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1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß Mommer-Flir auf dich hören würde. Er wird ..."
    Michael Rhodan verstummte, als ein Warnsignal ertönte, das den Ausfall des letzten Zeittauchers verkündete. „Du hast deine besten Leute ganz bewußt in den Tod geschickt", sagte Julian Tifflor erschüttert. „Wie kannst du das verantworten, Mike?"
    „Ganz locker", sagte Michael Rhodan und sah Icho Tolot, Julian Tifflor und Gucky der Reihe nach an. „Jetzt hört mir einmal genau zu, ihr Moralapostel! Der Wert meiner Leute wird ausschließlich an dem Nutzen gemessen, den sie mir bringen. Sie haben mir - uns allen -sehr geholfen, und darum werde ich sie in, guter Erinnerung bewahren.
    Auf euch und mich trifft dasselbe zu. Wir haben Jii'Nevever zu befreien, sonst nichts.
    Ich werde nicht zögern, für sie, mein Leben zu opfern. Und euer Leben ebenfalls. Geht das denn endlich in eure Schädel?
    Jii'Nevever hat oberste Priorität."
    Er warf wie in einer Geste der Hilflosigkeit die Arme in die Luft und sagte abschließend mit leiser, eindringlicher Stimme: „Ihr müßt doch ähnlich fühlen und denken wie ich. Es muß so sein, sonst wäret ihr nicht hier."
    Seinen Worten folgte ein langes Schweigen. Schließlich sagte Gucky mit verhaltener, fast schuldbewußter Stimme: „Du hast irgendwie recht, Mike. Wenn ich in mich hinein höre, dann sagt mir meine innere Stimme, daß ich nicht anders kann, als alles für Jii'Nevever zu geben - alles.
    Aber ich könnte dabei nicht über Leichen gehen."
    „Das sind doch Haarspaltereien", sagte Michael Rhodan mit einer wegwerfenden Handbewegung. Damit war das Thema für ihn beendet. Er reckte entschlossen den Kopf und sagte: „Ihr wißt, was uns jetzt
     
    *
     
    erwartet, Freunde. Wir müssen die Route gehen, die meine Chronauten uns vorgegeben haben."
    „Wie kannst du sicher sein, daß das der richtige Weg ist?" wollte Gucky wissen. „In diesem Zeitchaos gibt es doch keinerlei Orientierungsmöglichkeit."
    „Ich werde euch etwas zeigen, das euch überzeugen wird."
     
    7.
     
    Tolot und die Zeitweiche Michael Rhodan setzte sich in den Pilotensitz und schaltete den Hauptbildschirm, ein. Nachdem er eine Reihe von Eingaben vorgenommen hatte, erschien eine einfache Grafik. Es handelte sich um ein „Tortenstück", das von einem Netzwerk unregelmäßiger Linien durchzogen wurde.
    Die Längslinien vereinten sich im Mittelpunkt. Während das „Tortenstück" in der Peripherie jedoch Linien von grüner Farbe hatte, verfärbten sich diese zum Mittelpunkt hin rot. „Diese Grafik habe ich nach den Daten angefertigt, die mir meine Leute bei ihren Vorstößen geliefert haben", erklärte er dazu. „Das Programm dafür wurde schon vor einem Jahr erarbeitet, wir konnten es jetzt erst sinnvoll einsetzen. Auch deshalb unternahm ich in all den Jahren immer wieder Vorstöße in Gebiete mit anderen Zeitverhältnissen. Grüne Linien bedeuten exakt vermessene Korridore, die roten sind dagegen nur hochgerechnet. Auch wenn der weitere Verlauf der Realzeit-Korridore nicht genau feststeht, so stimmt immerhin die Richtung, die sie nehmen. Was sagt uns diese Grafik?"
    „Daß alle Längskorridore zu einem gemeinsamen Zentrum führen", platzte Gucky heraus. „Exakt!" sagte Michael Rhodan. „Man kann es aber auch umgekehrt sehen, nämlich daß alles von einem gemeinsamen Zentrum ausgeht. Damit meine ich weniger die Realzeit-Korridore, die haben ja nur sekundäre Bedeutung, sondern vor allem die Felder aus Paradoxzeit. Und das wiederum impliziert, daß sich der Zeittorpedo eigentlich nur in diesem Zentrumsgebiet befinden kann, an dem alles zusammenläuft - von dem alles ausgeht."
    „Das klingt durchaus plausibel", pflichtete Icho Tolot bei. „Doch bis dorthin ist es ein weiter Weg voller unbekannter Gefahren.
    Deine Leute haben nur eine kurze Strecke vermessen, und auch darüber haben wir keine absolut gültigen Werte, weil hier alles ständigen Veränderungen unterworfen ist."
    Michael Rhodan sah feierlich zu Icho Tolot hinauf. „Du mit deinen zwei Gehirnen, der du jederzeit deiner Ratio folgen kannst", sagte er dann langsam, „frag dich einmal selbst, ob du dich gegen deine ureigensten Gefühle wehren kannst, die dich dazu treiben, kein Risiko für Jii'Nevever zu scheuen."
    Icho Tolot tat, als horche er in sich hinein, dann sagte er: „Als meine ureigensten Gefühlte würde ich die Empfindungen nicht bezeichnen, die mich beherrschen und leiten ... aber ich muß ihnen gehorchen."
    Obwohl Gucky und Julian Tifflor sich nicht dazu äußerten,

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