1906 - Begegnung auf Curayo
zwischen den bizarren Metallgebilden hin und her, die auch hier große Teile der Landschaft bestimmten. Ich war in Sorge um dich und wollte dir helfen."
„Das kannst du!" Der Ilt hakte sofort ein. „Du. kannst uns dabei behilflich sein, diesen Torric zu finden. Wir müssen Kontakt mit ihm aufnehmen."
„Ich habe schon gelegentlich von Torric gehört", erklärte der Zeitgänger. „Es soll eine ganz pykelige Persönlichkeit sein."
„So recht nach deinem Geschmack!"
„Du übertreibst! Gut, ich habe einige Male zugesehen, wenn Schreckliches passiert ist. Na und? Wer interessiert sich nicht für aufregende Geschichten?
Aber das muß ja nicht immer so sein."
„Verhilf uns zu einem Kontakt zu Torric!" forderte Gucky. „Dagegen ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden", seufzte Norer, „doch ist die ganze Geschichte kritisch."
„Warum?"
„Diese Frage enttäuscht mich, mein Freund! Immerhin wollt ihr in das Zeitfeld Kinogras gehen, das von Torric beherrscht wird, und von dem hört man ja so allerlei!"
„Wärst du schon einmal in seiner Nähe?
Hast du beobachtet, was dort geschieht?"
Norer wand sich. Seine Gestalt schwankte hin und her, so daß es schien, als wollte er sich in seine Welt der Zeitbahnen zurückziehen. „Ich kann dir beschreiben, wo Torric ist", sagte er nach einiger Zeit und wich einer direkten Antwort dabei aus. „Damit mußt du dich zufriedengeben."
„Ich finde es schon mal unheimlich tolkelig, daß du überhaupt wiedergekommen bist", lobte der Ilt den Zeitgänger. „Das war ein wahrer Freundschaftsdienst. Also bin ich mit allem zufrieden, was uns zu Torric führt."
Norer konnte sich zeitlich verändern, jedoch nicht räumlich. Daher konnte er Gucky und Icho Tolot nicht nach Kinoaras und direkt zum Herrn der Zeiten führen. Er wäre jedoch in der Lage gewesen, die Zeitspur des Ilts zu verlassen und auf diejenige Torrics überzuwechseln. Auf diese Weise hätte er dann den Ortswechsel vollziehen können.
Doch das wollte er nicht. Er war auch nicht bereit, Gucky und den Haluter mit auf eine Zeitspur zu nehmen und Sie so zu Torric zu bringen. Er beschrieb dem Ilt, wo das Land Kinoaras war und wie es dort aussah. Danach trennten sie noch etwa 200 Kilometer von ihrem Ziel.
Bei Torrics Turbozeit-Reich Kinoaras handelte es sich um ein großes Gebiet, das direkt an ein Meer grenzte und auf einer Landzunge lag, die annähernd 150 Kilometer lang und 40 Kilometer breit war.
Das Turbozeitfeld war nach den Worten des Zeitgängers in eine Schicht aus Schmiegezeit gehüllt, die optische Verzerrungen hervorrief und einige Tücken in sich barg, so daß es ratsam war, ihr vorsichtig zu begegnen. Aber so konnte man das Reich leicht ausmachen.
Nachdem Norer diese Hinweise gegeben hatte, verabschiedete er sich mit der Behauptung, er könne sich nicht länger in dieser für ihn gefährlichen Grenzzeit aufhalten. Seine Worte klangen nicht so recht überzeugend für den Ilt. Doch Norer zog sich zurück.
Der Nebel verschwand, als habe das wärmende Sonnenlicht ihn aufgelöst. Gucky hatte nun Zeit, Icho Tolot das Gespräch mit dem Zeitgänger ausführlich zu schildern.
Der Haluter war neugierig und wollte alles wissen, was mit Norer zusammenhing.
Als der Ilt seinen Bericht beendet hatte, beschlossen die beiden Freunde, ins Land Kinoaras zu teleportieren, um möglichst schnell dorthin zu gelangen. Außerdem konnten sie auf diese Weise alle Sperren und Fallen elegant und risikolos umgehen, setzten sich allerdings der Gefahr aus, in einem Feld veränderter Zeit zu landen.
Doch wo genau war das Land Kinoaras?
Stimmten die Hinweise, die Norer ihnen gegeben hatte? War er als Zeitgänger überhaupt in der Lage, ihnen eine geographisch richtige Beschreibung zu geben, oder konnte er sich nur an der Zeit orientieren? Sie mußten sich einfach auf ihn verlassen.
Gucky legte dem Freund eine Hand auf den Arm und teleportierte mit ihm weg.
Bruchteile von Sekunden darauf, befanden sie sich auf den Hängen einer Bergkette, die sich als annähernd 3000 Meter hoher Riegel vor die Halbinsel mit dem Reich Kinoaras schob. Aus der Deckung von dicht an dicht wachsenden Bäumen heraus blickten sie auf die Halbinsel hinab, die an dieser Stelle nur etwa fünf Kilometer breit war, so daß sie die See auf beiden Seiten sehen konnten.
Eine sanft gewundene Straße führte aus einer Schlucht heraus zu einer Mauer und einem Tor, dem sich Dutzende von Schleusen anschlossen. Wer hier eindringen wollte und nicht über Fluggeräte
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