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1908 - Asyl im Eismeer

Titel: 1908 - Asyl im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in Reserve, außerhalb der Systemgrenzen."
    „Gut. Ich will mit dem Kommandierenden sprechen."
     
    *
     
    Zuunimalkhahen schaffte es lange nicht, seine Körperfunktionen auf normale Werte herabzupegeln. Er war nach einigen Minuten noch immer aufgeregt, obwohl er seine Anweisungen gegeben hatte.
    Die Setchenen-Krise traf ihn zur falschen Zeit. Auch ein Propteren-Herrscher besaß ein Privatleben, und seines war alles andere als in Ordnung.
    Wenn es zum schlimmsten aller Fälle kam, würde die genetische Linie der Quellfürsten mit ihm enden. Der Prinz des Planeten Propter, nicht mehr als ein kleines Baby, lag im Sterben.
    Zuunimalkhahen beschloß, dass er trotz aller Schwierigkeiten nach seinem Prinzen sehen musste
     
    3.
     
    Der Zug der Lemminge Om Verhaybb ließ dem Eismeerfelsen vermessen. Aus dem Orbit ergab sich das Reliefmuster einer fünfzig Quadratkilometer großen, felsigen Erhebung im Ozean.
    Sie stufte das als gute Nachricht ein. So konnten die Schiffe nach der Landung nicht im Untergrund versinken. In einem Sumpf oder in einer Feuchtmarsch hätte durchaus die Gefahr bestanden.
    Ob es am Nordpol des Planeten so etwas wie Gezeiten gab, ließ sich nicht sagen.
    Verhaybb befürchtete jedoch, dass die niedrigen Regionen in Ufernähe hin und wieder überflutet sein würden. Als Landeplatz der Flotte legte sie deshalb das Innere der Insel fest.
    Sorge bereitete der Kommandantin ferner der Zustand ihrer Schiffe.
    Die zwanzig DRYTORN-B-Raketen funktionierten zufriedenstellend, was aber sollte mit den 3300 übrigen Einheiten werden?
    Viele Fähren taugten nicht mehr für einen Landevorgang.
    Theoretisch wäre es möglich gewesen, mit den besten Schiffen eine Art Pendelverkehr einzurichten. Aber der Fremde namens Perry Rhodan glaubte, dass die Propteren keine langwierige Aktion dulden würden. Man konnte froh sein, wenn es überhaupt eine Chance zum Überleben gab.
    Om Verhaybb bereitete ihre Flotte auf eine gemeinsame, gleichzeitige Landung vor. Daß die eine oder andere Bruchlandung dabeisein würde, ließ sich von vornherein absehen, und sie hoffte nur, dass niemand mehr ums Leben kam.
    Den Beginn des schwierigen Manövers setzte sie in einer Stunde fest. Letzte technischen Vorbereitungen wurden getroffen.
    Die Fähren funktionierten nach einem Baukastenprinzip. Viele Schiffe lösten ihre unbrauchbaren Linear-Triebwerke aus dem Gerüst heraus und stießen sie ab. So mussten sie das überflüssige Gewicht nicht auf den Boden bringen.
    Eine Weile dachten sie darüber nach, dass jede DRYTORN-B-Rakete eine Fähre im Huckepackverfahren transportieren sollte.
    Doch die Probleme mit der Verankerung waren nicht zu lösen, nicht in der Kürze der Zeit und nicht ohne geeignete Werkzeuge. „Kommandantin!"
    „Ja?" Om Verhaybb schreckte auf. Sie ertappte sich dabei, dass sie mit leeren Blick auf die Bildschirme gestarrt hatte. „Es ist soweit", hörte sie die Pilotin respektvoll sagen. „Die Stunde ist um."
    „Dann Gib das Startsignal! Wir gehen jetzt runter."
     
    *
     
    Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Eismer Störmengord sich zu regen begann.
    Der Bebenforscher erzeugte ein knurrendes Geräusch, dann kam der Oberkörper ruckartig hoch. Seine schwarzen Augen wurden groß. „Wir leben noch?" fragte er nicht ohne eine gewisse Überraschung. „Wie ist es ausgegangen?"
    Ich antwortete: „Noch gar nicht. Wir stecken mittendrin."
    Störmengord verschaffte sich mit den Holos einen Überblick. „Die Propteren schießen nicht mehr", stellte er mißtrauisch fest. „Wie habt ihr das angestellt?"
    „Sie haben dein Raumschiff als tabu akzeptiert. Wir haben uns an die Spitze des Setchenenverbandes gesetzt und sie demonstrativ geschützt."
    Der Zwerg bleckte seine Haifischzähne und schüttelte das rote, schulterlange Haar. „Die Aktion kann sich schädlich für die ganze Bebenforscher-Gilde auswirken. Wenn sich herumspricht, wir hätten unsere Neutralität aufgegeben, wäre das katastrophal."
    „Wir haben mehr als drei Millionen Leben gerettet."
    „Drei Millionen ...", murmelte der Zwerg bitter. „Du weißt ja nicht, wie es bei Kesselbeben in Salmenghest zugeht. Drei Millionen sind nichts. Und mit jeder Rettung vermehrst du nur das Elend. Wo sollen die Überlebenden hin? Niemand hat einen Platz für sie. Wenn du heute drei Millionen rettest, werden an anderer Stelle drei Millionen sterben."
    „Das mag sein", mußte ich zugeben, „ich kenne die Verhältnisse nicht. Wir haben dennoch die Pflicht, es zu

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