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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gibt keine Möglichkeit, daß wir durchfallen."
    Morard-Iri besaß eindeutig keine Erfahrungen mit derart naßforschen Besuchern.
    Wieder reagierte er irritiert und rührte sich bald eine Minute nicht vom Fleck.
    „He, was ist?" Gucky funkelte ihn in gespieltem Zorn an. „Es wäre ausgesprochen unhöflich von dir, wenn du 'jetzt in Schlafstarre fallen würdest."
    Der Rawwe zischte mehrere Befehle. Die Wächter rückten zur Seite und gaben die Treppe frei. Gucky nahm die kleinen Stufen, Icho Tolot die ganz großen. Es dröhnte, als er auf das Tor zustürmte, das sich langsam öffnete.
    Ein dunkler Raum erwartete sie. Die Wände waren von schwarzer Farbe und mit einem lichtschluckenden Material beschichtet. Dunkelviolette Lampen ließen gerade so die Konturen der Möbel erkennen. Neben vier unterschiedlich großen Sesseln und einer merkwürdigen Wanne enthielt der Raum eine Plattform, die an Stahlseilen hing. Eine metallene Leiter führte hinauf.
    Morard-Iri nahm eine zweite Waffe in Empfang und kletterte wieselflink auf die Plattform. Die Wächter blieben draußen vor dem Tor, das sich bereits wieder schloß.
    Der Kopf des Rawwen erschien am Rand der Plattform. Morard-Iri lag auf dem Bauch und starrte zu ihnen herab.
    „Millionen Wesen aus Puydor melden stich zu den Chronauten", sagte er und lachte.
    Es klang rauh und kehlig. „Jeder will reich werden. Von den wenigen, die es schaffen wie der große Dukken Haussa, bleiben die meisten irgendwann auf Curayo hängen. Der Planet frißt sie alle. Was glaubt ihr? Ist es eine Auszeichnung, von Curayo verschluckt zu werden wie von einem gierigen Monster? Chronauten sagen eindeutig ja, denn sie besitzen Fähigkeiten, mit den Zeitfeldern des Planeten umzugehen. Ich sehe es euch an, ihr bringt keine derartigen Fähigkeiten mit. Ihr könnt also sofort wieder gehen."
    „Wie wirken sich die Verhältnisse auf Curayo auf das Sonnensystem aus?" fragte Icho Tolot.
    Der Rawwe zuckte mit den langen Kiefern seines Echsenschädels.
    „Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Niemand kann das. Selbst Dukken Haussa nicht. Er wird euch garantiert davonjagen. Denn ihr stellt Fragen, die für die Arbeit der Chronauten ohne Bedeutung sind. Ihr seid dumm."
    „Nicht dümmer als du!." rief Gucky empört. „Icho, zeig dem Kerl, was du kannst."
    „Wenn du meinst." Tolot verzog seinen breiten Mund; Gucky wußte, daß dies ein Lächeln darstellen sollte, auf den Rawwen wirkte es erschreckend.
    Der Haluter tippte den Sessel neben sich an. Es knirschte. Das Sitzmöbel brach ab und fiel zu Boden. Tolot ging hinüber zur Wand und bohrte einen seiner Finger hinein. Die Wand gab nach, eine Delle und ein Loch blieben zurück.
    Der Ilt beobachtete die Reaktion des Rawwen. Morard-Iri drehte den Kopf hin und her, verfolgte den Vorgang so abwechselnd mit dem rechten und dem linken Auge. Tolot ließ sich gegen die Wand fallen, was eine Delle von gut zehn Quadratmetern erzeugte. Ein Tritt ließ das Material platzen und vom Boden bis zur Decke aufreißen, als sei es Papier und kein gut elf Millimeter dicker Stahl.
    Der Haluter trat zu der ein Stück abseits ruhenden Wanne und hob den Fuß.
    „Halt!" schrie das Echsenwesen. „Tu es nicht! Die Wanne ist unantastbar. Sie gehört den Gotschaken."
    Tolot nahm den Fuß zurück und schlug die Hände zusammen. Der Knall versetzte die Plattform in Schwingung.
    „Was sind Gotschaken?" donnerte seine Stimme.
    Der Rawwe rutschte ein Stück vorwärts, bis er mit dem Oberkörper über dem Rand der Plattform baumelte.
    „Die geheimnisvollsten Wesen Puydors. Ein Volk, dessen wahres Aussehen niemand kennt. Man sagt, daß die Gotschaken jedes beliebige Aussehen annehmen können und sich auf diese Weise unter die Völker der Galaxis gemischt haben." .
    „Also könntest auch du einer der Geheimnisvollen sein", schloß der Haluter messerscharf. „Wie erkenne ich, daß du keiner bist?"
    „Ich bin ein Rawwe", bekräftigte Morard-Iri hastig. „Ich weiß es."
    Natürlich wußte Gucky diese Tatsache aus seinen Gedanken. „Und woran erkennst du, daß wir keine Gotschaken sind?" fragte er dennoch.
    Die Kiefer des Echsenwesen begannen zu beben. Seine Gedanken verwirrten sich.
    Morard-Iri war ratlos.
    „Und was ist Tronium-Azint?" wechselte der Ilt das Thema.
    Der Rawwe stieß ein Krächzen aus.
    „Ich stelle hier die Fragen, nicht ihr! Habt ihr Verwandtschaft? Wer erbt, wenn ihr nicht mehr von Curayo zurückkehrt oder bald danach euer Leben

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