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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die er an Gia de Moleon gerichtet hatte, hatte er vergessen, daß Mandreko Tars sich im Raum aufhielt. Jetzt wurde er sich dessen bewußt. Der ehemalige Maskenträger fragte sich, was dieser Mann an sich hatte, daß er sich buchstäblich unsichtbar machen und sich aus dem Bewußtsein anderer davonstehlen konnte. „Der 7. November 1289", antwortete er. „Also ist es in etwa drei Wochen soweit."
    Eine Einladung an den Statthalter des Königs Corn Markée ging hinaus, und eine Stunde später traf eine Delegation der Thorrimer ein.
    Dieses Mal ging Jar Makromeer nicht nur bis zum Eingang des TLD-Towers, sondern fuhr im zentralen Expreßlift bis zum 9
     
    8.
     
    Stockwerk hinunter, wo Gia de Moleon ihr Büro hatte. Er kam in Begleitung von sieben königlichen Beamten, denen ebenso wie ihm anzusehen war, daß sie sich in dem merkwürdigen Gebäude nicht wohl fühlten.
    Klein, schmächtig und schlank standen sie vor der Leiterin des TLD und Alaska Saedelaere. Sie waren alle zwischen 1,50 und 1,70 Metern groß. Ihre Köpfe waren schmal und weitgehend kahl. Nur die Hinterköpfe waren mit schütterem weißem Haar bewachsen. Bei allen war das Haar nur wenige Zentimeter lang. Das bedeutete, daß sie noch relativ jung waren. Das Haar der Thorrimer wurde offensichtlich nie geschnitten und erreichte erst bei Greisen die größte Länge von etwa zehn Zentimetern.
    Für Gia de Moleon und den Terraner war es schwer, wenn nicht gar unmöglich, die Mimik der Einheimischen zu deuten, da die Gesichtsmuskeln Verzerrungen zuließen" die beim Menschen ausgeschlossen waren.
    Als die TLD-Chefin ihm eröffnete, daß in etwa drei Thorrim-Wochen mit dem Angriff der zweiten Dscherro-Bande zu rechnen war, schlug Jar Makromeer die Hände mit den Doppeldaumen und den beiden langen Spinnenfingern vor das Gesicht. „Unsere Computeranalysen lassen den Schluß zu, daß sie euch diesmal so gut wie alles nehmen werden", schloß sie ihren Bericht. „Und nicht nur das. Sie werden absolut rücksichtslos vorgehen und alle töten, die sich ihnen in den Weg stellen. Sie werden der Meinung sein, daß sie sich an euch rächen müssen."
    „Sie werden euch natürlich nicht alles rauben", ergänzte Alaska Saedelaere, „denn sie wollen, daß ihr überlebt und in den nächsten Jahrhunderten neue Reichtümer schafft, die sie euch dann wieder entreißen können. Das ist bekanntlich ihre Taktik; ihr habt sie ja schon einmal erlebt, wenngleich nicht komplett. Sie grasen die Planeten der Galaxis ab und schöpfen den Rahm ab, so daß sie selbst reich werden und die Ausgeplünderten niemals einen gewissen Entwicklungsstand überschreiten können."
    Die Wirkung seiner Aussagen auf die Thorrimer war ungeheuer. Jar Makromeer und seine Begleiter brachen nahezu zusammen.
    Sie wandten sich ab, neigten die Köpfe tief herab und waren minutenlang zu keiner Äußerung fähig Schließlich wandte sich der Statthalter des Königs wieder an Alaska und die Leiterin des TLD „Bitte, helft uns!" flehte er. „Wir überlegen bereits eine geraume Zeit, wie wir das können", gestand Gia de Moleon, „aber wir haben keine Lösung gefunden. Ihr müßt selbst etwas tun. Ihr habt Millionen von kampffähigen Männern und Frauen, wir sind gerade mal 200.000 - Männer, Frauen, Kinder und Greise mitgezählt. Und wir haben keine Raumschiffe. Was könnten wir schon gegen eine Flotte der Dscherro ausrichten?"
    „Dann sind wir verloren", resignierte Jar Makromeer. „Noch nicht", widersprach Alaska Saedelaere. „Ihr könnt kämpfen. Allein schon durch eure große Zahl hättet ihr eine gute Chance."
    Der Statthalter verzerrte das Gesicht zu einer Grimasse. „Das ist uns nicht gegeben", lehnte er ab. „Wir sind anders als ihr."
    Damit war das Gespräch zu Ende, und die Thorrimer verließen den Tower.
     
    *
     
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, als Petar O'Wannous eintrat. Die Augen Gias begannen zu leuchten. „Es sind eben Feiglinge", sagte Alaska Saedelaere nüchtern, ohne den Syntronikarchitekten zu beachten. „Es ist ihnen nicht gegeben. Wir haben es wirklich mit einem Volk von Feiglingen zu tun.
    Unglaublich!"
    „Wahrscheinlich können sie nicht anders", sagte Petar O'Wannous ruhig. Er war ein mittelgroßer, schlanker Mann mit einem schmalen Gesicht und tiefliegenden Augen unter der eckigen Stirn. „Wir sollten sie nicht verurteilen."
    „Es fällt mir im Augenblick ein bißchen schwer, sie zu bewundern", gab der Träger der Haut sarkastisch zurück.
    Petar O'Wannous

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