1901 - Tödliche Tessma
Swoons schwebten langsam an den Rand der Konsole. Poulton Kreyn blinzelte schläfrig. Ihn schien das alles wirklich nicht mehr zu berühren.
Ich gehe, meldete Moo gedanklich und schwebte in den Schußkanal hinab, der sich gut eineinhalb Meter hinzog. Ein dicker, silberner Buddha, die Arme verschränkt, so verschwand er aus dem Blickfeld. Reginald Bull und Perry Rhodan fühlten sich gleichermaßen an Kaif Chiriatha erinnert. Ob sie die Galorninso schnell wiedersehen würden?.
Moo erschien rasch wieder an der Oberfläche. Vor ihm schwebte in einem Antigravfeld ein Etwas, wenig mehr als einen Zentimeter lang und behaart. Bei näherem Hinsehen war zu erkennen, daß ein Teil des biegsamen Leibes wie mit dem Skalpell abgetrennt worden war. „Wir haben den ersten!" rief Goriph freudig aus.
Norman begann erneut an seinem Halsband zu zerren. „Der Elefant reagiert auf den Tessma", Stellte Perry Rhodan fest. „Ich hatte vorhin schon den Eindruck. Das müssen wir uns zunutze machen."
Mondra Diamond wirkte irritiert und überrascht zugleich. Beruhigend redete sie auf den kleinen indischen Elefanten ein, kniete dann neben ihrem Schützling nieder und liebkoste ihn. Als sie endlich wieder aufsah, nickte sie zögernd. „Du hast recht, Perry. Ich glaube, ich habe es ebenfalls bemerkt, aber nicht wahrhaben wollen. Norman hat sich mehrfach eigenartig verhalten, und das immer vor oder nach einzelnen Zwischenfällen."
∗ In fieberhafter Eile wurde der erste tragbare Projektor zusammengebaut. Einerseits mußte das energetische Sperrfeld stärker sein als bisher, um einem Tessma Widerstand zu bieten, andererseits durften empfindliche Schaltelemente nicht irritiert, geschweige denn beschädigt werden.
Zeitdruck und mangelhafte Informationen waren schlechte Berater. Auch die Frage, ob auf Norman wirklich Verlaß war, stand ungeklärt im Raum. Dennoch arbeiteten die Swoons voller Begeisterung, sie schliefen drei Stunden wie tot vor Erschöpfung und setzten ihre Arbeit danach noch intensiver fort.
Während dieser Zeit blieb die KAURRANG von neuen Zwischenfällen verschont. Es schien, als sei dies die Ruhe vor dem Sturm. „Die Tessma holen zum entscheidenden Schlag gegen uns aus", behauptete der Ertruser.
Als dann der Alarm- durch das Schiff heulte, zeigte sich niemand überrascht, längst hatte jeder irgendwie damit gerechnet. Inzwischen stand der erste Projektor einsatzbereit.
Der Alarm war im Bereich der Bremstriebwerke ausgelöst worden, wo der spindelförmige Hauptrumpf zu seiner stärksten Verdickung auflief. In der Nähe dieses Bereichs lagen nicht nur die Energiespeicher, sondern auch der Hyperraumzapfer.
Mondra hatte ihren Elefanten auf den Arm genommen; sie weigerte sich, ihn von einem Kampfroboter tragen zu lassen. Eilig folgte sie dem TARA-V-UH, den Swoons, Rhodan und Bull. „Ich verliere die Kontrolle über die Triebwerke", meldete Kreyn über Funk. „Nummer zwei und drei sind bereits weg."
Auf den letzten Metern wurde es eng. Die Nonggo hatten bestenfalls Platz für ihresgleichen gelassen, nicht aber für körperlich stärkere Terraner. Und schon gar nicht für Kampfroboter.
Norman war unruhig. Zweifellos machte ihm die ungewohnte, beklemmend wirkende Umgebung zu schaffen. „Setz ihn ab!" bat Bull.
Mondra achtete nicht darauf. „Runter mit dem Elefanten, er kann den Rest allein laufen!"
Norman wollte spielen, tastete mit dem Rüssel über Mondras Kleidung. Aber sie flüsterte ihm ins Ohr und gab ihm einen deftigen Klatsch auf den Hintem, und Norman trottete gehorsam weiter. „Ausfall Nummer vier", schimpfte der Ertruser. „Beeilt euch!"
Obwohl der Elefant die Nachricht nicht gehört und schon gar nicht verstanden haben konnte, wandte er sich jäh nach rechts. Dort lag das letzte noch unversehrte Bremstriebwerk. Normans Rüssel zuckte in die Höhe, tastete über einzelne Aggregate.
Dann schaute er sich suchend nach seiner Herrin um. „Weiter so!" rief Mondra. „Du findest den Tessma. Gut so, Norman, such das Biest."
Der Elefant schien unschlüssig. „Er weiß nicht, wohin", seufzte Treul. „So schaffen wir es nicht."
Ein freudiges Trompeten, Norman drängte weiter. Der Rüssel klatschte auf einen vierzig Zentimeter messenden Schaltblock, der die Impulsabgabe regelte. Von allen Seiten schien er den Block abtasten zu wollen. „Gut so, Kleiner!" Reginald Bull zog den widerstrebenden Elefanten zurück. Ein empörtes Trompeten galt ihm, gleich darauf wischte der Rüssel über sein Gesicht.
Der
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