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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kundschafters vor. Er sprach Glausching, so daß sie ihn verstehen konnten. „Meldet euch!"
    Der Spezialist stutzte. Seine Blicke wanderten erneut zu den beiden Frauen, die sich mit ihm in der Zentrale aufhielten. Auf ihren Gesichtern zeichnete sich höchste Konzentration ab. Sie lauschten, dabei war ihnen anzusehen, daß sie innerlich ruhig und gefaßt waren. Tars wurde erneut bewußt, daß sie weitaus mutiger waren als er.
    Sie horchten, und er erfaßte, daß auf ihren Monitoren das Gesicht des Dscherro erschien, während dieser umgekehrt auf seinen Bildschirmen kein Bild von ihnen und vom Inneren ihres Raumschiffes hatte. Er sprach ins Leere hinein, schien aber fest davon überzeugt zu sein, daß man ihn hörte. „Ich will Taka Poulones sprechen", fuhr der Dscherro fort. „Was ist los? Warum höre und sehe ich nichts von ihm? Wo ist euer Taka?"
    Er wartete einige Sekunden, und dabei wurde sein Gesicht dunkler. Obwohl er Tars und den beiden Frauen unsäglich fremd vorkam, konnten sie doch erkennen, daß es in ihm förmlich kochte und die Wut ihn zu übermannen drohte. Das Schweigen der 55 Raumer provozierte und ärgerte ihn, den wahren Grund dafür aber erahnte er nicht. „Also schön!" brüllte Taka Hossos. „Du willst nicht mit mir reden, Taka. Du wirst es bereuen. Das garantiere ich dir. Wir ziehen uns zurück, aber wir kommen wieder, und dann will ich eine Antwort haben."
    Die Augen des Dscherro verengten sich, und wieder hatte Mandreko Tars das Gefühl, daß der andere ihn mit seinen Blicken fixierte. Das dreidimensionale Bild war so überzeugend und detailreich, daß es schien, als strecke der Kundschafter seinen klobigen Kopf durch ein Fenster in die Zentrale herein. „Du tust verdammt gut daran, Poulones, mir bei meiner Rückkehr zu erklären, was du eigentlich damit bezweckst, daß du deine Burg unter diesem Nebelquader versteckst" ,grollte der Dscherro. „Hoffentlich hast du nicht vor, mich und meine Leute von den versprochenen Reichtümern fernzuhalten!"
    Der Kopf drehte sich hin und her und schob sich dabei noch ein wenig vor. Es schien, als spähten die kleinen, dunklen Augen des Dscherro bis in den hintersten Winkel der Zentrale. „Wir kommen wieder, Poulones", drohte Taka Hossos. „Darauf kannst du dich verlassen. Wir sind am 45. Krerk des 123. Jahres da. Unter Garantie!"
    Auf einem der Ortungsschirme konnte Mandreko Tars verfolgen, wie der Raumer des Kundschafters beschleunigte und schließlich aus dem ThorrtimerSystem verschwand.
    Eine Zentnerlast fiel von ihm ab. Zugleich bemerkte er, daß seine Hände zitterten. Er hatte das Gefühl, dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen zu sein. „Sie haben die Space-Jet nicht entdeckt", stellte eine der beiden Frauen gelassen fest. „Alle Achtung, Tim Routhioruke. Das hast du gut gemacht."
    Es schien, als habe der Einsatzleiter sie gehört. Er meldete sich in seiner lauten Art. „Hallo, du Langfinger", dröhnte es aus den Lautsprechern des Raumanzugs. „Die anderen Raumer warten auf dich. Von Thorrim aus sind weitere Space-Jets unterwegs. Nimm den Finger aus der Nase und mach dich auf die Socken! Wir knacken alle 55 Dscherro-Raumer. Mit anderen Worten - du hast viel zu tun!"
    „Ich brauche eine Pause", gab Tars erschöpft zurück. „Die kriegst du, mein Kleiner", versprach Routhioruke und fügte genüßlich hinzu: „Sobald die Arbeit erledigt ist!"
    Mandreko Tars preßte erbittert die Lippen zusammen. Ihm blieb keine andere Wahl. Er mußte tun, was der Pilot befahl. Und er sah sogar ein, daß es sinnvoll war.
     
    *
     
    „Gut gemacht!" lobte Gia de Moleon, nachdem Mandreko Tars seinen Bericht abgegeben hatte.
    Vor ihm hatte sie lange mit Tim Routhioruke gesprochen und erfahren, daß es gelungen war, in alle 55 Dscherro-Raumer einzudringen, In allen hatte sich dem Kommando das gleiche Bild geboten. Die Besatzungen waren tot, aller Voraussicht nach bei der Explosion des Heliotischen Bollwerks gestorben. Die Raumschiffe selbst aber waren intakt.
    Während sie sich noch mit dem Spezialisten unterhielt, betrat Alaska Saedelaere den Raum. Er brachte eine syntronische Speichereinheit mit und überreichte sie der Leiterin des TLD.
    „Um es vorwegzunehmen", sagte er. „Anhand der Daten, die Mandreko geborgen hat, konnte die Zentralsyntronik ermitteln, welcher Tag mit dem 45. Krerk des 123. Jahres gemeint ist."
    „Welcher?" fragte der Meisterdieb.
    Alaska blickte ihn an und war überrascht, daß er noch da war. Schon bei den ersten Worten,

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