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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blitz zuckte heran, brach sich in Moos Schutzschirm, und eine Feuerlohe umfloß sekundenlang den Roboter.
    Perry Rhodan rang nach Atem. Er empfand den Angriff wie einen Messerstich zwischen die Rippen.
    Gleich zwei Tessma stürzten sich auf Moo, und offensichtlich kontrollierten sie bereits die Filterschaltungen, denn die Polung weitete sich aus. Immer heftiger schlugen absorbierende Energien in das Schirmfeld.
    Kapazität sinkt.
    Aus der ungewohnten Perspektive schienen die Tessma riesig zu sein, mordgierige, intelligente Insekten, und ihre Gliedmaßen packten zu, als der Schutzschirm endlich flackernd zusammenbrach.
    Rhodan spürte jede ihrer Klauen, als bohrten sie sich schmerzhaft in sein Fleisch. Der grelle Schmerz riß ihn hoch, ließ ihn unkontrolliert taumeln. Mit er schreckender Deutlichkeit erkannte er, daß die Tessma den Buddha-Roboter beeinflußten.
    Ausklinken aus der gedanklichen Verbindung! Zurückziehen!
    Er schaffte es nicht, konnte sich nicht mehr von Moo lösen. Da war ein Wühlen unter seiner Schädeldecke, ein Tasten und Sondieren, das rasch fordernder wurde und viele unter dem Abraum der Zeit verschüttete Erinnerungen weckte.
    Eine Woge von Haß durchflutete Perry Rhodan. Sie wurde ihm aufgezwungen; Von zwei nur zentimetergroßen Insekten. Sie begannen, Moo umzupolen.
    Sie folgten nur ihrer Programmierung. Aber wer hatte sie so programmiert?
    Raus aus diesem Teufelskreis, irgendwie ...
    Sein linker Arm war taub. Von einem Moment zum anderen. Als blockierten die Tessma seine Nervenbahnen - auf dem Umweg über Moo.
    „Töte die Biester!" wollte Perry Rhodan Schreien. Nicht ein Wort kam über seine Lippen. Nur seine Gedanken explodierten.
    Schwärze hüllte ihn ein. Und irgendwo tief in ihm waren die beruhigenden Impulse seines Aktivators.
    Wie lange er verkrümmt auf dem Kabinenboden gelegen hatte, vermochte er später nicht zu sagen. Erst als Moo in sein Blickfeld glitt, wußte er, daß es vorbei war.
    Die beiden Tessma sind tot, meldete der Buddha-Roboter und wühlte sich wieder in den Stoff des Raumanzugs. Fast wäre es ihnen gelungen, mich zu überwältigen. „Und wo sind die anderen?"
    Immer noch war sein Arm taub. Rhodan fühlte sich ausgebrannt und leer. Eine Weile versuchte er an nichts zu denken und schob jeden Gedanken weit von sich, Moo noch einmal gegen die Tessma einzusetzen. Was er eben erlebt hatte, wollte er so schnell kein zweites Mal durchmachen.
    ∗ In den Morgenstunden des 4. Januar brachten die Swoons den letzten Tessma zur Strecke. Bezeichnenderweise nicht innerhalb eines lebenswichtigen Aggregats, sondern in einem der Lagerräume. Der Käfer hatte sich mehrere Meter weit durch wertvolle Ersatzteile hindurchgefressen. Einige hundert identische Syntronchips säumten den Fraßgang. Sie hatten es erleichtert, den Käfer schnell aufzuspüren, nachdem Norman erst einmal den Tessma innerhalb des Lagerraums gewittert hatte. „ „Diese Biester wären vielleicht wirklich eine große Hilfe gewesen", sagte Perry Rhodan sinnend, während er die Überreste des Tessma auf seiner Handfläche eingehender betrachtete. „Sag bloß nicht, du trauerst ihnen nach!" Bully kratzte sich ausgiebig die stoppelkurze Haarpracht. „Ich bin froh, daß die Viecher erledigt sind. Wir haben alle sechs, was wollen wir mehr?" Er stutzte, blickte Perry auffordernd an. „Du warst auf Trokan - hast du keinen Vurguzz mitgebracht? Zur Feier des Tages."
    „Vielleicht gibt es auf der SOL noch einen Restvorrat."
    Ein jungenhaftes Grinsen huschte über Bulls Gesicht. „Dann mal los!" lachte er. „Ich weiß gar nicht, worauf wir noch warten."
    Der Überlichtfaktor der KAURRANG betrug inzwischen konstant 62 Millionen. Er ließ sich nicht mehr steigern, auch nicht nach einem zweiten Orientierungsaustritt. Die Doppelgalaxis Whirlpool war schon deutlich größer geworden, für die Bordoptiken zwei gewaltige gelborange Feuerräder, durch einen unregelmäßig erscheinenden Materiestrom miteinander verbunden. „Wann erreichen wir das Ziel?"
    „Bei gleichbleibender Geschwindigkeit übermorgen, am 6. Januar", antwortete Mondra Diamond. „Wenn nichts dazwischenkommt", murmelte Bully. Er hatte ein ungutes Gefühl.
    Eine halbe Stunde später löste er Mondra als Pilotin ab. „Keine besonderen Vorkommnisse", sagte sie lächelnd.
    Reginald Bull nickte nur, nahm ihre Zuversicht zur Kenntnis und verwünschte seine eigenen düsteren Gedanken. Seltsamerweise dachte er fast ununterbrochen an Tautanbyrk und Viviaree. Was

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