Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
überlegte sich die nächsten Schritte. Es war offenbar so, daß in diesem riesigen zentralen Zeitfeld verschiedene temporäre und dimensionale Mechanismen wirkten.
    Ersteres war durch das Auftauchen des Doppelgängers von DANTON Ibelegt.
    Realität und mögliche Zukunft waren nebeneinander abgelaufen und ,hatten sich letztlich miteinander zu einem endgültigen, unumstößlichen Faktum vereint, als beide den Weg in die Vernichtung gegangen waren.
    Die dimensionalen Komponenten waren offenbar wirksam geworden, als Gucky, durch unkontrollierte Teleportation, Julian Tifflor und Michael Rhodan, durch Icho Tolots Initiative, den Zeittaucher verlassen hatten und in alle Winde zerstreut worden waren. Es war möglich, daß sie, ähnlich wie durch einen Transmittereffekt, zig Kilometer voneinander entfernt materialisierten.
    Es war sinnlos, nach ihnen zu suchen, das wäre nur Vergeudung gewesen. Sinnvoller und logischer war es da schon, einen Ort aufzusuchen, der ihr aller gemeinsames Ziel war, an dem die größte Wahrscheinlichkeit für ein Zusammentreffen bestand. Das war das Zentrum dieser Insel beziehungsweise der Mittelpunkt dieses Zeitfeldes.
    Dorthin strebte jeder von ihnen, weil Michael Rhodan diesen Ort mit der Lage des Zeittorpedos gleichgesetzt hatte. Da auch die anderen, wenn auch in Grenzen, aber für diesen Fall ausreichend, ihre Ratio zu gebrauchen in der Lage waren, würden sie sich nach Möglichkeit zum vermeintlichen Standort des Zeittorpedos aufmachen.
    Wenn überhaupt, dann würde Icho Tolot sie dort treffen.
    Icho Tolot hätte sich nun auf die Laufarme niederlassen können, um mit 120 Stundenkilometern zu diesem Ziel zu rasen.
    Doch so eilig hatte er es nicht. Es lag ihm weniger an Tempo, als daran, Erfahrungswerte über die Verhältnisse in diesem Zeitfeld zu sammeln.
    Der Haluter setzte sich in gemächlichem Tempo in jene Richtung in Bewegung, in der er das Zentrum wußte. Vor ihm lag das weite Dach mit seinen Wellenbergen und -tälern, den vielfältigen Aufbauten und Antennen, den Türmen und Schächten. Als er zu einem dieser Schächte kam und hineinblickte, sah er tief unten seltsame Skulpturen über eine Ebene verteilt, die in Quadrate unterteilt war: wie ein Schachbrett mit lebensgroßen Figuren! Die Quadrate hoben sich nicht durch Farben oder durch unterschiedliche Materialien voneinander ab, sondern durch ihre Tiefenwirkung: Einige wirkten flach, zweidimensional geradezu, andere waren vielschichtiger und so plastisch, daß Icho Tolot ihre Körperlichkeit direkt zu verspüren meinte.
    Ebenso verhielt es sich mit den Figuren, doch deren wahre Eigenschaften lagen im Unsichtbaren, verborgen hinter Zeit und Raum ...
    Während Icho Tolot noch in den Schacht hinunterstarrte, da spürte er einen stärker werdenden Sog an sich ziehen. Er wehrte sich nicht dagegen, da selbst seine Haluterkräfte nicht ausgereicht hätten, sich dieser psionischen Kraft zu widersetzen.
    Darum ließ er es mit sich geschehen, daß er in die Tiefe geholt wurde und dann auf der Ebene mit den vielen Quadraten stand, umgeben von den Skulpturen, von denen keine kleiner war als ein Haluter, jedoch jede von anderer, chamäleonhafter Form.
    Chamäleonhaft deswegen, weil die Figuren bei jedem Mal, wenn Icho Tolot sie nach einer Unterbrechung wieder ansah, ihre Gestalt geändert hatten.
    Im Hintergrund erstreckte sich das Rund einer Wand, die teilweise von glitzerndem Gespinst aus Howalgonium durchzogen war, zum Teil aber auch durch seltsame Spiegelungen und Verzerrungen zersplittert war. Dabei handelte es sich möglicherweise um Effekte, die durch temporäre Einflüsse und Dimensionsverschiebungen verursacht wurden.
    Icho Tolot wurde während der Betrachtung der Umgebung auf eine Veränderung an einer der Skulpturen aufmerksam. Bis zu diesem Zeitpunkt waren solche immer nur dann vor sich gegangen, wenn Icho Tolot seine Aufmerksamkeit anderen Dingen geschenkt hatte. Doch diese Skulptur machte eine Metamorphose durch, während er sie direkt ansah.
    Sie zerfloß förmlich zu neuer Gestalt, als bestünde sie aus perlender Flüssigkeit, die von einem unsichtbaren Gestaltgeber umschlossen war. Und es war, als vollziehe sie die Bewegung von Wellen nach, als sie majestätisch auf ihn zuglitt.
    Icho Tolot kam diesem faszinierenden Pseudo-Wesen wie hypnotisiert näher. Er spürte in diesem Moment, daß es die Vereinigung mit ihm anstrebte, seine Erfüllung in der Umarmung mit ihm sah.
    Dieser Wunsch sprang - nein, glitt nur langsam - auf ihn

Weitere Kostenlose Bücher