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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner lauten, aufdringlichen Art. „Du kannst mich nicht bluffen, Langfinger", gab er zurück. „Dir flattert die Hose, und du möchtest dich am liebsten verkrümeln. Aber das lasse ich nicht zu. Ich erwarte vollen Einsatz von dir. Also los!"
    Mandreko Tars preßte wütend die Lippen zusammen und begann an einem der Computer zu arbeiten. Schon nach kurzer Zeit gelang es ihm, das Gerät zu aktivieren und aus der Warteposition zu holen. Dieser erste Erfolg motivierte ihn, und er machte Weiter, doch es dauerte lange, bis er den nächsten Schritt ausführen konnte.
    Nachdem er etwa eine Stunde lang gearbeitet hatte, gesellten sich zwei Frauen aus dem Einsatzteam zu ihm und halfen ihm.
    Mit ihnen gemeinsam konnte er dem Computer einige Informationen über die Zivilisation der Dscherro entnehmen. Die Ausbeute war nicht groß, aber sie war ein Anfang.
    Nun wußte man endlich, wovor man eigentlich Angst haben sollte und welche Konsequenzen ein Angriff der Dscherro auf das Thorrtimer-System haben würde. „Funkstille!" befahl Routhioruke plötzlich.
    Erschrocken fuhr Mandreko Tars zusammen.
    Er blickte die beiden Frauen an, aber er sah, daß sie sich nicht beeindrucken ließen. Sie hatten ihre Nerven wesentlich besser im Griff als er. Beide verfügten über erkennbar mehr Erfahrung bei Einsätzen wie diesen.
    Eine von ihnen deutete stumm auf einen der Monitoren, und der Einbruchsspezialist erfaßte, was den Piloten zu dem Befehl veranlaßt hatte.
    Ein Dscherro-Kundschafterschiff war im Thorrtimer-System erschienen. Es war bereits das zweite
     
    4.
     
    „Ein Floh kann einem Löwen mehr zuschaffen machen als ein Löwe einem Floh.“
     
    Das grünhäutige Wesen schoß brüllend heran, die Augen weit aufgerissen. Aus seinem Mund ragten gewaltige Reißzähne. Es verbreitete einen abstoßenden Geruch, und die Zähne erschienen wie Dolche, die sich gierig in das Fleisch seines Opfers graben wollten.
    Gegenüber einem solchen Angriff konnte es keine Verteidigung geben.
    Benjameen von Jacinta fuhr erschrocken aus dem Schlaf auf; unwillkürlich streckte er abwehrend die Hände aus.
    Doch er war allein im Raum, den er als seinen Wohnraum wiedererkannte. Die Verwaltung des Terranischen Liga-Dienstes hatte ihm den Raum zugewiesen, und seit einigen Tagen bemühte sich der Arkonide darum, die karge Einrichtung etwas wohnlicher zu gestalten. An den Wänden hingen die Computerausdrucke, die er ausgewählt und nach seinem arkonidischen Geschmack bearbeitet und verändert hatte.
    Mit dem Handrücken fuhr er sich über Mund und Nase, und dabei hatte er das Gefühl, den unangenehmen Gestank zu spüren, der den Gehörnten bei seiner Attacke begleitet hatte. „Du hast geträumt", sagte er leise,„Komm zu dir!"
    Hatte er tatsächlich nur geträumt?
    Der Arkonide ging in den Nebenraum, um sich am Waschbecken das Gesicht mit kaltem Wasser abzuspülen. Nein. Es war nicht sein eigener Traum gewesen.
    Er war mal wieder in den Traum eines anderen, eingedrungen, eines Thorrimers aus der nahen Stadt Zortengaam, eines von vielleicht 100.000 oder mehr.
    Es war nicht mit Absicht geschehen, und er empfand den Vorfall als keineswegs interessant oder positiv. Im Gegenteil. Er verspürte nicht die geringste Lust, sich von den Ängsten eines anderen einfangen und beeinflussen zu lassen.
    Und doch ließ ihn der Traum nicht los.
    Er kehrte in seinen Raum zurück, legte sich aufs Bett und blickte nachdenklich zur Decke hoch. Die Müdigkeit war verflogen, und er glaubte, hellwach zu sein.
    Irgend etwas an dem Traum irritierte ihn und erschwerte es ihm, ihn einfach zu vergessen.
    Er dachte lange vergeblich darüber nach, was es gewesen war. Immer wieder sah er die häßliche Fratze des Dscherro vor sich, wie sie sich ihm genähert hatte, als wollte sie sich über ihn werfen. Was war dran an diesem barbarischen Gesicht, das die Inkarnation der Brutalität zu sein schien?
    Wieder und wieder rief er sich den Dscherro ins Gedächtnis, bis ihm schließlich auffiel, daß er einen Fehler machte. Er konzentrierte sich viel zu sehr auf den Gehörnten, doch war weit mehr in diesem Traum eines anderen gewesen.
    Die Umgebung! schoß ihm durchs Bewußtsein.
    Er schloß die Augen, weil er sich so besser auf das konzentrieren konnte, was er gesehen hatte, und dann erkannte er, was ihn aufmerksam gemacht hatte. Es war tatsächlich die Umgebung, in der sich der Dscherro bewegte, denn hinter ihm waren prunkvolle Säulen und eine mit Edelsteinen geschmückte Statue zu sehen, der

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