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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Und so warteten sie jahrelang.
    Sie hatten die Jahrzehnte damit verbracht, das Tronium-Azint zu horten und in den dafür vorgesehenen Behältern zu versiegeln. Als endlich die ERNIUM IV mit den Robotern auftauchte, war der Shuuke bereits zu einem Greis gealtert, dem Tode nah, Der Schock, daß in der Realzeit KHANORINKOPATHS nicht einmal zwei Stunden vergangen waren, ließ ihn verstummen. Sein Körper verfiel sichtlich weiter. Nicht einmal die Injektionen durch die Roboter vermochten, es aufzuhalten.
    „Rappo Corr hat sein schändliches Ziel doch noch erreicht, mich zu beten", rasselte die Sprechmaske nach einer Weile. „Aber seinen eigentlichen Triumph wird er nicht genießen können. Das Tronium-Azint ist nicht in seine Hände gefallen. Und so habe ich schlußendlich über seine Machenschaften gesiegt."
    Der Ilt trat näher an den Sterbenden heran.
    „Hast du dort drunten Torric gesehen oder Jii'Nevever?" fragte er laut und deutlich.
    Rakka Kossa war zu keiner Antwort mehr fähig.. Sein Rüssel fiel endgültig zur Seite. Die Roboter befestigten mehrere biegsame Sensorstäbe an seinem Körper und an der wachsenden Beule am Rüsselansatz.
    Minutenlang standen die anwesenden Bewohner des Hauses KHANO-RINKOPATH schweigend da. Endlich lösten die Roboter die Sensoren vom Körper des Sterbenden und drängten die Umstehenden zurück.
    „Er wird gleich sterben", verkündeten sie. „Wendet euch ab!"
    Sie taten es. Augenblicke später platzte die Beule mit einem scharfen Knall. Das Gehirn trat aus dem Körper hervor, rann über den Brustkorb hinweg. Es tropfte auf den Boden des Hangars und trocknete rasch ein. Die Roboter wischten die Reste ab und trugen den Toten hinaus.
    Gucky und Icho Tolot warteten, bis Artgenossen des Chronauten eintrafen. Sie umrundeten das Fahrzeug und gaben den Rawwen Anweisungen.
    „Und was geschieht jetzt?" erkundigte sich Gucky. „Wenn ihr nach dem Mörder sucht, kann ich euch dabei helfen."
    „Es war der ausdrückliche Wille des Toten, daß niemand in den Lauf des Schicksals eingreifen möge", lautete die Antwort. „Und überhaupt hat das der Legion-Führer zu entscheiden. Dukken Haussa, der Eigner von KHANORIN-KOPATH, ist automatisch der Erbe des Tronium-Azints, das Rakka Kossa von Curayo mitgebracht hat. Wir werden das Fahrzeug inspizieren und die Menge feststellen."
    „Wenn ihr einverstanden seid, begleiten wir euch."
    „Niemand hat etwas dagegen. Dukken Haussa hätte es verboten, wenn er darin eine Gefahr sähe."
    Sie folgten den Shuuken in das Innere der ERNIUM IV. Die Artgenossen des toten Chronauten machten sich daran, den hermetisch versiegelten Laderaum zu öffnen; 6.
    Die Shuuken bezeichneten die Behälter als Tronikken. Es handelte sich um siebzig Zentimeter hohe und in der Mitte fünfundfünfzig Zentimeter dicke Fässer. Andernorts hätte man vielleicht sogar Wein oder Spirituosen darin gelagert. Hier im Minzant-System dienten sie der Aufbewahrung des Tronium-Azints.
    „Ruft die Roboter!" sagte der vorderste der Shuuken. „Sie sollen die Behälter umgehend zu Dukken Haussa transportieren."
    „Wollt ihr sie nicht untersuchen?" erkundigte sich der Haluter. „Wer sagt, daß der Inhalt wirklich aus Tronium-Azint besteht?"
    „Woraus sonst?" lautete die Gegenfrage.
    „Icho Tolot möchte gern einen Blick in einen der Behälter werfen", half Gucky nach.
    „Wir haben nichts dagegen", lautete die Antwort.
    Die ersten Roboter trafen ein. Der Wortführer der Shuuken trug einem von ihnen auf, den vordersten Behälter zu öffnen. Die Maschine klappte den Dekkel hoch. Darunter kam ein zweiter Behälter mit einem Druckverschluß zum Vorschein.
    Der Roboter nahm den Sicherungsbolzen heraus und öffnete das Gefäß.
    Gucky riß seine Augen unnatürlich weit auf. 5-D-Impulse drangen auf sein „Gehirn ein.
    Kurzfristig hatte er das Gefühl, an einem Ort in der heimatlichen Milchstraße zu sein. Er schnappte nach Luft, suchte Halt und fand ihn an einem der Säulenbeine des Haluters.
    „Die fünfdimensionalen Emissionen des Materials decken sich mit dem optischen Eindruck", verkündeten die Syntrons seines Anzugs.
    „Howalgonium!" rief der Ilt aus und beugte sich über den Behälter. „Das ist reinstes Howalgonium."
    Ihn schwindelte. Er spürte eine leichte Beeinträchtigung seiner parapsychischen Sinne.
    „Tronium-Azint", korrigierte einer der Shuuken den Ilt. „Ihr verwechselt den Inhalt mit etwas anderem."
    „Nein. Wir kennen diesen Stoff aus unserer Heimatgalaxis", rief Gucky

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