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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aushaucht?"
    „Gumoshra", antwortete Gucky mit einem Begriff aus Morard-Iris Gedankenwelt.
    Der Rawwe beschäftigte sich nicht nur mit den Testfragen, sondern auch mit den elementaren Dingen. Auf diese Gedanken war er angesichts von Tolots Kraft gekommen.
    Gumoshra bedeutete im Kunios soviel wie „Nie aufhören" oder „Immersein".
    Beinahe wäre Morard-Iri über den Rand der Plattform in die Tiefe gestürzt. Schrill kreischten die Krallen seiner Hände über das Metall in dem Bemühen, das Gleichgewicht zu wahren.
    „Gumoshra!" zischte er, aufs höchste alarmiert. „Du kennst diesen Begriff, als seist du seit Jahrzehnten Chronaut."
    „Finde dich damit ab, daß wir mehr über euch wissen, als ihr ahnt. Über die Erbfolge brauchen wir nicht zu reden. Keiner von uns beiden denkt daran, sein Leben auf Curayo oder nach einem Besuch des Planeten auszuhauchen. Du wirst mir zustimmen, sobald du Kostproben meiner Fähigkeiten erhalten hast."
    Natürlich war der Mausbiber sich längst nicht so sicher, wie er sich gab. Zeitanomalien auf einer Planetenoberfläche bedeuteten höchste Gefahr und wiesen auf Störungen des Kontinuums hin. Wer seinen Fuß auf Curayo setzte, spielte garantiert leichtfertig mit seinem Leben.
    Dieser Umstand und die Tatsache, daß sie viel zuwenig über die Zeitanomalien auf der Planetenoberfläche wußten, festigten in Gucky den Gedanken, daß die zwei Galaktiker keinesfalls auf eigene Faust hinabfliegen sollten.
    „Zeig mir deine Fähigkeiten, die so umwerfend nicht sein werden", verlangte Morard-Iri und warf einen langen Blick auf die Schäden an der Wand. „Was kannst du? Die Löcher deines Begleiters flicken oder die Zeit verbiegen?"
    „Unter bestimmten Umständen sogar beides."
    Der Rawwe dachte flüchtig daran, daß Rakka Kossa den Test überwachte und sich sofort ein eigenes Urteil zu dem kleinen Großmaul bilden konnte. Rakka Kossa war Chronaut und stammte wie Dukken Haussa aus dem Volk der Shuuken. Gucky konzentrierte sich und suchte die nähere Umgebung nach den Gedanken dieses Wesens ab. Wenn Morard-Iri nicht befugt war, eine Entscheidung über ihre Verwendung zu treffen, dann konnte er seine Darbietung Rakka Kossa direkt angedeihen lassen.
    Der Ilt musterte die Gedankeninhalte mehrerer Dutzend Hausbewohnern. Es dauerte etliche Sekunden, bis er einen Hinweis auf den Chronauten fand.
    Gucky zuckte unter der Erkenntnis sichtbar zusammen: Rakka Kossa schwebte in Lebensgefahr. Und die Gedanken seiner Mörder befaßten sich bereits mit dem Auslösen ihrer Waffen.
    „Was hast ...", hörte er den Haluter noch neben sich sagen.
    Aber da war der Ilt bereits entmaterialisiert.
     
    *
     
    Irgend etwas lag in der Luft. Der Shuuke spürte es seit dem Betreten der Etage.
    Möglicherweise hing es damit zusammen, daß die Rawwen das fremde Kleinschiff aufgebracht und in einen der Hangars von KHANORINKOPATH gezogen hatten.
    Es konnte aber auch etwas anderes sein.
    Rakka Kossa blieb mitten im Korridor stehen. Er nahm alle Eindrücke und Gerüche in sich auf. Seine Verwunderung steigerte sich langsam. Je länger er überlegte und analysierte, desto stärker wuchs die Überzeugung in ihm, daß es nichts mit den beiden Besuchern aus der Ferne zu tun hatte.
    Er setzte seinen Weg fort und suchte die Räume der Himmelsmechaniker auf. Sie verwalteten das Minzant-System auf mathematische Art und Weise; meist gefielen sie sich darin, Modelle; rechnerischer Gesamtansichten zu vermitteln. Schön und gut - aber sie taten es in einer abstrakten Weise, der kein Shuuke mit ungetrübter Rundumsicht etwas abgewinnen konnte.
    Aus einer der Projektorkammern drangen verhaltene Ultraschallwellen. Jemand hielt sich dort auf oder war im Begriff, von dort wegzugehen. Rakka Kossa beschleunigte seinen Gang, doch als er eintraf und nacheinander in die Räume und Kammern blickte, waren sie leer.
    Ein penetranter, süßlicher Geruch wie von einem Gewürz lag in der Luft. Der Shuuke erinnerte sich, daß solche Gewürze mit den Händlern in die Häuser gelangten. Aioia liebten sie, und Rawwen brauten ab und zu einen teuflischen Trank daraus, der sie für viele Stunden in die Welt zwischen Traum und Wirklichkeit schickte.
    Der Chronaut untersuchte den Abfallschacht, doch niemand hatte etwas hineingeworfen.
    Auf den Möbeln und unter den Schränken gab es weder Spuren eines Pulvers noch von anderen Geruchsstoffen. Nur die Atemluft roch danach. Sie überdeckte jeden anderen Geruch.
    Shuuken waren keine typischen Geruchswesen, daher

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