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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte Rakka Kossa nichts mit der Entdeckung anfangen. Er hakte sie ab und kehrte auf den Korridor zurück.
    Den Rest des Weges in den Chrono-Kommandoraum achtete er nicht mehr auf Reizungen seiner Geruchsnerven.
    Die Rawwen schoben Wache wie immer. Sie wechselten alle sechs Stunden gleichzeitig mit dem veränderten Licht innerhalb des Hauses; sie verrichteten ihre Arbeit stumm. Ihre Aufgabe bestand darin, die Shuuken in Notfällen zu unterstützen und dafür zu sorgen, daß niemand sie störte.
    In den Chrono-Kommandoräumen verwalteten und koordinierten erfahrene Chronauten die Flüge nach Curayo. Mit Hilfe der Automaten werteten sie alle Meldungen der Zeittaucher aus und gestalteten auf diese Weise ein lebendiges, sich stetig bewegendes Chrono-Bild von der Planetenoberfläche.
    Ab und zu blendeten sie sich in den Funkverkehr ein und warnten Zeittaucher vor möglichen Gefahren, die demnächst eintreten konnten. Zwölf Chrono-Kommandoräume gab es in jedem Haus. Die erfahrensten Chronauten wechselten sich im Dienst ab.
    Zur Zeit blieb alles ruhig. Die Bildschirme lieferten ein statisches Bild von Curayo, gerade so, als sei die gesamte Oberfläche in der Frostzeit gefangen. Der Eindruck täuschte jedoch. Alle meßbaren Arten von Zeitfeldern waren vorhanden, nur änderten sie sich im Augenblick nicht.
    Rakka Kossa schaltete sich in die interne Kommunikation des Hauses ein und wies Shuuken, Rawwen und alle anderen auf das Phänomen hin.
    „Wer Zeit hat, sollte es sich auf einem der Bildschirme ansehen", teilte er den Bewohnern von KHANORINKOPATH mit. „Ein statisches Feldverhalten von dieser Länge ist höchstens alle paar hundert Jahre zu beobachten."
    Die beiden Rawwen am Eingang bewegten sich unruhig. Sie vermieden es, in seine Richtung und auf die Bildschirme zu sehen. Nur ihre Augen glitzerten intensiver als gewöhnlich.
    Dukken Haussa meldete sich, er beglückwünschte Rakka Kossa zu seiner Beobachtung. Anschließend lobte er ihn für seine Arbeit im allgemeinen und rief alle guten Zeiten des Schicksals auf ihn. herab.
    Rakka Kossa bedankte sich artig und widmete sich wieder der Beobachtung der Bildschirme. .Erneut befiel ihn Unruhe. Etwas war anders als gewohnt. Er verstärkte seinen Rundumblick und konzentrierte sich auf jedes Detail der Einrichtung, Nichts hatte sich verändert. Auch die Wächter am Eingang standen wieder Starr wie gewohnt.
    Nervös schlug der Rüsselkranz des Shuuken gegen die Verkleidung der Konsole. Die Zeitfelder auf Curayo verloren ihr statisches Verhalten und gerieten in Bewegung. Sie veränderten ihre Standorte, dehnten sich einfach nur aus oder zogen sich zusammen.
    Manche blieben auf der Stelle und erhöhten lediglich ihre Intensität oder schwächten sich ab.
    Die Augen der Rawwen-Wächter begannen erneut zu glitzern. Der Rhythmus ihres Atems beschleunigte sich. Alarmiert versteifte sich Rakka Kossa. Er ahnte, daß jeden Augenblick etwas geschehen würde.
    Die Rawwen brachten plötzlich ihre Waffen in Anschlag. Die Mündungen zeigten auf Rakka Kossa.
     
    4.
     
    Gucky materialisierte in der blasenförmigen Ausbuchtung eines Raumes. Es roch fremdartig und leicht süßlich. Schräg gegenüber nahm er in einer Entfernung von gut zwanzig Metern mehrere Schatten wahr. Der SERUN schloß automatisch den Helm und baute den Individualschirm auf.
    Nachdem er sich kurz orientiert hatte, teleportierte Gucky auf kurzer Strecke mdie Nähe der Tür und in den Rücken von zwei Rawwen. Sie hatten bereits angelegt und zielten auf den Shuuken vor der hohen Kontrollwand. Rakka Kossa war unbewaffnet und hilflos.
    Mit einem telekinetischen Schlag fegte der Ilt die beiden Waffen zur Seite. -Zwei grelle Blitze zuckten auf. Einer der Schüsse ging in die Wand, der andere streifte einen der Attentäter und, schleuderte ihn zu Boden. Seine Kombination warf Blasen. Es begann nach Plastik zu stinken.
    Ein zweiter Schlag von unsichtbarer Faust riß die beiden Rawwen zu Boden. Ihre Schnauzen schlugen mehrfach gegen den harten Untergrund, bis die Attentäter das Bewußtsein verloren.
    Der Shuuke auf seinem Sitzkissen pfiff schrecklich und mißtönend vor sich hin. Gucky versuchte seine Gedanken zu lesen, aber er fand nur Chaos. Nichts von dem, was im Gehirn des Wesens ablief, ergab einen Sinn.
    Rakka Kossa fiel vom Sitzkissen und robbte über den Boden davon. Auch ohne seine Gedanken erkennen zu können, las Gucky an seinem Verhalten ab, wie ihm zumute war: Der Chronaut litt unter dem Schock des Überfalls und

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