuntherherr hob bestätigend die Arme.
    „Genauso ist es, Tautanbyrk, obwohl wir vereinfachende Begriffe verwenden. Doch genauso ist es mit dem Deltaraum selbst. Wir nennen ihn so, weil er im Prinzip einem Flußdelta ähnelt. Ganz oben ist der reißende Strom, in dem nichts Körperliches existieren kann, die Äole als endgültiger Lebensraum unseres Volks.
    Zwischen ihr und dem Standarduniversum liegt der Baolin-Deltaraum als Übergangsstadium: Hier fließt der psionische Druck mit der Psi-Materie durch, um unten vom Standardtor ins Normaluniversum gewirbelt und gesogen zu werden, wo er sich in die Unendlichkeit verteilt. Wenn wir Baolin-Nda uns weiterentwickeln wollen, dann müssen wir den Ozean und das Delta verlassen und an Land schwimmen den Strom hinauf in die Äole."
    Tautanbyrk schwieg beeindruckt.
    „Der Deltaraum ist, wie du weißt, eine Blase, die im Hyperraum angesiedelt ist", fügte Kuntherherr hinzu. „Durch das Standardtor ist sie an einer bestimmten Stelle des Normaluniversums verankert, und zwar 16.000 Lichtjahre vom Zentrum von Shaogen-Himmelreich entfernt. Auch deshalb ist das Standardtor für uns wichtig - und nicht nur als Ventil und einzige Verbindung, durch die wir mit den Robotern oder verschiedenen Völkern, etwa den Nonggo, Kontakt aufnehmen können, die für uns wichtige Aufgaben im Standarduniversum zu erledigen haben. Durch das Tor gelangten auch viele unserer technischen Erzeugnisse hinab zu den Sterblichen, wie zum Beispiel das Arsenal der Baolin-Nda. Oder nimm nur das erste Heliotische Bollwerk."
    „Ja", konnte Tautanbyrk nur noch sagen. Es war wieder viel zuviel! „Ja, Kuntherherr, ich verstehe ..."
    Das überlegene Lächeln des Dritten Boten zeigte ihm, daß Kuntherherr genau wußte, wie verwirrt er war. Er ersparte ihm für heute weitere Erklärungen, und nach Stunden kehrten sie mit ihrer Sphäre nach ULTIST zurück, wo offenbar’ eine Überraschung auf den Hochtechniker wartete.
    Ce Rhioton, der Zweite Bote von Thoregon, war eingetroffen und erwartete Kuntherherr. Er war, soviel bekam Tautanbyrk noch mit, über die sogenannte Brücke in die Unendlichkeit gekommen. Tautanbyrk sah ihn sogar und durfte dieses große, stämmige Wesen mit der blauen Haut und dem gelben Anzug begrüßen - bevor er .von Kuntherherr wie ein dummer Junge fortgeschickt wurde, zurück zum Turm des Lichts, wo ihn weitere Anweisungen erwarten sollten.
    Tautanbyrk, der noch vor Stunden Kuntherherr fast ehrfurchtsvoll zugehört hatte, war von dieser Art der Behandlung überhaupt nicht begeistert.
     
    *
     
    Tautanbyrk wurde von Kuntherherr in der Folgezeit in zwei andere Kollagene versetzt, in denen er sich nicht viel mehr gefordert fühlte als im Turm des Lichts. Erst nachdem er sich wieder beschwerte, diesmal heftiger und bitterer, kam er in die sogenannte Waffenfabrik der

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