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1904 - Die Chronauten

Titel: 1904 - Die Chronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwall erwärmter Luft die Grenze. In dem weiten Rund unterhalb der Brücke standen die Zeittaucher. Es handelte sich um kleine, klobige Fahrzeuge von fünfzehn Metern Länge und acht Metern Breite; ihre Höhe betrug sechs Meter. Zeittaucher faßten bis zu zwanzig Personen und verfügten laut Angaben des Info-Terminals über Schirmaggregate sowie drehbare Dachgeschütze. Die Heckflossen dienten der Stabilisierung beim Flug in der planetaren Lufthülle.
    An mehreren Fahrzeugen arbeiteten Roboter und Lebewesen. Sie warteten die Fahrzeuge, ersetzten Aggregate und schafften Ausrüstung ins Innere. Die Fahrzeugreihe in der Mitte trug gleichlautende Beschriftungen mit abweichenden Endungen. Icho Tolot und Gucky besaßen bisher keine Erfahrungen mit der Schriftsprache des Kunios, aber sie errieten, daß es sich um die Fahrzeuge ERNIUM Ibis IV handelte. Bei ERNIUM Ifehlte eine Heckflosse, bei II reparierten die Roboter allem Anschein nach das Fusionsaggregat.
    ERNIUM IV wurde im Akkordtempo beladen, während ERNIUM III keine sichtbaren Aktivitäten aufwies.
    Rakka Kossa gesellte sich zu zwei Rawwen und vier weiteren Chronauten. Kein einziger Shuuke befand sich darunter, vermutlich ein Zeichen des Mißtrauens, das Rakka Kossa nach dem Attentat gegenüber seinen eigenen Artgenossen pflegte.
    Dafür identifizierte der Haluter zwei Aioia, fladenförmige Wesen mit ovalen, bis zu dreißig Zentimetern dicken Körpern. Die Gesichter befanden sich in der Mitte des Ovals und traten reliefartig hervor. Aioia verfügten über drei große Augen mit schweren, faltigen Lidern. Darunter saß ein kreisrunder Mund von zehn Zentimetern Durchmesser. Seitlich der Augen und des Mundes saßen zwei senkrechte, zwanzig Zentimeter lange Schlitzmembranen zum Hören und Riechen. Aioia verständigten sich in Vokalen, das jedoch in der Intonierung und der Klangvielfalt einer Operndiva. Ihre Haut wirkte derb und ähnelte runzligem Leder, war erdfarben und von verschieden großen Blasen überzogen.
    Ihr Pulsieren zeichnete sich unter den Chronauten-Monturen ab. Den Körper umgaben zwölf bis zu eineinhalb Meter große Gliedmaßen mit je zwei Knollengelenken. Die vierfingrigen Enden der Extremitäten gebrauchten die Aioia abwechselnd als Hände oder Füße. Die Fladenwesen schützten sie meist durch Handschuhe mit Metallbeschlägen.
    Die beiden Aioia rollten neben Rakka Kossa her und sangen Arien auf ihn ein. Der Haluter zweifelte, ob der Shuuke etwas damit anfangen konnte. Der Chronaut ließ sich auf jeden Fall nichts anmerken, und seine Sprechmaske blieb stumm.
    Die zwei anderen Begleiter des Chronauten konnte Icho Tolot, keinem der 'ihm aus den Daten bekannten Völker zuordnen. Es waren keine Ginkoos. Sie waren zwar ebenso fett, nur eben nicht humanoid. Sie erinnerten eher an mehrere aufeinandergestapelte Felsbrocken.
    Ein paar Rawwen drängten, an den Chronauten vorbei und tauschten mit Rakka Kossa Informationen aus. Der Shuuke erreichte den Einstieg des Zeittauchers und verschwand in seinem Innern. Das war das Zeichen für die Mannschaften, die Arbeiten im Hangar einzustellen und sich unter die Kommandobrücke zurückzuziehen. Eine gelblich schimmernde, halb durchsichtige Wand schob sich aus dem Boden und trennte die Sichel von den Fahrzeugen. Eine Sirene zeigte an, daß die Maschinen die Atemluft aus dem Hangar abpumpten. Wenig später begann sieh eines der Hangartore zu öffnen.
    Die ERNIUM III hob auf Gasdüsen vom Boden ab und schwebte hinaus ins All über Curayo. Draußen zündete sie das Fusionstriebwerk und raste der Planetenoberfläche entgegen.
    Die plötzliche Stille auf der Kommandobrücke warnte Icho Tolot. Er fuhr herum und ließ sich auf die Laufarme sinken. Gleichzeitig flammte sein Individualschirm auf. Ein Dutzend bewaffneter Rawwen drängte durch den Eingang. Gucky teleportierte, kehrte jedoch nach wenigen Sekunden zurück.
    „Falscher Alarm, Großer!" teilte er ihm mit. „Sie wollen uns nur beschützen:, Es ist eine Anweisung Rakka Kossas." Wenn wir sie begleiten, werden sie uns mit ihrem Leben verteidigen. Du kannst dein Aggregat wieder abschalten."
    „Wir brauchen keinen Schutz", behauptete der Haluter.
    „Die Echsenwesen reagierten mit Unverständnis auf diese Äußerung.
    „Jeder braucht Schutz", brachten sie ihm bei. „Wer kann schon sagen, wie lang die Arme Torrics sind. Vielleicht reichen sie herauf in die Häuser."
    Sie brachten die beiden ungleichen Wesen in einen gepanzerten Raum, der sich in seiner technischen

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